Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)
Paprika, Gemüseportulak, Neuseeländer Spinat und andere Wärmeliebhaber auf einer Höhe von knapp 1000 Metern im Allgäu sowieso nicht gedeihen wollten. Ein beheizbares Gewächshaus wäre die Lösung, aber bis jetzt habe ich keine Zeit gefunden, mir eines zu bauen.
Anstatt die Natur zu zwingen, passt man sich ihr lieber an. Also konzentrierte ich mich auf jene Gemüsearten, die das feuchte, kalte Klima vertragen, auf Wurzel- und Blattgemüse. Das sind vor allem Kohlgewächse und Kreuzblütler, manche Korbblütler und Schirmblütler. Mit einigen wärmebedürftigen Pflanzen, die schnell wachsen und nach den frostfreien Tagen im Mai ausgesät werden können, habe ich dennoch bis heute gute Erfolge. Dazu gehören Zuckermais und grüne Bohnen – sowohl Stangen- als auch Buschbohnen.
Kamille-Schachtelhalm-Tee gegen Mehltau
Man lässt eine Handvoll Schachtelhalmkraut in einem großen Topf mit Wasser 20 Minuten lang kochen. Vom Herd ziehen und in den heißen Sud eine Handvoll Kamille geben. Zugedeckt abkühlen lassen und abseihen.
Gemüsesorten für raues Klima
Wie erwähnt, musste ich mich auf Kaltwetterpflanzen konzentrieren – Gemüsearten, die kühles, feuchtes Wetter vertragen und denen der letzte Frost wenig anhaben kann. Darunter sind viele Wurzelgemüse, die sich in der Erde gut vor der Kälte verstecken können, bis die wärmeren Tage kommen. Hier nun einige der wichtigsten:
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Endivien
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Kohlrübe
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Erbsen
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Mangold
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Feldsalat oder
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Pastinake
Nüssler
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Radieschen
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Gartensauerampfer
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Rettich
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Gartenmelde
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Rote Bete
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Gemüselöwenzahn
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Schalotten
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Haferwurzel
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Schwarzwurzel
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Karotte
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Sellerie
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Knollenziest
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Senf
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Knolliger Kälberkropf
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Spinat
oder Kerbelrübe
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Stangensellerie
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Kohl
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Wurzelpetersilie
Zuckermais muss sein
Mit dem Mais musste ich mir auf unserer Niederalp besonders viel Mühe geben. Amerikaner lieben den Mais praktisch in jeder Form – frisch geerntete, gekochte Maiskolben mit Butter und Salz, Popcorn, Cornflakes – also Maisflocken – zum Frühstück, Maisgrütze und vieles mehr. Da ich in Amerika aufgewachsen bin, ebenso wie meine Frau, ist es verständlich, dass Mais unbedingt in den Garten musste. Damit der Anbau auch sicher gelang, beschaffte ich mir eine Schweizer Maiszüchtung, die für kühleres Klima oder höhere Lagen geeignet ist.
In einem ordentlich angelegten Maisfeld beträgt die Entfernung zwischen den Reihen 70 Zentimeter. In den Reihen selbst steckt man alle 10 Zentimeter ein Samenkorn direkt in den Boden, etwa 1 bis 2 Zentimeter tief. Es hilft, wenn man die harten Körner vor dem Aussäen erst einen halben Tag lang in lauwarmem Wasser einweicht.
Wenn die hellgrün leuchtenden Keimlinge 3 bis 5 Zentimeter groß sind, kann man sie auf 40 Zentimeter Abstand ausdünnen oder in jene Lücken pflanzen, in denen die Körner nicht gekeimt haben. Die jungen Maispflänzchen lassen sich ohne Probleme versetzen.
Das Beet muss vor der Aussaat gut gedüngt werden, denn Mais ist ein sogenannter Starkzehrer , mit hohem Stickstoff-, Kali- und Phosphorbedarf. Am besten versorgt man das Maisbeet schon im Herbst davor mit reifem Kompost und Holzasche. Während des Wachstums wird fleißig gehackt, nicht nur um konkurrierende Begleitkräuter zu beseitigen, sondern damit der Boden gut atmen kann. Wenn die Pflanzen eine Höhe von etwa 20 Zentimetern erreicht haben, sollte man sie anhäufeln – das heißt, mit einer breiten Hacke Erde an die Pflanze heranschieben (sie aber nicht mit Erde bedecken). Für eine Zwischendüngung mit Kompost, während die Pflanzen noch relativ klein sind, ist der Mais dankbar.
Geerntet wird im Herbst (September bis Oktober), wenn die Griffel, die als weiße Fäden aus dem Ende des Kolbens heraushängen, welken, austrocknen und dunkelbraun werden. Am besten schmecken die Maiskolben frisch geerntet und gleich in heißem Wasser gekocht oder, noch in ihre grünen Hüllblätter gewickelt, auf dem Grill oder im Lagerfeuer geröstet. Wenn sie frisch sind, haben sie noch viel Süße; je länger man die Kolben lagert, desto mehr verwandelt sich der Zucker in Stärke. Dann schmeckt der Maiskolben nicht mehr so lecker.
Kartoffeln sind die Überlebensnahrung schlechthin: Sie enthalten gesunde Kohlenhydrate, essenzielle Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe, sie machen satt – und sie wachsen in fast jedem Boden.
Kartoffeln, unser Überlebensmittel
Kartoffeln, ursprünglich von den Inkas in den
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