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Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Titel: Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf-Dieter Storl
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mir meine Frau mit gespaltenen Weidenstäben. Dazu trank ich dreimal am Tag den Sud aus gekochtem Schachtelhalm. Der Bruch heilte in knapp vier Wochen vollkommen aus. Das zu weißer Asche verglühte Kraut kann auch messerspitzenweise eingenommen werden bei Magenverstimmungen und Magengeschwüren.

    Baldrian
    Dieses Kraut, das gerne an Bächen in Waldnähe wächst, ist eines der besten Beruhigungs- und Entspannungsmittel. Wenn man, etwa wegen anhaltendem Stress, so verspannt ist, dass man nicht schlafen kann, lässt es einen einschlafen und gut durchschlafen. Lange glaubte man, es handle sich vor allem um einen Placebo-Effekt, da Laboranalysen keinen eindeutigen Wirkstoff ausmachen konnten. Neue Untersuchungen bestätigen jedoch die Wirkung. Diese ergibt sich aus dem Zusammenspiel vieler einzelner Komponenten. Die Apotheker vermuteten früher, dass die Wurzel ein Jahr lang gelagert werden sollte, damit sie optimal wirkt. Aber meine Erfahrung bestätigte mir, dass auch die frische Wurzel, als Tee oder einfach gekaut, die erwünschte Wirkung hat. Im Gegensatz zu den Beruhigungs- und Schlaftabletten der Pharmaindustrie macht Baldrian nicht süchtig. In früheren Zeiten wurde die Wurzel in Wein eingelegt und als Liebeselixier getrunken.

    Beinwell
    Dieses Raublattgewächs habe ich mir in den Garten gesetzt, wo es munter wuchert und von den Wühlmäusen weiterverpflanzt wird. Beinwell (von Bein = Gebeine, Knochen, und well = wallen bzw. heilen) ist der beste Knochenheiler, den man sich vorstellen kann. Am besten wirkt die schleimhaltige, frisch geraspelte Wurzel, aufgetragen als Umschlag auf die Stelle, an der der Knochen gebrochen ist. Die Packung muss täglich ein- oder zweimal gewechselt werden. Die Wurzel enthält auch Allantoin, einen stark wundheilenden und entzündungshemmenden Wirkstoff. Die Brüche, die wir uns bei der Arbeit auf dem Hof zugezogen haben, konnten wir erfolgreich mit Beinwell heilen.

    Brennnessel
    Die Brennnessel verfügt über unglaublich starke Heilwirkungen. Der Schweizer Kräuterpfarrer Johann Künzle meinte, sie sei so heilkräftig, dass die Menschen sie wahrscheinlich ausgerottet hätten, hätte sie nicht ihre Brennhaare, um sich gegen übermäßige Ernte zu wehren. Das Kraut ist nicht nur ein vitaminreiches Frühjahrsgemüse. Als Tee aufgegossen wirkt es „blutreinigend“ oder entschlackend, deshalb ist es hilfreich bei Ekzemen und rheumatischen Beschwerden. Der Tee hilft bei Harnwegentzündungen, Nierengrieß und Blutarmut und regt die Bauchspeicheldrüse an. Die Samen sind, ähnlich wie Ginseng, ein leistungssteigerndes Gesundheitselixier; sie enthalten Phytohormone, viel Vitamin E, Linolsäure, Mineralien und andere Vitalstoffe. Sie sollen auch die Potenz anregen, weswegen sie den Mönchen und Nonnen im Mittelalter verboten waren. Inzwischen wurde entdeckt, dass eine Tinktur aus den Wurzeln bei der Behandlung von Prostatabeschwerden wirksam ist. Seit der Steinzeit verwendete man die Brennnessel als Faserpflanze zur Herstellung von Seilen, Stricken, Netzen und Textilien.

    Engelwurz
    Schon in Zeiten der Pest erkannte man, dass die Engelwurz das Immunsystem stärkt. Ärzte kauten die Wurzel bei ihren Krankenbesuchen, um sich nicht anzustecken. An kalten, feuchten Herbsttagen kann man sich jeden Tag einen Tee aus der Wurzel vorbeugend gegen Ansteckung bei Grippegefahr machen.
    Die Engelwurz ist zweijährig: Im ersten Jahr sammelt sie Kraft und konzentriert diese in der Wurzel. Im zweiten Jahr schießt die Energie in die Blüte, dabei werden die Wurzeln holzig und verlieren an Kraft. Man muss also im Herbst die Wurzeln des ersten Jahres ernten. Früchte wie Wurzeln regen Leber und Verdauung an und helfen bei Magen-Darm-Beschwerden. Sie wirken auch krampflösend auf die Verdauungsorgane und die Lunge. Junge Triebe und Stängel können als Wildgemüse verzehrt werden.

    Goldrute
    Es gibt nichts Besseres für die Nieren als die Goldrute, egal ob es die einheimische ist oder die Kanadische Goldrute oder die Spätblühende Goldrute, die beide aus Nordamerika stammen und sich als Neophyten bei uns angesiedelt haben – als „neue Pflanzen“, die hier nicht heimisch waren. Mit einem Tee oder einem Kaltwasserauszug aus dem getrockneten Kraut (1 bis 2 gehäufte Esslöffel pro Liter) kriegt man jede akute Nierenentzündung weg. Auch Nierensteine und chronische Nierenerkrankungen lassen sich langfristig mit dieser Pflanze ausheilen. Goldrute kann man auch dem Erkältungstee und dem Heuschnupfentee

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