Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)
einem Abstand von 50 Zentimetern zwischen den Reihen, und von 10 Zentimetern zwischen den einzelnen Bohnen. Auch sie werden angehäufelt.
Erbsen – Markerbsen, Schalerbsen, Zuckererbsen oder Kefen – brauchen ebenfalls Beete von ungefähr 1 Meter Breite. Am besten spannt man einen Hühner- oder Hasendrahtzaun von 1,5 Metern Höhe, an dem sie sich emporranken können. Die Samen werden in Reihen auf beiden Seiten des Zauns, 8 Zentimeter voneinander entfernt, gesteckt. Wenn die Pflänzchen eine Höhe von ungefähr 4 Zentimetern erreicht haben, werden sie angehäufelt.
Favabohnen (Pferdebohnen, Saubohnen) brauchen 40 Zentimeter Abstand zwischen den Saatreihen und 20 Zentimeter zwischen den einzelnen Pflanzen. Nachdem sie ungefähr 10 Zentimeter hoch gewachsen sind, werden sie angehäufelt.
Zuckermais
Mais wird in Reihen von 70 Zentimetern Abstand ausgesät und die einzelnen Pflanzen auf 40 Zentimeter ausgedünnt. Auch häufelt man die jungen Pflanzen mit Erde an. Mais wird immer in einem geschlossenen Block angebaut; dadurch kann man sicher sein, dass diese windbestäubten Getreidepflanzen auch körnertragende Kolben entwickeln.
Kürbisgewächse
Freilandgurken sind nährstoffbedürftige Kriechpflanzen, die genügend Platz brauchen, um sich zu entwickeln. Ein schräg gestellter, 1 Meter breiter Lattenrost gibt ihnen Halt. Manche Gärtner lassen sie auch im Maisbeet wachsen, wobei der Mais ihnen als Stütze dient. So haben es die Indianer mit den rankenden Sommerkürbissen gemacht. In unseren Breitengraden mit kühleren Temperaturen und kürzerer Vegetationszeit ist davon abzuraten; der Mais wächst oft nicht schnell genug in die Höhe.
Man sollte bei den Gurken achtgeben und die Ranken nicht unnötigerweise bewegen, denn das kann die Früchte bitter werden lassen.
Kürbis und Zucchini: Diese stickstoffhungrigen Starkzehrer pflanzt man gerne auf einen mit Erde überdeckten Haufen reifen Komposts. Eine Zucchinistaude gibt sich mit 1 Quadratmeter Boden zufrieden. Der große Kürbis rankt jedoch, wohin er will; deshalb gönnt man ihm einen sonnigen Platz am Rand eines Komposthaufens.
Kräuter
Die meisten Gewürzkräuter – Bohnenkraut, Majoran, Salbei, Thymian, Koriander, Marienblatt, Kerbel, Liebstöckel, Zitronenmelisse, Ysop, Dill, Fenchel et cetera – sind Wärmeliebhaber; viele stammen aus dem Mittelmeerraum. Ihnen gehört der sonnigste, wärmste Platz im Garten, etwa an einer Steinmauer, die Wärme zurückstrahlt, oder in einer aufgehäuften Kräuterspirale.
Tomaten
Die Paradiesäpfel haben gerne ihr eigenes Beet. Entlang der Hauswand kann man sie auf 50 Zentimeter Abstand pflanzen, auf dem Beet, wo sie an Spalieren aufgebunden werden, setzt man sie 70 Zentimeter voneinander entfernt in Reihen. Der Abstand zwischen den Reihen sollte 1 Meter betragen, damit jede einzelne Pflanze genug Sonne bekommt.
Topinambur
Diese Knollensonnenblumen werden am besten am Rand des Gartens 5 Zentimeter tief in die Erde gesetzt, mit einem Pflanzen- und Reihenabstand von je 30 Zentimetern. Die bis zu 3 Meter hohen, winterharten Pflanzen bilden dann unterirdische Ausläufer in alle Richtungen, an deren Spitzen neue Knollen entstehen.
Gartengeräte und Werkzeuge
Gärtnern ist ein uraltes Handwerk. Lange vor der Eisenzeit, noch in der jüngeren Steinzeit, fingen einige Stämme mit der Kultivierung von Nutzpflanzen an, mit Bodenbearbeitung, Säen, Pflanzen und Ernten. Ihre Werkzeuge waren einfach. Es gab den Grabstock, der schon in der Altsteinzeit zum Ausgraben von Wurzeln und Knollen verwendet wurde und nun neue Anwendung fand: Mit ihm konnte man den Boden aufbrechen und lockern, große Erdschollen zerschlagen, Pflanzlöcher für Setzlinge und Saatkörner graben. Mit einem gekrümmten Stock hackten und jäteten die ersten Gärtnerinnen. Aus diesem gärtnerischen Urwerkzeug sind die Gärtnerwerkzeuge und Handgeräte hervorgegangen, die wir bis heute verwenden.
Diese Handwerkzeuge sind es auch, die mir in meinem Überlebensgarten zur Verfügung standen. Auf motorisierte Geräte, ratternde Fräsen, die Sprit brauchen, Krach machen, stinken, Regenwürmer zerhacken, Wurzelunkräuter wie Quecken und Ackerschachtelhalm vermehren und die gärtnerische Meditation stören, habe ich gerne verzichtet. Auch kostspielige Bewässerungsgeräte brauchte ich nicht, denn mit den richtigen Kulturmaßnahmen, wie dem Hacken oder Mulchen, und ein paar einfachen Gießkannen kam der Garten auch in trockeneren Zeiten gut zurecht. Ein kleines
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