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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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schnell genug bewegte. Und das tat es in seinen Augen selten.
Hermann blickte immerzu nervös um sich. Immer in Befürchtung, dass wieder ein Untoter aus irgendeiner Hecke, einem Gebüsch oder einem Wäldchen hervorkommen könnte.
Und immer in der Hoffnung, dass dem nicht so sein würde.
Die Freiin ritt ruhigen Ganges neben dem Karren und lächelte. Kein Rest des Starrens und der Abwesenheit wie zuvor, war ihr anzumerken. „ Als sei sie ausgetauscht worden. “, dachte Elvira.
    „ Wie kann man sich in Sekunden so wandeln? “, ging ihr durch den Kopf und sie fing an erneut Adelheids Denkweisen zu übernehmen.
„Es ist ihre Stellung, die sie so sein lässt .“- dachte Elli plötzlich.
„Anerzogener Stolz, sie muss so sein. Das ist das, was IHR gegeben ist.
Der Respekt, den man ihr schuldet, den sie gewohnt ist. Die Tatsache, dass sie unselbstständig sein darf, weil sie bedient wird. Aber dann wiederum hochnäsig und stolz, ob ihres Standes und Ihrer Herkunft.
Sie kann, will und wird befehlen. Immer.
Das ist die andere Art zu leben. Und die, wurde sie wieder gewahr.“
    Der Schmied indes litt und versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Nicht, weil er zu stolz gewesen wäre.
Das war nur einer der Gründe.
Vielmehr wollte er nicht die Angst der Mitreisenden zusätzlich schüren, in dem er Schmerzenslaute von sich gab.
Ihm war danach. Ohne Frage.
Aber er biss die Zähne zusammen und erduldete die Krämpfe, die seinen Körper schüttelten.
Er wollte unter keinen Umständen die Retter gegen sein Weib aufbringen, was , wie er dachte, gewiss passieren würde.
    Er hatte seiner Clara zunächst nichts von dem Biss erzählen wollen. Aber das Blut an seinem Hals war nicht zu übersehen.
Im Haus der Fischer war er von einem der Untoten hinterrücks erwischt worden. Er war abgelenkt weil er zusehen musste, wie zwei dieser Gestalten die schöne Joana ausweideten und in Stücke rissen.
Ihr zierlicher Körper bot kaum Widerstand gegen das wilde Gezerre dieser Monster.
Zwar hielt er seinen Hammer in der Hand, aber er war ohnehin zu spät erschienen, um sie zu retten. Die Beine der Fischerin zuckten und zappelten, obwohl kein Leben mehr in ihr war.
Zu stark, rissen die gierigen Hände an ihr herum.
Kaum zehn Fuß entfernt erkannte Thomas ebenso ihren Mann, den das gleiche Schicksal ereilt hatte.
Ohne eine Chance etwas auszurichten dachte er an Rückzug, um sich und seine Holde in Sicherheit zu bringen.
    Das war der Moment, wo er die Hände an seiner Schulter spürte und sofort danach den Biss, der ihm ein Stück Fleisch aus der Halsbeuge riss. Blut schoss aus der Wunde und sein Schrei hallte durch das Dorf, ohne den Wiederkehrer zu beeindrucken.
Als er dem Angreifer den Hammer ins Gesicht schlug – mehr ein Reflex, als ein gezielter Angriff- war dessen Mund noch mit dem Fleisch gefüllt, das er ihm aus der Schulter gerissen hatte.
Das Blut troff ihm aus dem Maul und mischte sich mit dem, das sogleich aus seinem Schädel quoll.
Vernichtend getroffen, fiel das Wesen einfach um und lag ausblutend auf dem Boden.
Thomas dachte noch, dass er fast friedlich aussähe, aber wandte sich danach direkt seinem Fluchtplan zu.
    In der eigenen Hütte angekommen, zog er seine Liebe sogleich weg.
Weg von denen, die ihr nach dem Leben trachteten.
Schreie gingen durch das Dorf. Immer mehr Flüchtende erschienen. Nackt oder in spärlicher Kleidung rannten sie umher, ohne zu wissen wohin.
Thomas konnte nicht sagen, wie viele Opfer es unter den Dörflern gab, aber es waren viele. Zu viele.
er wusste auch nicht, welche Zahl an Untoten über Eschmar hergefallen war.
Aber scheinbar waren es genug um das Dorf auszurotten.
    Clara und er suchten Schutz im Stall bei den Schweinen neben ihrer Hütte, aber die Tiere waren ebenso in heller Aufregung.
Also öffnete Clara die Pferchtür, damit die Schweine entlaufen konnten, und nicht mit ihrem panischen Quieken die untoten Wesen zu ihnen locken würden.
Und so harrten sie still aus, bis Jacob sie fand.
Clara hielt ihren Mann fest. Stunde um Stunde um Stunde.
Ihre Blicke fielen durch die Ritzen in der Stallwand und sie schwiegen.
Selbst als einer der Wiederkehrer an der Tür rüttelte und sich blutige Finger durch die Spalten der Tür drückten, schwiegen sie beide.
Die Schreie verstummten außen immer mehr. Sie hörten keine Lebenden mehr. Nur ihr eigener Herzschlag pochte in ihren Ohren.
Dass Clara sich benässt hatte, war ihr nicht aufgefallen. So saß sie in ihrem eigenen Urin und hielt Wache, denn Thomas

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