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Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Titel: Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf-Dieter Storl
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Das blühende Kraut wurde als Blutstiller appliziert und zerstampft als Umschlag gegen alle Schwellungen und eitrigen Wunden eingesetzt. Sein englischer Name groundsel bedeutet Eiterschlucker. Der Tee, der abführend, harntreibend und wurmwidrig wirkt, wird heutzutage nicht mehr verwendet, da man entdeckt hat, dass Pyrrolizidin-Alkaloide in der Pflanze enthalten sind.

    Gundermann
    Der Gundermann oder die Gundelrebe ist eine aromatische, kriechende Pflanze mit blau-purpurnen Lippenblüten. Ich liebe diese Pflanze, da sie nicht nur ein gutes Gewürz ist, sondern eines der besten Heilmittel. Der gut schmeckende Tee leitet Schwermetalle aus dem Körper und hat eine heilende Wirkung auf die Niere; in fetter Ziegenmilch gekocht und getrunken, hilft das Kraut bei Bronchitis und Lungenleiden. Auch im Namen Gundermann ist das altgermanische Wort Gund (= Eiter) enthalten, da das Kraut zur Behandlung von schlecht heilenden Wunden verwendet wurde. Einst wurde das alltägliche Bier, welches die Hausfrauen brauten, nicht mit Hopfen, sondern mit Gundermann gewürzt und haltbar gemacht.

    Helmkraut
    Den hübschen kleinen, hellblau blühenden Lippenblütler findet man nicht häufig in Gärten als Unkraut. Bei mir jedoch gedeiht er gut, weil der Boden eher feucht und humusreich ist. Unabsichtlich habe ich ihn mir mit Kräutersetzlingen aus einer Wildkräutergärtnerei in den Garten geholt. Das Helmkraut, als Tee getrunken oder auch geraucht, hat eine tief beruhigende, entspannende Wirkung, es lindert Angstzustände und gilt als gutes Nerventonikum.

    Kriechender Hahnenfuß
    Wenn man nicht fleißig hackt, verbreitet sich der Kriechende Hahnenfuß dank seiner vitalen Ausläufer recht schnell. Schade, dass er sich nicht als Heilmittel oder Wildgemüse eignet. Er ist unbekömmlich und wegen dem hautreizenden Scharfstoff Protoanemonin schwach giftig. Nur in der Homöopathie wird er als Mittel für Hautkrankheiten verwendet.

    Das wunderschöne blau-lila blühende Helmkraut ist eine mehrjährige Staude, die jedes Jahr wieder erscheint. Sie wirkt nicht nur nervenberuhigend und schlaffördernd, sondern befreit auch von Kopfschmerzen.
    Leinkraut
    Das Blattwerk des gewöhnlichen Leinkrauts, das man auch Frauenflachs nennt, ähnelt der Zypressenwolfsmilch, und die zusammengepressten Lippen der gelb-orangen Blüte haben eine ähnliche Form wie die des verwandten Löwenmauls. Das hübsche Unkraut ist mehrjährig und treibt jedes Jahr erneut aus den kriechenden Wurzeln aus. Wo es die Gemüsekulturen nicht stört, lasse ich es stehen, denn die Blüte ist nicht nur schön, sondern auch eine gute Nektarweide für Hummeln. Auch dieses Kräutlein war einst eine beliebte Heilpflanze. Aus ihm kochte man Salbe gegen Juckreiz und Hämorrhoiden. Der Tee wurde äußerlich zur Waschung von Geschwüren und Hautunreinheiten verwendet. Innerlich wirkt er schweißtreibend und sollte bei „Leber- und Milzverstopfung“ helfen.

    Die zarten Blüten des Leinkrauts sehen aus wie Mini-Löwenmäulchen. Die nur etwa 15 bis 20 Zentimeter hoch werdende Pflanze wurde früher als bitterer Tee gegen Leber-, Gallen- und Darmerkrankungen verwendet.

    Persischer Ehrenpreis
    Diese hübsche Veronika-Art wuchert, ähnlich wie die Vogelmiere, als Bodendecker in vielen Gartenbeeten, sodass man glauben könnte, sie sei eine alte einheimische Art. In Wirklichkeit kommt sie als Neophyt aus dem Kaukasus und entwich 1805 dem Botanischen Garten in Karlsruhe. Sie kann Winterkälte und Trockenheit gut überstehen. Ihre zarten blauen Blüten mit dem weiß-gelblichen Schlund lachen den Gärtner vom Frühling bis in den Spätherbst an. Ihr Nektar ernährt die Schwebfliegen, die ja ihrerseits die Blattläuse in Schach halten. In der Heilkunde gelten die Ehrenpreisarten als entgiftend. Das ist auch bei dieser Art der Fall. Ein Tee aus dem Kraut wirkt verdauungsfördernd, stoffwechselanregend und entschlackend. Äußerlich hilft der Tee bei Juckreiz, etwa bei Neurodermitis und bei Verbrennungen. Blüten und Blättchen können in den Salat gemischt werden.

    Purpurrote Taubnessel
    Dieser schnell wachsende Lippenblütler bietet Insekten reichlich Nektar. Schon in vorchristlichen Zeiten bereiteten sich die Frauen aus dem blühenden Kraut einen reinigenden Tee bei Frauenleiden; auch zum Waschen von Hautverletzungen und Verbrennungen wurde der Tee verwendet. Seltener kommt bei uns die Weiße Taubnessel vor. Sie sieht ihrer Schwester sehr ähnlich, hat aber leuchtend weiße Blüten. In der Heilwirkung

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