Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sichelmoerder von Zons

Der Sichelmoerder von Zons

Titel: Der Sichelmoerder von Zons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Shepherd
Vom Netzwerk:
Personen konnten Verbindungen zur russischen Mafia nachgewiesen werden. Da diese für ihre Brutalität und das fast spurenlose Entsorgen ihrer Opfer bekannt war, waren beide Männer ebenfalls heiße Kandidaten für den besitzerlosen Fußknochen. Es würde Oliver nicht wundern, wenn dieser Fuß das Einzige wäre, was von beiden übrig geblieben war. Glücklicherweise hatte er in der Datenbank herausgefunden, dass es von beiden Männern genetische Fingerabdrücke gab, die im Rahmen früherer strafrechtlicher Ermittlungsverfahren durch eine DNA-Analyse festgestellt wurden. Noch war das Labor mit der Vergleichsanalyse beschäftigt, aber schon in wenigen Tagen würden sie definitiv wissen, ob einer der beiden Männer zum gefundenen Fuß passte oder nicht.
    Hans Steuermark griff stirnrunzelnd nach dem Steckbrief von Markus Heilkamp, der für den riesigen Chemiekonzern arbeitete.
    „Finden Sie alles über ihn heraus. Und schauen Sie sich das Gelände seines Tätigkeitsbereiches und sein persönliches Umfeld genau an! Ich möchte, dass Sie das mit höchster Priorität behandeln!“
     
     
    ...
     
     
    Angestrengt starrte er auf die Tafel mit den vielen bunten Bildchen, die an der Einfahrt des McDonalds Drive-In in der Nähe des HIT-Marktes in Dormagen angebracht waren. Die Schrift war ziemlich klein, sodass er trotz seiner dicken Brille Schwierigkeiten hatte, sie zu lesen. Außerdem bereitete ihm die für ihn wirre und kunterbunte Anordnung der einzelnen Produkte und Menüs echte Schwierigkeiten, sich auf ein Gericht zu konzentrieren. Beim letzten Besuch hatte er sich Chicken McNuggets bestellt. Nachdem die anderen Autofahrer hinter ihm schon unruhig ihre Hupen betätigt hatten, um ihn so unter Druck zu setzen und zu einer schnelleren Auswahl zu zwingen, nahm er einfach die Nuggets. Sie standen oben auf der Tafel und es war das Einzige, was er so schnell lesen konnte. Doch die kleinen panierten und frittierten Fleischbissen, die aus Hähnchenbrustfilet bestehen sollten, hatten ihm nicht geschmeckt.
    Obwohl er nicht wegen des Essens hier war, wollte er es heute besser machen. Ihre Schicht begann jeden Dienstag um 11 Uhr und er war heute pünktlich auf die Minute erschienen. Um diese Zeit wollte auch kein anderer Kunde im Drive-In etwas bestellen. Es herrschte gähnende Leere und er würde genug Zeit haben, um eines dieser merkwürdigen Fast Food Menüs auszuwählen. Mal sehen, ob er diesmal ein glücklicheres Händchen haben würde. Er nahm für einen Moment die schwere Hornbrille ab und griff nach dem Stofftaschentuch in seiner Hosentasche. Meine Güte, er war wirklich schon zu alt für diese neumodischen Sitten. Warum konnte sie nicht, wie ein normales Mädchen, als Kellnerin in einem bodenständigen Restaurant arbeiten. Dort hätte er jeden Tag gemütlich Platz nehmen können. Sie hätte ihn bedient, ihm dabei ein bezauberndes Lächeln geschenkt und er hätte außerdem noch ihren Duft riechen können. Im Geiste sah er sie mit einem Teller neben sich stehen. Sie beugte sich zu ihm herüber, um den Teller ordentlich vor ihm auf den Tisch abzustellen. Er neigte sich leicht nach vorne, sein Körper reckte sich zu ihr empor. Vielleicht konnte er noch eine flüchtige Berührung ihres Armes erhaschen und dann spürte er einen leichten Lufthauch über sein Gesicht schweben und ihr Duft drang süß und unwiderstehlich in seine Nase.
    „Ihre Bestellung bitte?“
    Der Lautsprecher vor der McDonalds Tafel quäkte und riss ihn unsanft aus seinen Gedanken. Mit wohligem Behagen nahm er trotz der elektronischen Übertragung ihre freundliche Stimme wahr. Schnell wischte er sich die Schweißtropfen von seiner Stirn, setzte seine Brille wieder auf und warf einen prüfenden Blick in den Rückspiegel seines Wagens. Eine fettige graue Haarsträhne hing quer über seiner Stirn und er wischte sie hastig weg.
    „Fräulein, ich hätte gerne dieses äh Mc ... äh“, er stockte und versuchte, sich mühsam auf die Schrift zu konzentrieren. Was stand da bloß?
    „Wie bitte? Ich habe Sie nicht verstanden. Können Sie Ihre Bestellung wiederholen?“
    „Ja“, angestrengt blinzelte er und stammelte dann. „Äh, das McRib Menü. Ich möchte bitte das McRib Menü bestellen, Fräulein.“
    „Als McMenü oder Maxi Menü?“
    Er überlegte kurz. Was sollten diese dämlichen Bezeichnungen, wurde man hier von einem normalen Menü nicht satt?
    „Das Maxi Menü bitte.“
    „Majo oder Ketchup zu den Pommes?“
    Am liebsten gar keine Pommes, dachte er,

Weitere Kostenlose Bücher