Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)
setzt man den Brausekopf (Flachbrause) auf, der das Wasser feinstrahlig verteilt. Damit vermeidet man, dass die Pflänzchen verschlämmen oder die Wurzeln ausgespült werden. Wenn man einen Wasseranschluss im Garten hat, sind natürlich ein Gartenschlauch oder sogar ein modernes Beregnungssystem sehr nützlich. Unbedingt nötig ist das aber nicht, wenn man die Techniken kennt, wie man sparsam mit Wasser umgeht (siehe auch > : Bewässerung).
Schneidwerkzeuge
Ein Beil oder eine Machete gehören ebenso zur Gärtnerausrüstung wie ein gutes Sackmesser, eine Hippe oder ein Gärtnermesser und eine Gartenschere.
Erfahrungen sammeln
Nachdem der Boden in dem neu angelegten Garten bereitet und ausgemessen war, machte ich mich auf den Weg ins Tal, fuhr mit dem alten Fahrrad zum Samenhändler und kaufte das Saatgut, das ich für das Jahr benötigte. Was für ein Wunder, wenn man bedenkt, dass sich mit ein paar Samentüten der ganze künftige Gemüsegarten in zwei Händen halten und in einem Rucksack ganz einfach den Berg hinauftragen lässt!
Die in schwarzen Plastiktöpfen vorgezogenen Tomaten-, Gurken-, Salat- und Kohlsetzlinge konnte ich nicht kaufen, erstens, weil sie für uns zu teuer waren, und zweitens, weil wir dafür keine Transportmöglichkeit hatten.
Hier machen sich zwischen den zarten, langsam wachsenden Karottensämlingen Radieschen (Mitte) und Pflücksalat (rechts) als Markiersaat breit. Sie werden bald geerntet, um den Karotten Platz zu machen.
Aussaat
Das Jahr war schon fortgeschritten. Der Kuckuck hatte schon gerufen und die Eisheiligen (siehe > ) waren längst vorbei. Gerne hätte ich früher angefangen. So schlimm war das aber auch nicht, denn wenn man zu früh anfängt, ist es wahrscheinlicher, dass noch eine Frost- oder Regenperiode auftritt, die einen Schock für die jungen Pflanzen darstellt. Dann gibt es einen Wachstumsstau . Die Pflänzlein hocken dann da, als ob sie sich nicht trauen würden, weiter- zuwachsen. In diesem Zeitraum, wenn sie stocken – oder wie Gärtnermeister Stauffer es ausdrückte, „wenn ihre ätherische Lebenskraft nicht mehr fließt“ – sind sie anfälliger für Mehltau, Pilz, Schneckenfraß und Angriffe anderer Schädlinge. Es ist also besser, etwas später im Mai zu pflanzen oder zu säen, denn dann können die Pfleglinge zügig durchwachsen und sich gut entwickeln.
Ich säe alles ein, so wie ich es gelernt habe. Wenn die Beete trocken genug sind, ebne ich die Schollen mit der Gartenharke ein. Ein paar Tage später ziehe ich mit der Pendelhacke noch einmal darüber, um die aufkeimenden Unkrautsamen zunichtezumachen, und reche die Beete sorgfältig glatt. Dabei achte ich darauf, dass ich immer auf den Wegen stehe und nicht in ein Beet steige, um dort nicht den Boden zu verfestigen.
Nun ziehe ich Saatrillen für die Reihensaat mit dem Finger, einem Stock oder der Kante des Rechens entlang einer straff gespannten Schnur und säe die Samen. Ich säe sie mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger, ungefähr so, wie man ein Gericht mit Salz würzt.
Lichtkeimer und Dunkelkeimer
Auch auf die Saattiefe muss man achten. Eine Faustregel besagt, dass man die Samen so tief sät, wie das Saatkorn dick ist. Einige, die sogenannten Lichtkeimer wie Salat, Möhren, Schinkenwurzel (Nachtkerze), Tabak oder Kamille, dürfen nur ganz leicht oder gar nicht mit Erde bedeckt, sondern lediglich angedrückt werden. Sie brauchen, wie der Name schon sagt, Licht zum Keimen. Dunkelkeimer müssen jedoch, je nach Art, ordentlich zugedeckt werden. Dafür benutzt man am besten den Rechen. Mit dem flachen Ende des Rechens kann man anschließend die Saatrillen festdrücken. Besonders tief in den Boden werden Schwarzwurzel, Mais und Bohnen gesät. Genaue Angaben findet man auf den Samenpäckchen.
Anfänger säen die Samen meistens viel zu dicht. Die eng zusammengedrängten Keimlinge haben dann kaum Platz, sich zu entfalten. Dann muss man sie ausdünnen. Die Gärtnerregel ist: „Lieber zu weit als zu dicht gesät!“
Einigen Arten wie Bohnen, Erbsen und Kefen tut es gut, wenn man die Samenkörner einen Tag lang in Wasser legt und sie quellen lässt. Dann keimen sie schneller. Gurken, Kürbisse und Melonen kann man in Milch vorquellen lassen. Länger als einen Tag lang darf man sie aber nicht vorquellen lassen, denn dann „ertrinken“ sie – sie sind ja lebende Wesen, die atmen müssen. Es gibt Gärtner, die in dieses Saatbad biodynamische Präparate mischen, alten reifen Kompost, „effektive
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