Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)
aus dem Ohr auf der anderen Seite.
„Glaubt ihr mir nun?“, fragte Hagen, als er seinen Fuß auf den Kopf setzte, um die Hacke wieder herauszuziehen.
„Glaubt ihr mir nun endlich?“
Sieben
Ihr Pyjama klebte förmlich an ihr, als Ellie hochschreckte.
Der Herzschlag ging ihr durch den ganzen Körper, und sie spürte ihn sehr deutlich rasen. Selbst ihr Atem ging viel zu schnell.
Was war das? Was für eine Art irrer Traum war bitteschön DAS gewesen? Alles drehte sich in ihrem Schädel und sie versuchte sich an die Einzelheiten zu erinnern.
Oft genug wird man wach aus einem schönen Traum und weiß nur noch, dass er schön war. Man vergisst innerhalb von Sekunden, um was es ging.
Und das wollte Elvira vermeiden, indem sie versuchte, so viel sie konnte zu rekapitulieren.
Sie saß im morgendlichen Licht aufrecht im Bett und ließ den Traum, soweit sie konnte, innerlich erneut passieren.
Und wieder schauderte es sie. Wieder wurde ihr schlecht, bei dem Anblick des entzweiten Körpers der sich aus dem Grab zwängte.
War das richtig? Hatte ich Luciano und Michele gesehen? Wie sieht man jemanden, den man nicht kennt?
Hatte ich Hagen gesehen, und erfahren dass sein Schwager Josef hieß? Was spielt mir mein Kopf für Streiche?
Sie erfasste nebenbei die Uhrzeit und entschied, dass sieben Uhr nicht zu früh sei, um aufzustehen. Ihr fröstelte, weil ihr Schweiß den Pyjama auskühlte.
Klebrig und klamm wehrte sich der Stoff ausgezogen zu werden, aber Ellie gewann am Ende doch. Warmes Wasser sprudelte aus dem Duschkopf und wärmte sie auf.
Ihre Gedanken sprangen die ganze Zeit und sie starrte abwesend die Fliesen ihrer Dusche an.
Sie wollte nicht vergessen, was sie geträumt hatte.
Kopfschmerzen beeinträchtigten klares Denken.
G kannst du das nicht erzählen. Der hält dich für bekloppt und drückt dir ´nen dummen Spruch ohne das ernst zu nehmen, Mädchen. Himmel, sind das Kopfschmerzen. War das so viel Wein gewesen? Nein, eigentlich nicht.
Untote in Bayern. Is‘ klar, Ellie.
Und das wann, sagtest Du? Ah ja. 14. Jahrhundert. Hmhmm.
Schon recht....
- Nein, wirklich. Ich hab‘s gesehen. –
Soso... geSEHEN... Is‘ schon recht... unterhielt sie sich, lautlos eine Konversation nachahmend, mit sich selbst.
Sie war hin- und hergerissen. Einerseits wollte sie sich mitteilen, andererseits auch nicht wie eine Verrückte dastehen. Auch wenn Gerd schon gefühlte 100 Jahre mit ihr arbeitete, so war doch sie immer die Besonnene.
Gerd war wesentlich emotionaler als sie. Wenn sie ihm so eine Story auftischte, würde er vermuten, dass sie ihn aufziehen will. Oder schlimmer noch.
Was wäre wenn er ihr glaubt? Wäre dann schon der Besuch beim Nervenarzt fällig? Schlaflabor? Drogen?
Und das, weil sie plötzlich scheinbar viel zu tief in die Bücher gefallen war?
Bücher. Ja. Bücher. Da liegt die Antwort. Auf was eigentlich?
Das Vermächtnis.
Ich muss weiterlesen.
Schnellstens.
Gedanken über Gedanken schossen ihr durch den Sinn. Sie beendete ihre Dusche und machte sich fertig um noch vor dem Frühstück einen Blick in das letzte Schriftstück tun zu können, das in ihrem Zimmer lag.
Was für ein klischeehaftes Bild sie abgab in ihrem halboffenen Bademantel, mit nichts außer Unterwäsche und Socken darunter und dem Handtuch, dass sie um die nassen Haare gedreht hatte, war ihr nicht mal bewusst.
Und selbst wenn, wäre ihr das auch vermutlich auch völlig gleichgültig gewesen.
Sie nahm am Schreibtisch Platz, ihre behandschuhten Finger flogen auf der Suche nach der zuletzt gelesenen Stelle über die Schriften.
Sie erinnerte sich, dass sie ein Schriftstück zu Ende gelesen hatte. Der letzte Satz schloss mit
‚Zweifel. Zweifel in mir.‘ Ja, wie außerordentlich treffend und richtig. Zweifel. Die umfingen auch Ellie, aber sie wollte trotzdem weiter lesen. Nein, sie musste es.
Sie nahm das nächste Pergament, begann damit und sie versank nicht einmal eine Stunde nach ihrem Traum wieder in einer Zeit vor über 650 Jahren....
“Luciano erzählt mir wie der Schmied in der Sommerhitze durch den Kirchgarten schritt.‚3 Tote in so kurzer Zeit und dieser sonderbare Vorfall, ließen keinem im Dorf seine Ruhe. Noch dazu das Gerede von Geräuschen, die vom Friedhof kommen.
Er musste einfach dem Ganzen nachgehen.
Wie er erzählte, war das Pochen das Erste was ihm zu Ohren kam. Er sagte mir, dass sein erster Gedanke war, dass einer der zwei jüngst Verstorbenen lebendig begraben worden sein könnte. Aber die Geräusche kamen
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