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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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das Tor des Dorfes, und Leonhardt griff mit der freien Hand in den Korb mit Pfeilen und riss eine Handvoll davon heraus.
Jacob tat es ihm gleich und die zwei waren im Nu entschwunden, um das Tor zu verteidigen und Wolfgang, sowie ich, folgten ihnen auf dem Fuße.
Matthes wusste, dass er an Ort und Stelle bleiben musste, für den Fall, dass die Untoten sich hier erneut einfinden würden.
    Was dann dort geschah, schilderte Matthes mir später.
Martinus spürte ein Rucken an seinem Fuß und erstarrte sogleich. Matthes nahm das was geschah anfänglich mehr aus dem Winkel der Augen wahr, als dass er es genau erkannte.
Aber Niklas, der dritte Holzfäller, war wieder zu Leben erwacht und zischte den Mann an, der kurz zuvor noch sein Kamerad gewesen war.
Martinus zog sein Bein fort, und starrte den Leichnam an, der sich bewegte. Die toten, weißen Augen waren ein sicheres Zeichen, dass er wiedergekehrt war und Matthes warnte den Mann.
    ‚Erschlag ihn, Holzfäller. Er ist untot. Ein Wiederkehrer.‘, rief er ihm zu, doch den Mann zögerte.
Er ging rückwärts und war für die Hände, die nach ihm griffen nicht mehr erreichbar, aber der Körper begann, sich auf ihn zu zu bewegen. Er kroch hinter ihm her und stöhnte dabei. Er zischte und sabberte, als er kroch und sich den Beinen seines Mahls näherte.
    Zu dieser Zeit erreichten wir Adelheid, die uns sogleich die Richtung zeigte, aus der der Angriff erfolgte.
Es schien so, als kämen die meisten der Stolperer aus dem Westen, also aus der Richtung, in der Köln zu finden ist.
Wolfgang rannte mit mir die Stiegen zum Wehrgang des Tores hoch, welcher der einzige des Dorfes war.
Die Palisade hatte keine solchen Wege, von denen man dem Feind zusetzen konnte, und so mussten wir uns trotz des wenigen Raumes, zu den Kriegern gesellen, um sehen zu können.
Wir sahen die Wiederkehrer in Gruppen auf uns zuwanken.
Fast zwei Dutzend waren es, die ich auf den ersten Blick erkannte.
Sie wurden sofort von Holz, Stahl und Federn begrüßt. Es waren Frauen und Kinder darunter, was mir fast den Magen umdrehte. Was auch immer ich bis dahin gedacht hatte, war entschwunden. Nur der Ekel vor den Wiederkehrern und dem, was sie uns antun wollten war vorhanden.
Und ich gönnte ihnen jeden Schlag des Metalls, der sie traf.
Die Vorräte schwanden, während die Krieger sich die Finger wund schossen. Pfeil um Pfeil verließ das Dorf, um sich in einen untoten Körper zu bohren.
Das Schießen aus der hohen Verteidigung ist schwieriger, als es den Anschein hat. Der Schuss erfordert viel Übung, wenn es von Wichtigkeit ist, eine bestimmte Stelle zu treffen.
Weiter ist es bei weitem nicht so schwierig, menschliche Angreifer fern zu halten, wie es bei Untoten ist.
Pfeile, die sich in den Körper Lebender bohren halten, sie auf. Vielleicht nicht bis zum Ende, da sich die Reihen wieder füllen können, aber dennoch ist ein Verwundeter nicht mehr zum Angriff fähig. Oder wenigstens nicht mehr so, wie zuvor.
Ein Schuss in die Schulter stoppt den Schildträger.
Ein durchbohrter Schenkel hindert den Angreifer daran, die Leiter zu erstürmen oder den Graben zu überwinden.
Die Schmerzensschreie der Getroffenen verkrüppeln die Moral der Feinde.
So ist es in der Belagerung, und in jeder Schlacht.
Aber hier war es anders.
Ich sah Männer, mit fünf Pfeilen in der Brust, die erst der sechste niederstreckt, der ihren Kopf zerbarst.
Eine Frau trug einen Schaft quer durch den Hals bis fast zur Palisade, bis Jacob ihr das Auge zerschoss.
Eine weitere stolperte über ein Bein eines Gefallenen und rammte sich die Federn und den Schaft eines anderen durch die Brust. Sie hing an ihrem Begleiter fest und dennoch versuchte sie immer weiter, auf uns zu, zu kriechen. Ihr fiel nicht einmal auf, dass sie sich nicht vorwärts bewegte, während sie immer wilder fuchtelte und infernalisch schrie in einer röchelnden und wütenden Art.
Ein Mann schleppte einen dünnen Baumstamm mit sich, der durch das Fleisch geschossen an sein Bein genagelt war. Mit jedem Schritt riss sich der Schaft tiefer durch die Muskeln, bis er sich freireißen konnte und der Baumstamm zurückblieb.
Er zog für die nächsten Schritte das Bein einfach nach und kümmerte sich nicht weiter darum, bis ihn Leonhardt in die Hölle sandte.
Kein Laut des Schmerzes kam über die verwesenden Lippen der Wiederkehrer. Kein Schrei drang an unser Ohr. Nur ihr durchdringendes und grausames Stöhnen.
Traf sie ein Pfeil, so ging ein Ruck durch ihren Körper, wie er es bei jedem

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