Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Seelenschluessel

Der Seelenschluessel

Titel: Der Seelenschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
Vom Netzwerk:
Sie hatte die Waffe noch immer in Händen, den Lauf aber zu Boden gerichtet.
    »Essen Sie ruhig«, sagte Opaka. »Das dritte Mitglied von Vekobets Führung wird bald bei uns sein. Bis dahin genießen Sie bitte unsere Gastfreundschaft.«
    »Wir danken Ihnen für Ihre Großzügigkeit«, entgegnete Kira. »Uns genügt aber schon die Chance, mit Ihnen zu sprechen.«
    Opaka lachte leise. »Sie sind ganz und gar nicht wie Ihre Doppelgängerin, oder? Diese herrische Art von eben – die entspricht Ihnen nicht.«
    »War das so offensichtlich?«, fragte Kira und griff nach einer reifen
Moba
-Frucht.
    »Nein«, beschwichtigte Opaka. »Aber ich sehe Facetten an Ihnen, die die andere nicht einmal vorgaukeln könnte. Und ich habe Intendantin Kira viele Jahre lang studiert, wenn auch aus sicherer Distanz.«
    »Lady Opaka«, sagte Vaughn. »Stimmt es, dass die religiösen Enklaven Bajors in Kontakt mit der Terranischen Rebellion stehen?«
    Opaka sah zu ihm, und ihre Miene drückte schon fast Belustigung aus. »Ja«, antwortete sie. »Man könnte sogar sagen, Vekobet sei die Verbindung beider Gruppierungen. Als Benjamin Sisko vor einigen Jahren erstmals für die Freiheit der unteren Schichten der Allianz eintrat, schlug ich mich schnell auf seine Seite. Ich kämpfte mit ihm, bis wir beide begriffen, dass ein Aufstand ehemaliger Sklaven nicht reichte.«
    »Was gedachten Sie zu tun?«, fragte Vaughn.
    »Wir hatten kaum Möglichkeiten«, gestand Opaka. »Zumindest nicht, wenn wir den Konflikt nicht intensivieren wollten. Um langfristig den Sieg zu erlangen, brauchte die Rebellion Sympathisanten innerhalb der Allianz. Willige Komplizen, die die Rebellen heimlich unterstützen und mit Informationen und Ressourcen versorgen. Also verließ ich die Front und kehrte nach Bajor zurück. Ich wollte hinter den Kulissen tun, was immer in meiner Macht stand, um die Rebellion zu stärken, denn ich ahnte, dass es noch mehr Dissidenten wie mich geben musste – andere bajoranische Männer und Frauen, die sich danach sehnten, unser unheiliges Bündnis mit den Klingonen und Cardassianern zu beenden. Personen, die sich ein Bajor wünschten, wie es einst gewesen war. Doch erst hier in Vekobet erfuhr ich, was wirklich nötig ist, um unsere verlorene Identität zurückzugewinnen.«
    Sie hielt kurz inne, als wolle sie die Worte wirken lassen. »Hier in der Enklave traf ich Brüder und Schwestern im Geiste«, fuhr sie dann fort und nickte in Winns Richtung. »Gemeinsam arbeiten wir seitdem daran, die bajoranische Dissidentenbewegung und die Terranische Rebellion zu vereinen. Wie Sie inzwischen zweifellos ahnen, ist Vekobet viel mehr als ein Arbeitslager. Es ist eine religiöse Zuflucht und ein geheimes Ausbildungszentrum für Freiheitskämpfer. Unsere Arbeiter sind keine Sklaven, sondern Soldaten, die auf den richtigen Moment warten. Um der Tarnung willen verdingen sie sich in den Gruben und Stollen … und nicht einmal das bajoranische Parlament weiß, wie viel Uridium unsere Mine tatsächlich liefert. Mithilfe dritter Parteien schmuggeln wir einen stolzen Teil unserer Produktion zu Rebellenstützpunkten außerhalb des B’hava’el-Systems.«
    »Was ist mit den übrigen Enklaven?«, fragte Vaughn.
    »Nicht alle sind wie wir. Aber jede einzelne tut ihr Möglichstes für Bajors Freiheit und einen Neubeginn ohne die Allianz.«
    »Mir scheint, Sie alle gehen große Risiken ein«, bemerkte Kira.
    »Täten wir nichts«, sagte Winn, »wären die Risiken für unser
Pagh
noch viel größer, mein Kind.«
    »Gut gesprochen, Adami«, erklang plötzlich eine neue Stimme. Vaughn und Kira wandten sich um. Ein hochgewachsener Mann mit breiten Schultern und kurzem weißem Haar hatte den Saal durch eine Hintertür betreten. Er trug blaue Medizinerkleidung, die seiner Statur schmeichelte. »Bitte sehen Sie mir meine Verspätung nach. Ich hatte noch einen Patienten und kam, so schnell ich konnte.«
    Sein Tonfall war sanft, und doch lag Schärfe in seinen Worten. Kira erkannte ihn sofort. In ihrem eigenen Universum hatte dieser Mann einst versucht, mittels eines Militärputsches auf Bajor die Macht zu ergreifen. Sofort erhob sie sich. »Jaro.«
    »Doktor Jaro Essa«, stellte der Mann klar. »Ich bin der Arzt dieses Lagers und dritter Anführer der Enklave Vekobet. Sehr erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, Miss Kira.«
    »Captain Kira«, korrigierte sie ihn trocken. »Dies ist mein Erster Offizier Commander …«
    »Elias«, keuchte Jaro. Überraschung lag in seinen

Weitere Kostenlose Bücher