Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)
den Weg zu uns einschlug.
Sein Kamerad, der mit ihm aus dem Wald geschritten war, blickte sich um, als ein Schrei aus dem Wald erschallte und die beiden Waldarbeiter den Weg zurück nahmen.
Sie rannten zurück und waren augenblicklich nicht mehr zu sehen.
Wir hörten nur Axtschläge, Schreie und Flüche, während immer noch weiter Wiederkehrer von der anderen Richtung heranwankten.
Blutverschmiert kamen die zwei Holzfäller aus dem Wald und schleppten einen dritten Mann zwischen sich. Er sah aus, wie seine Kameraden, nur kleiner und jünger.
Und er blutete aus einer riesigen Halswunde. Der Lebenssaft lief ihm über die Kleider und tränkte den Boden, wo sie ihn entlang trugen.
Er hatte sein Leben bereits ausgehaucht, noch bevor sie die zur Abwehr eingepflanzten, spitzen Stecken erreichten.
Wolfgang und Martinus, so ihre Namen, hatten sich in Lebensgefahr begeben, um die junge Maid zu retten, und um und ihren Freund in Sicherheit zu bringen.
Oder in das, was wir dafür hielten.“
038
Ellie legte das Gelesene aus den Händen.
Sie schüttelte den Kopf und dachte sich, dass in dieser Zeit kein sicherer Ort zu finden gewesen sein mochte.
Alles was Amadeus schrieb war Flucht, Mord und Totschlag, Niedertracht und Tod, Tod, Tod.
Eine finstere Zeit, in der man sicher über sein Leben nachdachte, so wie es war. Selbst Ellie tat es schon, obwohl sie nur las.
Und träumte.
Ihre Träume waren vermutlich der maßgebliche Grund dafür, dass sie so viel grübelte. Denn als Adelheid in diese Geschichte involviert zu sein, ließ sie doch erheblich mehr und anders denken, als zuvor. In nicht nur einer Hinsicht.
Zwei Herzen schlugen in ihrer Brust. Das eine wollte dass die Geschichte endet. Dass sie Ruhe fand und das Kapitel abschloss, was sie so sehr vereinnahmt hatte.
Das andere schlug für die Neugierde und wollte immer mehr wissen. Mehr und mehr.
Engel und Teufel stritten sich um sie.
Sie saßen auf je einer Schulter und soufflierten ihr, was zu tun sei.
‚Lies doch, Kind. Träume süß und lass dich fallen. Nimm es wie es ist, Ellie. Du bist doch so. Eine Wissenschaftlerin durch und durch.
Was wäre denn eine Archäologin ohne Wissensdurst?
Hmm?
Sag selbst. Was wärest du?‘, flüsterte der Teufel auf der rechten Schulter.
‚Lass es liegen, Elvira. Merkst du nicht, wie es dich zerreibt?
Lass die alten Zeiten ruhen. Es ist schon so viel darüber geschrieben worden.
So viel wurde gedacht und neu gedacht und wieder neu gedacht. Willst du dich wirklich kaputt machen, für eine neue Version des alten Liedes? Schließe das Buch und dieses Kapitel.‘
‚Lies, süße Ellie. Du willst es und du weißt, dass du sonst ohnehin keine Ruhe findest.
Ich könnte dir ja etwas erzählen von damals, aber das wäre gemein. Nein, du willst es selbst herausfinden. Alles.
Das weiß ich genau.
Und du auch.‘
‚Merkst du nicht, wie du dich zerstörst? Lass die Bücher, Bücher sein.
Lass jemand anderes das Werk lesen. Jemanden, der nicht so empfänglich ist, für die Worte des Priesters. Welche Macht auch immer er über dich hat, lass sie nicht die Oberhand gewinnen über deine Seele, Elvira.‘, versuchte der Engel von links zu lenken.
‚Lies.‘
‚Lass es sein.‘
‚Lies, Ellie!‘, hallte die Stimme des kleinen Teufels in ihrem Kopf nach.
Und die, des Engels wurde leiser. Immer leiser, bis sie kaum mehr zu hören war, und er sich geschlagen zurückzog.
Der rote Geselle auf der rechten Schulter, grinste hämisch von einem spitzen Ohr zum anderen.
Er stierte über Ellies Schulter auf die Buchstaben vor ihr und rieb sich die Hände.
Er hatte gewonnen und Elvira von Rensdorf las.
„Das verstörte Kind fiel ihrer Mutter in die Arme, die sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte.
Sie dankte den Holzfällern von Herzen, die die einzigen Männer in Aldinroide waren, die mehr Mut bewiesen, als ein Kaninchen. Gundel war der Name des zweiten Zwillings, und wie ich schon sagte, sahen die beiden sich nicht so ähnlich, wie man es von Zwillingen kennt, obwohl sie am selben Tage das Licht der Welt erblickt hatten.
Käthe, die ältere, war gut einen Zoll größer als ihre Schwester. Hoch gewachsen und nicht dürr, sah sie mit ihren blonden Haaren einem Engel gleich aus, wenn sie schritt und ihr Haar sich bewegte.
Ihre Stimme war, wie die der Schwester auch, angenehm und sanft.
Wenn die Mutter einst auch ihren Töchtern geglichen hatte, wundert es mich nicht, dass der Bruder des Vogtes sie gefreit hatte.
Gundel war gänzlich anders
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