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Der Serienmörder von Paris (German Edition)

Der Serienmörder von Paris (German Edition)

Titel: Der Serienmörder von Paris (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David King
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unverzüglichen Angriff der Alliierten starkgemacht. Die Information wurde weiter geleitet. Eisenhower, der sich zuerst gegen de Gaulle gestellt hatte, änderte seine Meinung. „Zur Hölle, Brad“, meinte er. „Ich schätze mal, wir müssen da rein.“ An diesem Abend, dem 22. August, erhielt General Leclercs 2. Panzerdivision, die südlich von Argentan stand, den Marschbefehl nach Paris.
    General de Gaulle hatte gegenüber Leclerc die Bedeutung eines schnellen Angriffs mehrfach betont, also noch bevor sich die Erhebung der Kommunisten manifestieren konnte und die verhassten Gegner möglicherweise die Macht an sich rissen. Doch es gab noch einen weiteren Grund für ein unverzügliches Eingreifen. General Bradley hatte vom schwedischen Konsul Raoul Nordling, der sich für von Choltitz einsetzte, eine Nachricht erhalten, dass der deutsche General unter großem Druck stehe, da er unverzüglich mit der Zerstörung von Paris zu beginnen habe, sie aber hinauszögern wolle.
    „Wir dürfen nicht das Risiko eingehen, dass der General seine Meinung ändert und die Stadt dem Erdboden gleichmacht“, drängte Bradley seinen Berater General Edwin Silbert. Daraufhin erhielt Lt. Gen. Courtney Hicks Hodges die Anweisung, die Truppen in Bewegung zu setzen. Auch wenn von Choltitz zu seinem Wort stand, konnte er doch jederzeit durch einen General ersetzt werden, der Hitlers Befehl bedingungslos umsetzte. Ein weiteres Zünglein an der Waage, das ein sofortiges Eingreifen unabdingbar machte, waren Berichte der Spionage und Aufklärung: Die 26. und 27. Panzerdivision befand sich auf dem Weg nach Paris. Bei rechtzeitiger Ankunft wäre von Choltitz keine Wahlmöglichkeit mehr geblieben und er hätte sich in Kampfeshandlungen verstricken müssen.
    Von Choltitz versuchte bei seinen ängstlichen Vorgesetzten Zeit zu schinden, in der Hoffnung, dass der schwedische Konsul die Alliierten vom augenblicklichen Handlungsbedarf überzeugte. Er versicherte ihnen, dass er Sprengladungen am Triumphbogen anbringen ließe, den Eiffelturm in die Luft jage und das wunderschöne Hotel Les Invalides mit seiner vergoldeten Kuppel in Brand setze. Die Nazis hatten bereits sieben Tonnen hochexplosives TNT unter dem Palais du Luxembourg verlegt. Weitere fünf Tonnen Minen und Munition lagerten unter dem ehemaligen Sitz der Kriegsmarine am Place de la Concorde. „Es wird Sie freuen, dass das Grand Palais schon in Flammen steht“, berichtete von Choltitz.
    An dem Abend berichtete die Nachrichtensendung der CBS der Welt, dass „Paris befreit wurde“. Der Reporter Charles Collingwood wollte der Erste sein, der die Neuigkeit verbreitete: Er produzierte ein Band mit dem vorbereiteten Text und schickte es nach London, wo es zum geeigneten Zeitpunkt gesendet werden sollte. Die Militärzensur, nicht in der Lage, sich das „experimentelle Band“ anzuhören, reichte es einfach weiter. In der britischen Hauptstadt gingen die Verantwortlichen des Senders dann davon aus, dass die Nachricht, die ja die Zensur durchlaufen hatte, wahr sein musste. Zumindest ist das die offizielle Geschichte, warum Zeitungen in aller Welt Collingwoods verfrühten Bericht über die Befreiung abdruckten. Zu dem Zeitpunkt stand Paris in Wirklichkeit aber noch am Rande einer Katastrophe.
    Leclercs Marsch durch den Norden Frankreichs wurde immer wieder durch schwere Regenfälle, tiefen Schlamm und Angriffe der Nazis verzögert. Die vierte amerikanische Infanteriedivision traf hingegen auf so gut wie keine Widerstandsnester. Für sie bedeutete der Marsch in Richtung Paris einen Triumphzug, am Straßenrand Menschen, die den Befreiern zujubelten. Major S.L.A. Marshall von der US Army Military History erinnerte sich amüsiert an insgesamt 67 Flaschen Champagner, die man in seinen Jeep gereicht hatte, als dieser das Hotel Les Invalides erreichte. Private First Class Charley Haley vom 12. Regiment wiederum besaß einen Freund, der ungefähr 1.000 Frauen geküsst hatte.
    Sergeant Donald Flannagan verglich die überschwängliche Begrüßung mit der triumphalen Parade von Charles Lindbergh auf dem Broadway, nachdem er den Atlantik überflogen hatte.
    In seinem Bunker in der Wolfsschanze überkam Hitler ein Tobsuchtsanfall. Waren die Panzer denn noch immer nicht angekommen? Was war aus den Sprengungen geworden, die von Choltitz versprochen hatte? Dann drehte sich Hitler zu Generaloberst Jodl und äußerte die berühmte Frage: „Brennt Paris?“ Daraufhin gab er der Luftwaffe den Befehl, einen Angriff

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