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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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gibt’s doch nicht.“
    Der ungläubige Blick ihres Kollegen war vielsagend und fragend zugleich.
    „Wie? Was? Gerochen? Was meinst du?“
    „Ich wollte dich grade holen kommen, weil ich eh nicht geschlafen habe. Oder nur ein paar Stunden. Ich war schon die halbe Nacht draußen spazieren.“, übertrieb sie.
    „Ach was? Na rate mal wer noch. Ich war auch `ne Runde drehen im Schnee. Gegen Drei, meine ich. Es war jedenfalls sehr kalt und sehr dunkel.“
    „Da hätten wir uns ja über die Füße laufen können. Ich war nämlich um genau diese Zeit auch unterwegs.“
Die zwei tauschten ihre Gründe und Erlebnisse des nächtlichen Spazierganges aus und das Thema, dass Gerd ihr zuvorgekommen war, war wieder vom Tisch.
Die beiden gingen, plappernd wie zwei Teenager, gen Frühstückssaal und waren euphorisch wie schon lange nicht mehr.
Beim Frühstück erzählte Elvira ihrem Kollegen haarklein, was sie über Aldinroide und die Tongrube erfahren hatte.
Sie erzählte über den Angriff auf das Dorf und über den Kampf.
Über den Vogt, die Männer und Frauen und das Entdeckte in der Schleifmühle am Scheuerbach.
Und sie erzählte, dass die Gruppe, die mittlerweile schon auf so viele Personen angewachsen war, nun endlich in Wanda angekommen war.
Gerd hörte nicht, wie sonst üblich, mampfend zu, sondern nahm diesmal ernsthaft Teil an ihren Schilderungen.
    „Wanda? So, so. Das bedeutet ja, dass er vielleicht was schreibt, woraus wir schlau werden, bezüglich dieser Lager Daten. Oder was meinst du?“, wollte Gerd wissen.
    „Möglich. Ich gehe mal fast davon aus. Wenn es so wichtig war, dass die Sammlungen mit dem Testamentum zusammen da unten lagern, dann sollte mich das nicht wundern, wenn auch was in seinen Schriften steht. Aber wer weiß? Ich kann schlecht beurteilen, was in seinem Kopf los war. Ich kann ja kaum beurteilen, was in MEINEM Kopf los ist.“
    „Verstehe. Ist alles was schwierig, oder?
Apropos schwierig. Wir müssten mal langsam daran denken, was mit der Wand geschehen soll. Ob wir sie nun öffnen und wenn ja, wann?
Oben sind nur die üblichen Steine, die wir ausgraben und kennzeichnen und markieren, katalogisieren und stapeln. Immer wieder stapeln.
So langsam wäre es mal an der Zeit, den Schritt vorwärts zu machen, oder?“
    „Gib mir noch ein paar Tage, Gerd. So viele Seiten sind es nicht mehr, die ich da vor mir habe. Ich will es aber auch chronologisch lesen und nicht vorgreifen, verstehst du?“
Natürlich verstand er. Sie wollte nicht schon nach einem Drittel des Buches wissen, wer der Mörder ist und am Ende die letzten Seiten lesen.
Das war ihm auch klar gewesen, bevor sie ihm das gesagt hatte.
Immerhin kannte er sie doch ziemlich gut.
„Ich denke mal, dass ich in ein oder zwei Tagen durch bin. Dann bin ich und sind wir schlauer. Dann kann ich mich auch wieder konzentrieren auf das, was hier vor Ort los ist.
Derzeit raucht mir dafür einfach zu sehr der Kopf.“
    „Schon OK, Ellie. Ein paar Tage kann ich mich sicher noch bremsen. Auch wenn’s schwer fällt. Muss ich ja zugeben.
Und du bist soweit auch in Ordnung, oder? Kein Nasenbluten? Keine wirren Träume?“
    „Nein, soweit alles in Ordnung, G.“, log sie. „Keine wirren Träume.“
    Es war ihr in diesem Moment einfach zu viel, und sie empfand es als legitimes Mittel ihm nicht alles zu erzählen, oder erzählen zu müssen. Sie wollte es alleine durchstehen.
Es konnte ja nicht mehr lange dauern, denn so viele Seiten waren nicht mehr übrig.
    Die beiden Kollegen aßen zu Ende und ihre Wege trennten sich wie an den Tagen zuvor.
Elvira stiefelte über die Treppe nach oben und wieder hinein, in ihre Lesestube, während Gerd dem Kloster in Blaubach wieder erneut einen Besuch abstattete.
    Er sorgte sich. Wieder einmal und immer noch.
Aber es wären nur noch ein paar Tage, so hatte sie gesagt.
Dann würde sie wieder den normalen Teil der Arbeit aufnehmen, dann würden sie sich mit der Wand befassen.
Bis dahin gedachte Gerd die Zeit auch mit Lesen zu verbringen. Er war zwar um ein vielfaches langsamer und mit Sicherheit nicht fehlerfrei. Aber dennoch wollte auch er seinen Teil zu den Studien beitragen.
Wäre ja gelacht, wenn er nichts mehr finden könnte in den Schriften, die er zur Verfügung hatte.
    Elvira lüftete ihr Zimmer sehr gründlich durch.
Das Bett war wie von den Heinzelmännchen schon gemacht worden, und sie schrieb sich einen Notizzettel, dass sie dem Zimmermädchen noch einen Tip aufs Bett legen wollte.
Sie hatte ihren

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