Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)
Menschen auch tat.
Aber sie richteten sich und schritten unbekümmert weiter voran.
Wie eine Armee, die jeder Feldherr sich wünschte. Fast unaufhaltbar und stetig.
Aber auch ohne Gehorsam. Denn nur eins trieb sie an.
Die Gier und das Verlangen.
Kein Glaube.
Kein König, kein Feldherr, kein Gott.
Nur die Gier nach dem Fleisch der Lebenden.
Martinus, wich derzeit weiter seinem Kameraden aus und Matthes beendete das Treiben des Wiedergekehrten.
Er trat hinter ihn und tippte ihm mit dem Hammer auf den Rücken.
Das Niklaswesen drehte sich ad hoc um und fauchte den jungen Kempen mit seinem letzten Laut an.
Matthes holte aus, um ihm den Schädel und das Hirn mit einem wuchtigen seitlichen Schlag zu spalten, aber eine Pike durchfuhr den Kopf des Wiederkehrers von der anderen Seite, und der Angreifer sackte sofort in sich zusammen.
Michel war neben Matthes erschienen und hielt den Speer in den Händen, mit dem er Niklas durchbohrt hatte.
Wie Matthes mir sagte, glaubte er nicht, dass er recht damit umzugehen wusste und den wiedergekehrten Holzfäller wohl mehr dem Zufall zu verdanken, beim ersten Stoß getroffen hatte.
Aber er zeigte, dass er gewillt war zu helfen und sich für die Gruppe einzusetzen.
Wenn es auch spät war und es ihn wohl viel Mut gekostet haben mochte.
Er hatte bewiesen, dass er ein Mann war.
Martinus verbarg seine, vor Schreck geweiteten Augen in den Händen.
Ihm war es nicht möglich gewesen, seinen Freund zu erschlagen, obwohl der bereits die Reise zurück aus dem Totenreich angetreten hatte und ihn mit hinabzerren wollte, in Lucifers Reich.
Matthes schenkte weder dem Holzschläger, noch dem Untoten weiter Beachtung.
Er legte Michel anerkennend seine Hand auf die Schulter und nickte ihm zu.
Zusammenwidmeten sie sich dann der Wacht des offenen Palisadenteiles.
Margret und ihre Zwillinge waren zurückgewichen und brachten sich in Richtung Schänke in Sicherheit. Begleitet von den anderen, die sich herausgewagt hatten.
Niemand von den Aldinroidern wagte sich zum Tor, wo die Schützen sich immer noch im Kampf befanden, und einen nach dem anderen durchbohrten.
Sie saßen wohl zitternd und bibbernd in der Schänke, darauf hoffend, dass die Hergendorfer und die Fäller ihnen die Haut retten würden.
Was sie auch taten.
Jacob hatte keinen Pfeil mehr und schritt, in seiner seltsamen Art zu gehen, die Stufen herab zu uns herab zum Tor, wo ich mit Wolfgang stand und darauf wartete, was Leonhardt entscheiden würde.
Johannes kam mit einem letzten Bündel Pfeile gerannt und gab sie Jacob, der sich ohne zu schauen eine Handvoll in den Köcher schob.
Leon schoss seine letzten beiden Pfeile ab und rief uns im Hinuntersteigen zu, dass wir das Tor wohl würden öffnen können.
Als er uns erreichte, füllte auch er seinen Köcher und wir gingen zum Tor.
Johannes und ich sollten das Tor hinter den drei Helden schließen, die sich den Untoten vor der Wehr entgegenstellen würden.
Wir öffneten es und wir sahen dutzende von Leichen, die sich in den seltsamsten Stellungen befanden. Übereinander gestürzt, oder derart, als wären sich schlicht umgefallen.
Ich sah einen, der sich bewegte und aus Westen kommend, einen weiteren, der auf uns zu stolperte.
Als wenn es ihm möglich gewesen wäre, gegen die drei Recken zu bestehen, wankte er auf direktem Weg auf sie zu. Wolfgang hieb ihm den Schädel entzwei und starrte in Richtung der Wälder, die im Westen an das Dorf heranreichten.
‚ Sie sind völlig nass an den Beinen. Der Richtung nach, kommen sie aus den Siefen 42 . Deshalb haben wir sie nicht bemerkt.‘
‚Im Westen?‘, fragte Leon.
‚Ja im Westen. Dort wo die Weiher liegen, die aus ihnen gefüllt werden.‘
‚Gut. Lasst uns hier das zu einem Ende bringen, und dann sehen wir uns die Siefen an. Angriff ist manchmal die bessere Art, sich zu verteidigen.‘
Wir hatten das Tor wieder geschlossen, als die Drei sich anschickten, allen Wiederkehren den Garaus zu machen, die sich noch bewegten. Sechsundzwanzig an der Zahl, von denen noch drei nicht völlig leblos waren, bis sie auf Schwert, Axt und Hammer trafen.
Die Kempen schritten daraufhin nach Westen und waren nach kurzem Weg aus unserer Sicht entschwunden.
Schon bald kamen sie zurück.
Sichtlich zufrieden und beinahe fröhlich über ihren Sieg kamen sie zum Tor, das Johannes und ich für die Sieger öffneten.
‚Wir müssen uns beraten. Sofort!‘, beschloss Leonhardt herrisch.
‚Wer war tatenlos?‘, fragte er mit Hintergedanken. Er wusste sehr genau, wer
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