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Der Seelenschluessel

Der Seelenschluessel

Titel: Der Seelenschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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Mann in sein Quartier eskortieren und dort bewachen.«
    Kurn gab den Befehl weiter, und sofort traten zwei Soldaten auf die Büroetage und nahmen Ataan in einen Griff, aus dem es kein Entkommen gab.
    »Intendantin, warten Sie!«, rief der Cardassianer, als man ihn zum Turbolift bugsierte. »Ich habe meinen Teil unserer Abmachung eingehalten. Bitte sagen Sie mir, dass Sie den Ihren einhalten werden.«
    Iliana kehrte ihm den Rücken zu. »Schaffen Sie ihn fort«, donnerte sie.
    »Intendantin! Bitte!«
    Ataans Rufe hallten noch aus dem Turboschacht, lange nachdem die Klingonen ihn weggezerrt hatten.
    »Das war … lustig«, sagte Kurn. »Wenn wir uns dann nun wieder den Invasoren aus dem anderen Universum widmen könnten …« Er ließ es mit offenkundiger Absicht fast wie eine Frage klingen.
    Iliana spürte, wie die blutige Hand, mit der sie Ataan geschlagen hatte, zu zittern begann. Da sie keine Aufmerksamkeit darauf lenken wollte, versteckte sie sie hinter ihrem Rücken und stellte sich an die Wand.
    »Schicken Sie Ihre sechs
Chutok
-Angreifer runter auf die Oberfläche, General«, befahl sie Kurn. »Sie sollen die Mine umzingeln. Zu Fuß, verstanden?«
    Kurn klang verwirrt. »Warum sollten wir? Wir können doch einfach beamen und …«
    »Sie haben unseren Gast gehört.«
    »Ich hörte einen Schwächling sagen, was Sie seiner Hoffnung nach hören wollten.«
    »Da unterscheiden wir uns, General. Ich hörte, wie sich ein Mann, der alles zu verlieren hat, entschied, was ihm am wichtigsten ist. Wir werden seine Entscheidung respektieren. Ihre Befehle lauten daher wie folgt: Ihre Männer gehen zu Fuß vor. Sie sollen die Invasoren aus dem anderen Universum fangen, dazu die Anführer der Enklave und die Frau namens Dakahna Vaas. Aber niemand wird getötet, verstanden?«
    Kurn bleckte die schiefen Zähne. »Aber wenn sie Feinde der Allianz sind …«
    »Ich will sie
lebend
«, betonte Iliana. Da ihr Kurns Frust nicht entging, fuhr sie gleich fort: »Und damit dieses Mal keine Unfälle geschehen, wird Taran’atar den Bodenangriff leiten.«
    »Was?«, stieß Kurn aus. »Meine Männer werden nie zulassen, dass dieses Ding …«
    Iliana unterbrach seinen Einwand prompt. »Falls Ihre Männer ein Problem mit meinem ‚Jem’Hadar-Haustier‘ haben, dürfen sie das gern mit
ihm
klären.« Sie gestattete ihren Mundwinkeln ein Zucken. »Die Folgen dürften höchst amüsant sein, finden Sie nicht?«
    Die Frustration des Generals war nahezu greifbar. Eines musste sie ihm aber lassen: Er beherrschte sich. Noch.
    »Nun gut«, knurrte Kurn. »Aber ich rate Ihnen, noch einmal über die
Chutoks
nachzudenken. Wenn Sie sich tatsächlich um die Invasoren aus dem anderen Universum sorgen, sollten wir unser Überraschungsmoment nicht leichtfertig aufgeben. Warum Schiffe landen lassen, wenn wir auch einfach beamen können?«
    »Weil ich möchte, mein lieber General Kurn«, erklärte Iliana und strahlte ihn an, »dass sie uns kommen sehen.«

TEIL VIER
DAS ALTERNATIVE UNIVERSUM

Kapitel 13
    Vaughn öffnete die Augen nur zögerlich. Er wusste, er musste über die Identität der Botin hinwegsehen. Einzig die Botschaft zählte.
    Ashalla wurde zerstört. Die Rebellen haben Bajor angegriffen

    »Prynn, woher weißt du das?«, fragte Jaro.
    Zum ersten Mal, seit er dem Mann begegnet war, hörte Vaughn ein Zittern in Jaros Stimme.
    Prynn weinte noch immer. Es war der Klang, den Vaughn aus seinen Albträumen kannte. Ihre Qual bohrte sich wie ein Messerstich in sein Herz.
Sie ist nicht deine Tochter
, rief er sich in Erinnerung.
Reiß dich zusammen
.
    Er hatte geglaubt, auf diese Begegnung vorbereitet zu sein. Auf intellektueller Ebene wusste er schon, was geschehen würde, als Kira ihn zu sich auf die Transporterplattform gelassen hatte. Und als dann Opaka und Jaro ihn wiedererkannten, ahnte er, dass die Wahrscheinlichkeit dramatisch gestiegen war, auch Prynn an diesem Ort zu treffen.
    Dennoch war ihm nun, als hätte ihn ein Schmiedehammer in die Magengrube getroffen.
    »Prynn!«, wiederholte Jaro drängender. »Woher weißt du das?«
    »Essa, bitte«, sagte Opaka. Sie hielt die junge Frau nach wie vor in den Armen. »Gib ihr einen Moment.«
    Ganz allmählich schien Prynn ihre Beherrschung wiederzufinden. Vaughn rechnete damit, dass sie sich jeden Moment zu ihnen umdrehen würde.
    Also stand er auf. Und verließ den Tisch.
    »Es ist überall im Komm-Netz«, erklärte Prynn Jaro. »Die Stadt wurde aus dem Orbit beschossen. Man schätzt die Zahl der

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