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Der Sichelmoerder von Zons

Der Sichelmoerder von Zons

Titel: Der Sichelmoerder von Zons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Shepherd
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doch er antwortete: „Ketchup bitte.“
    „Was für ein Getränk?“
    „Was können Sie mir denn empfehlen, Fräulein?“
    „Cola, Cola light, Fanta, Sprite oder Wasser.“
    Ihre Worte drangen wie eine Maschinengewehrsalbe in sein Gehirn ein. Er verstand kein Wort. Er war verloren. Jetzt durfte er sich auf keinen Fall blamieren, fast hatte er es geschafft. Konzentriere dich Dietrich! Was genau hatte sie gerade gesagt? Und da fiel es ihm wieder ein. Wasser. Sie hatte Wasser gesagt.
    „Wasser bitte.“
    „Das macht dann 6,99 Euro. Bitte fahren Sie zum zweiten Schalter vor.“
    Puh, er hatte es geschafft. Gleich würde er einen Blick auf sie erhaschen können! Er wartete einen Augenblick und atmete tief durch. Jetzt nur nicht in Panik verfallen. Diesen kurzen Moment wollte er in vollen Zügen genießen. Langsam trat er auf das Gaspedal und bewegte sich mit seinem alten Ford wie in Zeitlupe bis zum zweiten Schalter vor.
    „6,99 Euro bitte.“
    Eine junge Frau mit geflochtenen, blonden Haaren und rosigen Wangen blickte ihn lächelnd aus strahlend blauen Augen an.
    Sein Verstand setzte für einen Moment aus. Die Ähnlichkeit mit Marie, der Ehefrau von Bastian Mühlenberg, war wirklich verblüffend. Es raubte ihm jedes Mal den Atem, wenn er sie sah. Er konnte nicht glauben, dass es sie tatsächlich gab. Seine Marie! Sein Blick verharrte kurz auf dem kleinen Plastikschild über ihrer Brust. „Sandra Schwanengel“ stand mit großen schwarzen Buchstaben darauf. Er ignorierte diesen Namen. Für ihn hieß sie Marie!
    Dietrich gab ihr zehn Euro. Er hätte es auch passend gehabt, aber so konnte er sie zweimal berühren. Mit lüsternem Blick starrte er sie an, als sie ihm das Rückgeld in die Hand drückte. Ihre Finger waren leicht kühl und so zart. Er war entzückt. Zwischen seinen Beinen regte sich die Lust auf ihren jugendlichen, wohlgeformten Körper.
    „Bitte fahren Sie zum nächsten Schalter vor!“
    Mit diesen Worten schob sie das Schiebefenster zu und verschwand aus seinem Blickfeld. Seufzend trat Dietrich auf das Gaspedal und fuhr jetzt schneller zum nächsten Schalter vor. Hier gab es nichts Sehenswertes mehr für ihn. Er nahm die braune Papiertüte mit seinem Maxi Menü und den feuchten Pappbecher mit Wasser von einem jungen Mann entgegen, kurbelte anschließend die quietschende Scheibe seines uralten Wagens hoch und fuhr schnurstracks zurück nach Zons in die Schlossstraße 1. Dort war sein zweites Zuhause, das Kreisarchiv Neuss. Seit nunmehr 30 Jahren arbeitete Dietrich Hellenbruch als Kreisarchivar in den alten Gemäuern des ehemaligen Schlosses Friedestrom.
     
     
    ...
     
     
    „Pass auf“, flüsterte Emily leise stöhnend in Olivers Ohr, als sich krachend ein Stapel alter Bücher vom Fensterbrett löste und zu Boden fiel. Sie hatten ihr Mittagessen im „Magnus“, einer bekannten Studentenkneipe auf der Zülpicher Straße in Köln, nur schnell hinuntergeschluckt. Wild umschlungen waren sie anschließend die Treppen zu Emilys Appartement hinaufgestolpert, hatten küssend den Wohnungsschlüssel aus Emilys Handtasche hinausgefischt, mit letzter Zurückhaltung die Tür aufgeschlossen und waren dann in ihr Schlafzimmer gestürzt. Oliver hatte Emily mit seinem kräftigen Körper an das Fenster gepresst und ihre Pobacken mit seinen Händen fest umschlossen. Er hob sie hoch und presste seinen Unterleib zwischen ihre Beine. Jetzt, wo der störende Bücherhaufen auf dem Boden um ihre Füße verteilt lag, konnte er ihre Beine noch viel weiter auseinanderschieben. Die Hose über seinem Schritt war bis zum Zerreißen gespannt und Oliver hätte Emily am liebsten die Kleider vom Leib gerissen. Aber eine Stimme in seinem Hinterkopf warnte ihn, nicht zu schnell vorzugehen. Sei behutsam! Sie ist so zart. Er atmete keuchend ein, nahm sich etwas zurück und betrachtete ihr Gesicht. Ihre Wangen waren gerötet und ihre Augen sinnlich verschlossen. Die kleinen krausen Falten auf ihrer Stirn zeigten ihm ihre Erregung. Sie öffneten ihre Augen und lächelte ihn an.
    „Musst du zurück?“
    „Ja, ich muss. Aber eigentlich möchte ich hier bei dir bleiben!“
    Oliver warf einen Blick auf seine Uhr. Mist, in einer halben Stunde musste er spätestens zurück im Revier der Polizeibehörde sein. Hans Steuermark würde ein Riesentheater veranstalten, wenn er zu spät kam. Auf der anderen Seite konnte er sich nicht aus der Umarmung mit Emily lösen. Er atmete ihren süßen Duft ein, den er mittlerweile blind wahrnahm, sobald sie

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