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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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den Gang.
Bevor dieser sein Gleichgewicht wiederfinden konnte traf ihn schon die volle Wucht des Hammerkopfes im Gesicht.
Die Hälfte seines Kopfes wurde durch den Schlag weg gerissen und verteilte sich an der Wand neben ihm.
„Los jetzt. Kommt.“ brüllte der Mann und schritt die Stufen der Treppe vor ihm hinunter.
Allzeit bereit, den Hammer erneut gegen auftauchende Feinde zu schwingen.
 
    Ellie blieb allein zurück in dem Raum.
Das Schmatzen und Fressen klang weiter an ihr Ohr. Ebenso die verhallenden Schritte der Flüchtenden.
Sie sah aus dem Fenster und erblickte sie wie sich durch die Schatten der Ställe flüchteten.
Alle vier mussten das Festmahl der Untoten erblickt haben.
Das Pferd trotte weiter umher, während sein Reiter in einem Meer aus Blut, Fleisch und Dreck unterging.
    Ellie nahm Platz auf der Pritsche und kämpfte gegen die Übelkeit an, die in ihr aufstieg.
Sie barg ihren Kopf in den Händen und sie schluchzte vor sich hin.
Was ging hier vor?
Was ging mit IHR vor? Plötzlich fiel ihr etwas auf. Sie bemerkte nachträglich, dass die Dame den Psalm in lateinischer Sprache gesprochen hatte.
    Dominus pascit me nihil mihi deerit …. sed et si ambulaveram in valle mortis …..
    Ambulare. Das war es. Ihre Gedanken trabten und galoppierten nur so dahin.
    Ambulare heißt spazieren. Wandern. Umherstreunen.
Das war das Wort was in der Liste aus dem Keller abgekürzt war. Oder eines der Wörter.
Wandern oder Streunen.
    Katherina, 12a, inv 1d12h, mor 1d, amb 1d
    Ein Kind von 12 Jahren. Wandert einen Tag.
Nein. Das war nicht richtig.
Irgendwas anderes fehlte ihr noch zum Verstehen.
    Und auf einmal wurde ihr klar, was auf dem losen Blatt stand.
Es war plötzlich, als sei es nie unverständlich gewesen.
    Katherina. 12 Jahre alt.
    Infiziert für einen Tag und zwölf Stunden, gestorben nach einem Tag des Sterbens und wieder auferstanden nach einem weiteren Tag.
Invasus est, moribundus, ambulvit.
Infiziert worden, sterbend, sie ist gewandert.
    Als wäre es nie unverständlich gewesen.
    Elvira schlug die Augen auf und starrte auf das Pergament in ihrer Hand.
    Sie hatte verstanden!
     

013
     
    Schweißnass blickte sie auf das Pergament in ihrer Hand. Wie es dahin gekommen war, wusste sie nicht.
Ihr wurde bewusst, dass sie beim Lesen eingeschlafen war.
Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie kaum eine Stunde geschlafen hatte und sie entschied, dass es wohl das Beste sei sich umzubetten.
Weiterlesen konnte sie auch Morgen.
Ohne die übliche Abendhygiene warf sie sich auf ihr Bett und ihr Kopf kam nicht zur Ruhe.
    Das Gesehene schoss ihr durch den Sinn, ebenso wie der entschlüsselte Code.
Sie warf sich in der Hoffnung wieder einzuschlafen von einer Seite auf die andere, knetete ihr Kissen in immer neue, noch bequemere Formen und drückte sich mit dem Kopf tief in die Federn.
Ohne Erfolg.
Zu aufwühlend waren die Dinge, die sie gesehen hatte.
Freiin? Freiin von wo? Freiin zu was? Wer war das?
Wer waren die anderen drei Personen. Wer war der Vierte, den vor dem Fenster so ein grauenhaftes Schicksal ereilt hatte?
    Fragen auf die es wohl nur an einem Ort Antwort geben konnte.
Fragen, die vermutlich in keinem Lehrbuch erläutert wurden. Fragen, deren Beantwortung einem Frevel an dem Bild historischer Lehren gleichkäme.
    Aber Fragen, die Ellie unbedingt beantwortet haben musste !
    Während sie darüber grübelte, ob sie versuchen sollte ihr Gesehenes im historischen Archiv Kölns zu verifizieren – denn immerhin liegen dort Schriften die fast 900 Jahre alt sind. Wenn es was zu finden gäbe, dann wohl dort- , oder ob sie sich erneut den Aufzeichnungen dieses bis dato völlig unbekannten Priesters widmen sollte, schwanden ihr langsam die Sinne.
Immer wieder glitt sie in einen sekundenlangen Schlaf, um ebenso oft wieder daraus zu erwachen.
Bleischwere Lider wehrten sich dagegen geöffnet zu werden, und letztlich siegte die Erschöpfung.
Elvira sank in einen tiefen und traumlosen Schlaf.
Zum ersten Mal seit Tagen.
    Als sie nach Stunden durch das Morgenlicht geweckt wurde, war ihr zunächst nicht bewusst, wo sie war.
Sekunden des Sortierens später bemerkte sie, erfreut und enttäuscht zugleich, dass sie nicht erneut in dieser seltsamen Traumwelt gewandelt war.
Sie fühlte sich erholter als in den Tagen zuvor, was sie darauf schob, dass ihr Gehirn die benötigte Ruhephase endlich einmal bekommen hatte.
Grübeln kostet Kraft.
    Sie drehte sich wohlig grunzend zwischen Bett und Decke umher und rief sich, die Arme und Beine

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