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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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Raum, wie schon in Marienstein.
Sie erblickte einen leichten Hügel, auf dem sie sich befanden. Scheinbar hockten sie in einer Art Herrenhaus fest. Umgeben von diversen kleinen Gebäuden vermutete sie ein Gehöft.
Unter ihnen wanderten Schemen umher. Undeutlich im Dämmerungslicht zu erkennen, aber sie wusste wer oder was das war.
Dazwischen galoppierte ein Reiter unbeholfen hin und her.
Seine Rüstung war alt und passte ihm in keiner Weise. Der Brustharnisch war zu groß und seine Beine waren gar nicht geschützt. Der Helm wackelte auf seinem Kopf und er konnte unmöglich vernünftig sehen.
Auch war seine Art zu reiten nicht die geschulte und anerzogene Art und Weise eines Ritters oder irgendeiner Art von Söldner, sondern es schien Ellie, als wäre dort jemand in Verkleidung unterwegs.
    Aus allen möglichen Richtungen drang Stöhnen an ihr Ohr. Teils leise, teils laut. Mal klang es weinerlich, dann wieder gierig und wild.
Der Reiter hieb mit einer Art Streitkolben um sich. Er traf die Schemen und Schatten die in umringten, aber brachte sie nicht zu Fall. Er ritt sie nieder, aber sie erhoben sich erneut.
Ellie konnte gut ein Dutzend unterschiedlicher Bewegungen ausmachen. Zumeist sehr langsam, ja fast bedächtig. Aber allesamt sehr zielgerichtet.
Und dieses Ziel bewegte sich stetig.
Trotz der Entfernung, trotz der zunehmenden Dunkelheit erkannte sie dass das Pferd aus vielen Wunden blutete und sie war sich sicher, dass es schwächeln würde.
Der Reiter trieb sein Tier immer wieder an und sprengte zwischen die Wesen, die ihn umgaben.
Als er sein Gesicht zu Ellie drehte erkannte sie mit Schrecken, warum er so unbeholfen war. Warum er aussah, als wäre er in die Rüstung geschrumpft.
Es war ein Jüngling, der in einer viel zu großen Rüstung steckte. Diese konnte unmöglich seine sein.
Sie vermutete dass er sie entwendet hat. Vielleicht einem Toten?
Dem Besitzer des Pferdes?
Der junge Mann war flink. Aber er war kein Krieger. Seine Hiebe waren ungenau. Seine Bewegungen unrund. Und er trieb sein Pferd derart an, dass es immer wieder abgehakte Wenden vollziehen musste, was es langsam und angreifbar machte.
Inmitten einer solchen Wende bekam eines der Wesen das Bein des Reiters zu fassen.
Dieser schlug instinktiv nach dem Angreifer, verfehlte ihn aber um Zolles Breite. Und so konnte sich der Wiederkehrer in seinem Fleisch festkrallen.
Seine Finger bohrten sich durch die Haut, umfassten den Knochen im Fleisch und waren nicht mehr abzuschütteln. Die verzweifelten Hiebe gegen den Untoten blieben wirkungslos, und so bäumte sich das Reittier unter der Kraft, die es in die falsche Richtung zog, auf und der Jüngling verlor den Halt.
Sein Waffenarm lag schlaff neben ihm, als er mit dem Rücken aufschlug. Er versuchte sich aufzurichten, aber schon griffen mehr und mehr untote Hände nach ihm.
Das Schreien des Opfers mischte sich zwischen das Stöhnen und als das Reißen und Schmatzen einsetzte, war es wie ein Konzert des Grauens.
Ellie wandte sich ab und wenig später verstummte der Jüngling.
    Der Mann am Fenster stöhnte auf.
„Du Narr. Du verfluchter Narr.“ murmelte er. Er schlug ein Kreuz und drehte sich wieder zu dem betenden Trio.
„Adelheid, Karolus. Los. Wir müssen weg. Jetzt. Sofort.“ Und die junge Frau erwachte wie aus einem Traum. Sie blickte ihn an, ließ ihren Blick durch den Raum wandern, um wieder bei ihm zu enden. Fast so, als wäre sie fort gewesen und würde hier erscheinen, ohne zu wissen wo sie ist.
„Sie scheinen beschäftigt zu sein. Jetzt ist der Moment.“
Adelheid stand auf und als ihre Hand, die der Freiin verließ, schien auch diese wieder aus ihrer Trance zurück zu finden.
„Wir müssen fort. Ja.“ kam es aus ihrem Mund.
Alle Drei standen auf und nickten dem Mann zu. Bereit zum Aufbruch.
Er griff nach einem Stock, der auf der Pritsche lag und kaum zu erkennen gewesen war. Er sah ihn prüfend an und warf ihn dann dem Jüngeren zu.
„Hier, Bruder. Nimm den Bogen und pass gut auf ihn auf.“
    Er machte sich auf, die Tür zu öffnen, verharrte aber davor.
Ein Kratzen. Kaum hörbar, aber doch vorhanden, hatte ihn gewarnt.
Seine Hand wanderte zu dem Hammer an seinem Gürtel. Er zog ihn mit geübtem Griff heraus und atmete tief durch.
Sein Blick ging zu seinem Bruder und das Kopfnicken in Richtung Tür, war diesem Signal genug, den Riegel zu öffnen.
Er sammelte sich und nahm Schwung bevor er die Tür offen trat.
Das Türblatt sprang auf und schlug den davor stehenden Wiederkehrer zurück in

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