Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)
wurzelt tief und dicht und hinterlässt eine gute Krümelgare des Bodens. Da es mit keinem der üblichen Gemüse verwandt ist, lässt es sich gut in die Fruchtfolge einbauen. Die Phazelie ist eine Imkerpflanze, die noch spät im Herbst blüht und dabei viel Nektar produziert. Die attraktiven lilablauen Blüten sind eine gute Futterquelle für Bienen, Hummeln und Schwebfliegen.
Blaue Lupine: Diese nicht winterharte Leguminose wurzelt besonders tief und reichert gleichzeitig, dank der Knollenbakterien an den Wurzeln, den Boden mit Stickstoff an. Die Gelbe Lupine hat als Gründüngerpflanze ähnliche Eigenschaften wie die Blaue Lupine. Sie lockert den Boden und unterdrückt andere Wildkräuter.
Gelber Senf: Auch der Senf keimt und wächst besonders schnell. Er ist nicht winterhart. Nematoden werden durch die Senftracht vertrieben. Da Senf ein Kreuzblütler ist, sollte man ihn aus Gründen der günstigen Fruchtfolge nicht vor oder nach Kohl oder Rettich anbauen.
Ölrettich: Als Gründünger hat der Rettich ähnliche Eigenschaften wie der Senf.
Buchweizen: Da der Buchweizen keine Verwandten unter den Gemüsen hat, ist er ein geeigneter Gründünger für alle Gemüse. Er lockert den Boden und stellt eine gute Bienenweide dar.
Studentenblume: Wo Nematoden ein Problem sein können, also zwischen Kartoffeln, Roter Bete, Karotten und anderen Wurzelgemüsen, ist eine Gründüngung mit der Studentenblume angebracht. Sie zieht jedoch die Nacktschnecken an.
Saatmischungen wie das „Landsberger Gemenge“, bestehend aus einer Getreideart (Roggen oder Hafer) und einem Schmetterlingsblütler (Erbsen, Gelbe Lupine, Wicke, Inkarnatklee, Perserklee oder Serradelle), gibt es im Handel zu kaufen. Der Vorzug der Schmetterlingsblütler oder Leguminosen ist, dass sie mit ihren Wurzeln Stickstoff in den Boden einbringen.
Um es noch einmal zu betonen: Fruchtfolgen sind wichtig, denn Pflanzen, die zur gleichen Familie gehören, beanspruchen den Boden einseitig. Fruchtfolge hilft, die Bodenqualität zu erhalten, mindert die Vermehrung von Krankheitserregern und Schädlingen, reduziert die Anhäufung von einseitigen Wurzelausscheidungen, die oft eine wachstumshemmende Wirkung haben, und steigert die Erträge.
Pflanzen außerhalb der wichtigsten Pflanzenfamilien
Es ist immer sinnvoll, auch jene Pflanzenarten in die Fruchtfolge mit einzuschalten, die gänzlich anderen Familien angehören als die ab > aufgelisteten Gemüse- und Blumensorten. Unter ihnen befinden sich beispielsweise:
Buchweizen, der zur Familie der Knöterichgewächse gehört und ein wertvolles Nahrungsmittel ist, reich an Eiweiß und Stärke. Buchweizen verbessert den Boden, und die duftenden Blüten sind eine hervorragende Bienenweide.
Hanf, der wie der Hopfen zur Familie der Hanfgewächse gehört, darf heutzutage leider nicht angebaut werden, da aus den weiblichen Blüten (des Indischen Hanfs) eine euphorisierende Droge hergestellt werden kann. In früheren Zeiten schätzte man den Hanf nicht nur als Faserpflanze, sondern auch als Ölsaat. Die Samen enthalten wertvolle ungesättigte Öle und Gamma-Linolensäure. Schon in vorchristlichen Zeiten spielten Hanfsamen eine wesentliche Rolle für die Ernährung in Europa. Die Anwesenheit von Hanfpflanzen im Garten hat eine harmonisierende Wirkung auf andere Gemüse, insbesondere auf die Kohlarten.
Feldsalat, auch Nüssler oder Rapunzel genannt, gehört zur Familie der Baldriangewächse. Er schmeckt nicht nur lecker als Salat – als Nachfrucht im Herbst ausgesät, ist er zudem ein guter Bodendecker.
Mohn oder Schlafmohn gehört, wie auch das Schöllkraut, zur Familie der Mohngewächse. Die jungen Rosetten der Mohnpflanze eignen sich hervorragend als Salat, und mit den blauschwarzen Samen können köstliche Mohnbrötchen und Mohnkuchen gebacken werden. Weder die jungen Pflanzen noch die Samen enthalten Mohnalkaloide, die zwar wichtige Heilmittel sein können (etwa als Schmerzmittel oder bei der Behandlung von Ruhr), aber auch zu Opium verarbeitet werden. In Deutschland ist der Anbau dieser alten Kulturpflanze deswegen verboten, in der Schweiz ist der Anbau für Privatpersonen verboten, in Österreich ist er jedoch legal.
Fuchsschwanz oder Amaranth gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse. Amaranth-Arten sind als „Unkräuter“ bekannt oder, wie der rote Garten-Fuchsschwanz, auch als Zierpflanzen. Die jungen Pflanzen sind allesamt gute „Spinatgemüse“, und aus den reifen Samenständen können die nahrhaften, an
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