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Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Titel: Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf-Dieter Storl
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übrigens der beste Dünger für Spargel. Der hitzige Geflügelmist sollte mit genügend Erde und kohlenstoffhaltiger Streu aufgesetzt werden. Genauso gut kann man die phosphorreichen Vogelmiste zu Jauche vergären und damit, 1:10 verdünnt, die Pflanzungen direkt düngen oder die Jauche zum Anfeuchten und zur Verstärkung beim Umsetzen des normalen Abfallkomposts verwenden. Phosphormangel zeigt sich an den Pflanzen durch purpurrote Verfärbung der Stängel und Blätter, in gehemmtem Wachstum und Verzögerung von Blüte und Reife; beim Mais werden die Körner in den Kolben unregelmäßig.

    Mairüben wachsen sehr schnell und sind, wie der Name schon sagt, bereits im frühen Sommer erntefertig. Sie schmecken zart, mit einer leichten Schärfe, roh, gedünstet als Gemüse oder im Eintopf.
    Komposte aus menschlichen Dungstoffen
    Inzwischen ist man vorsichtig geworden, was menschliche Fäkalien als Kompostzusatz betrifft. Das hat seinen guten Grund. Es besteht die Gefahr von Übertragung pathogener (eventuell krank machender) Mikroben. Kein Tier frisst die Pflanzen, die auf dem eigenen Mist wachsen. Da müssen erst einmal andere Organismen dazwischengeschaltet sein. Dennoch werden in Asien, Afrika und Lateinamerika menschliche Exkremente als Dünger auf den Äckern ausgebracht. Sie werden entweder getrocknet und pulverisiert in Erd- und Pflanzenkomposte gestäubt oder anaerob mit anderen Jauchen vergoren und bei Regenwetter auf die Felder getragen. Auf dem Bauernhof im Emmental, wo ich ein Jahr verbrachte, und bei Arthur Hermes wurde der Abort-Inhalt zusammen mit Stalljauche und Schneeschmelzwasser in ein Sammelbecken geleitet, mit Kräuterzusätzen wie Brennnesselkraut vergoren und schließlich als Gülle oder „Pschütte“ auf die Wiesen gebracht. Dort wurde der Dünger vom Gras aufgenommen, das dann als Futter der Weidetiere diente.
    Rasenerde-Kompost
    Wenn ein Neubau errichtet oder ein Parkplatz geschaffen wird, fallen manchmal Rasen- oder Wiesensoden an. Diese Soden kann man zu einer Miete aufsetzen. Zwischen die Schichten kommt etwas Kalk. (Ätzkalk verhindert die Besiedlung durch Drahtwürmer.) Um den Stickstoffgehalt zu erhöhen, kann man auch etwas Mist einbringen. Das Resultat ist, nach einem halben Jahr, eine gute Gartenerde, die sich für Blumentöpfe oder Saatbeete eignet.
    Leguminosen-Kompost
    Schmetterlingsblütler oder Leguminosen sind dank ihrer Knöllchenbakterien an den Wurzeln reich an Stickstoff. Die Laubmasse von abgemähten Wicken oder Lupinen, die man als Gründüngung gesät hat, oder die abgeernteten Ranken von Bohnen und Erbsen kann man zu einem stickstoffhaltigen Kompost aufbereiten. Stickstoff brauchen die Pflanzen für die Eiweiß-Synthese. Ein Mangel zeigt sich in dünnen, zähen Stängeln (ähnlich der „Hungerflora“) und gelb werdenden Blättern, die bald abfallen.
    Laubkompost
    Das im Herbst zusammengerechte Laub ist eher auf der sauren Seite (niedriger pH-Wert) und stickstoffarm, aber mit etwas Mist, Erde und ein bisschen Kalk kann eine ausgezeichnete Komposterde hergestellt werden. Nach einem Jahr hat man dann eine feine, dunkle, mullige Erde, die sich für Topfpflanzen und Zierstauden besonders gut eignet. Ein Tannennadel-Tannenholz-Kompost ist noch saurer und dauert noch länger, ehe er verrottet ist, ist aber ideal für Beerenbüsche, Rhododendren und Erikagewächse.
    Fertigkomposte in Plastiksäcken
    In Gartenzentren und Supermärkten gibt es sogenannte „Biokomposte“ und Blumenerden zu kaufen. Meistens stammen sie aus kommunalen Kompostierungsanlagen, die den Baum- und Strauchschnitt, das Mähgut und Laub aus den Parks, von Straßenrändern und öffentlichen Anlagen verwerten. Auch Mistkomposte aus Massentierhaltungen werden als Dünger käuflich angeboten. Früher konnte ich mir so etwas sowieso nicht leisten, aber als ich sie dann ausprobierte, waren die Ergebnisse enttäuschend. Ich bleibe bei den selbst hergestellten Komposten, da weiß ich genau, was ich habe.

KOMPOST-BLUES
    Als frisch gebackener Doktor und Biogarten-Enthusiast zog ich mit meiner Frau nach Oregon. Da Wohnungen knapp waren, richteten wir uns, wie ich schon erzählt habe, in einem ehemaligen Hühnerhaus eine Bleibe ein. Land war genug da, um einen Garten anzulegen. Ich fragte den Besitzer, einen hageren, kettenrauchenden Cowboy-Typ namens Leonard, der mit seiner Frau Jane einen metallenen Container-Wohnwagen auf demselben Grundstück bewohnte, ob ich einen Selbstversorger-Gemüsegarten anlegen dürfte.

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