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Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Titel: Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf-Dieter Storl
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die Hunde gemerkt hatten.
    Ab und zu buddeln Füchse oder Dachse im Sammelkompost. Aber das ist nicht weiter schlimm. Komposthaufen oder auch Reisighaufen bieten einen guten Unterschlupf für helfende Tiere wie Kröten, Igel, Blindschleichen und Laufkäfer. Igel gibt es bei uns leider keine, da in den 1980er-Jahren der uns umgebende Wald und Fichtenforst wegen Borkenkäferbefall von der Luft aus mit Pestiziden besprüht wurde. Ein kurzfristiger Erfolg. Denn bald verschwanden die Vögel und andere Nützlinge und es wurde still im Wald. Zum Glück hat man von dieser Methode abgelassen und ist auf Pheromon-Fallen und schnelle Entfernung befallener Fichten übergegangen. Allmählich kehren die Vögel zurück; der Wald singt wieder. Kürzlich hat sogar jemand wieder einen Igel gesehen.

MEHLTAU, SCHIMMEL – PILZBEFALL
    Gelegentlich legt sich ein grauweißer Film auf die Blätter der Gurken oder anderer Gemüse. Es ist der sogenannte Mehltau, ein Pilz, dessen Myzelien in die Blattoberfläche eindringen und die Zellen aussaugen. Der Befall erfolgt, wenn den Pflanzen die Lebenskraft fehlt. Oft wurden sie zu eng gepflanzt und erhielten zugleich eine zu hohe Stickstoffdüngung. Wenn dann feuchtes, kühles Wetter hinzukommt, gefolgt von einer heißen Trockenperiode, ist das die beste Voraussetzung für den Pilzbefall. Auch schlechte Bewässerungstechnik, wenn etwa in der Tageshitze die Gemüse mit kaltem Wasser gesprengt werden, können die Pilze fördern.
    Weitere Pilzschädlinge sind der Rost, der als kleine braune Pusteln die Blätter von Malven, Bohnen und andere Pflanzen befallen kann, die Stängelfäule, die junge Keimlinge im Saatbeet umkippen lässt; die Braunfäule, die im Herbst die Tomaten angreift, oder der Grauschimmel, der vor allem Gewächshausgemüse wie Salat, Gurken, Tomaten, Paprika und auch Bohnen und Zwiebeln befallen kann. Konventionelle Gärtner rücken dann mit schweren Geschützen an, mit Kupfer-, Schwefel- oder Quecksilbermitteln, die sie sprühen oder verstäuben. Biologisch arbeitende Gärtner haben da weit weniger Probleme, denn bei ihnen hilft gute Kompostwirtschaft; die Pflanzen werden weniger mit löslichem Stickstoffdünger zu unnatürlichem Wachstum getrieben. Falls es dennoch zu einem Befall kommt, hilft das Sprühen mit pilzwidrigem Kamillentee, am besten gemischt mit der kieselhaltigen Abkochung des Ackerschachtelhalmkrauts. Auch das Sprühen eines Knoblauchextrakts wirkt fungizid.
    Neu entdeckt und sehr wirksam sind die Extrakte der Wurzeln des Japanischen Staudenknöterichs, der heutzutage als gefürchteter invasiver Neophyt Straßenränder und Flussauen dicht besiedelt und gegen den Einsatz von Herbiziden zunehmend resistent ist. Die Wurzelabkochungen dieses Riesenknöterichs wirken vorbeugend bei Mehltau, Blattpilz und Feuerbrand. Auch gegen Krautfäule an Tomaten, Grauschimmel an Paprika und Gurken, Erdbeeren und Salat hat sich der Auszug bewährt. Zudem ist dieses Mittel ungefährlich für Bienen.
    Japanischer Staudenknöterich gegen Pilzbefall
    Eine Handvoll klein gehackte Wurzeln des Japanischen Staudenknöterichs in vier Liter Wasser köcheln lassen und die erkaltete Brühe unverdünnt direkt auf die Pflanzen sprühen.

    Der Spitzwegerich ist eines unserer wirksamsten Kräuter gegen Husten und Erkältung, aufgelegte frische Blätter wirken blutstillend und mindern Juckreiz. Für den Winter sollte man rechtzeitig einen Vorrat trocknen.

BEGLEITKRÄUTER ODER „UNKRÄUTER”
    Unkräuter gibt es in der Natur nicht. Die außerordentlich vitalen und anpassungsfähigen Kräuter, die sich auf unseren Gartenbeeten ansiedeln, sind vor allem Pionierpflanzen. Sie sind die Ersten in der natürlichen Pflanzenabfolge oder Sukzession, wie es die Botaniker nennen. Schnell bedecken sie einen offenen, verletzten oder erodierten Boden und bereiten ihn für die Besiedlung durch eine spätere permanente Pflanzendecke vor. Sie sind sozusagen das Pflaster, das die Schürfwunden auf der Haut der Mutter Erde schützend bedeckt. Wenn der Bauer pflügt oder der Gärtner umgräbt oder hackt, dann „verwundet“ er den Boden sozusagen und schafft die Voraussetzung für das Keimen dieser Pionierkräuter. Und das geht schnell: Bodenproben haben ergeben, dass der normale Erdboden in unseren Breiten pro Quadratmeter bis hinunter zur Pflugsohle im Durchschnitt bis zu 7000 in Samenruhe verharrende, keimfähige Samen enthält. Wenn die Bedingungen günstig sind, keimen sie sofort.
    Der Begriff „Unkraut“ ist

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