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Der Sichelmoerder von Zons

Der Sichelmoerder von Zons

Titel: Der Sichelmoerder von Zons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Shepherd
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sich zu orientieren.
    „Der Schatz vom Erzbischof von Saarwerden war in der Nähe des Juddeturms versteckt. Wenn wir uns in nördlicher Richtung orientieren, müssten wir eigentlich direkt darauf zulaufen.“ Mit diesen Worten packte Emily die Karte ein und marschierte in nördlicher Richtung weiter durch die finstereren Gänge, dicht gefolgt von Anna, der vor Angst das Herz bis zum Hals schlug. Nach ungefähr fünfzig Metern stürzte sie über einen spitzen Felsstein und schlug sich dabei das rechte Knie blutig. Vor Schmerzen stöhnte Anna laut auf. Emily holte ein Spray mit flüssigem Pflaster aus der Tasche und versorgte Annas Wunde. Sie war so konzentriert, dass sie vergaß, die Taschenlampe weiter festzuhalten. Mit einem lauten scheppernden Geräusch fiel diese zu Boden und erlosch im selben Augenblick.
    „Verdammt!“ Emily tastete im Dunkeln. „Anna, leuchte mit deinem Licht hierher. Ich glaube ich habe meine Taschenlampe wiedergefunden.“ Anna leuchtete in diese Richtung, doch im ersten Moment konnte sie nichts entdecken. Stattdessen fiel ihr die veränderte Formation der Felssteine an dieser Stelle auf. Lose Steine lagen ordentlich nebeneinander geschichtet. Es sah so aus, als wären die Felssteine sortiert und hier abgelegt worden. Anna humpelte näher an die Stelle heran und entdeckte Emilys Taschenlampe, die am unteren Rand des Steinhaufens eingeklemmt war. Emily, die dicht hinter Anna gestanden hatte, sprang einen Schritt vor, ging in die Hocke und griff nach ihrer Lampe. Sie klemmte ein wenig, doch mit einem kräftigen Ruck zog Emily sie schließlich aus dem Steinhaufen hervor. Für einen Moment herrschte Stille, doch dann rutschten ein paar Steine in den Spalt hinein, den Emily mit ihrem kräftigen Ziehen an der Taschenlampe verursacht hatte. Ein leises Grollen ertönte und erfüllte den Gang mit einem summenden Widerhall. Es war kein lautes Geräusch und trotzdem erregte es Emilys Aufmerksamkeit. Sie runzelte die Stirn. Klang das nicht eigenartig? Noch einmal heftete sich ihr Blick auf die Felssteine.
    „Es sieht so aus, als wäre unter diesen Steinen etwas versteckt“, sie hielt inne. „Irgendwie erinnert es mich an ein Steingrab.“ Mit beiden Händen begann sie die Steine beiseite zu wuchten.
    „Meinst du, hier war der Schatz des Erzbischofs versteckt?“, fragte Anna aufgeregt.
    „Nein, diese Stelle hier ist in Bastian Mühlenbergs Notizen überhaupt nicht beschrieben. Der Schatz lag viel weiter nördlich. Wir sind ja höchstens fünfzig Meter weit gelaufen.“
    Emily wühlte weiter und spürte plötzlich einen Gegenstand unter der Steinschicht. „Anna leuchte hierher. Ich habe etwas gefunden!“
    Der Schein der Taschenlampe richtete sich auf Emilys Fundstück. Emilys Gehirn erkannte diesen Gegenstand im Bruchteil einer Sekunde und mit einem erschrockenen Schrei ließen ihre Hände das Objekt augenblicklich fallen. Es war eine Hand! Oder vielmehr das, was davon übrig war. Ein bräunlich verfärbtes Handskelett lag stumm vor ihnen auf dem Boden.

XVII
    Vor fünfhundert Jahren
     
     
    Bastian hockte immer noch vor den leblosen, blutigen Zungen und der bestialische Geruch ihrer Verwesung vernebelte seinen Verstand. Tränen der Trauer und der Wut standen in seinen Augen und so bemerkte er den schwarzen Schatten nicht, der sich leise von hinten an ihn heranschlich. Ein kräftiger Hieb traf ihn am Hinterkopf und Bastian wurde schwarz vor Augen. Im letzten Moment schaffte er es, zur Seite zu rollen. Der zweite Hieb traf mit voller Wucht den Boden neben ihm. Bastian stöhnte auf und kam taumelnd auf die Beine. Sein Gegner stand direkt vor ihm und holte zu einem erneuten Schlag aus. Geschickt wich Bastian aus und landete mit einem kräftigen Sprung hinter seinem Angreifer. Dieser wankte irritiert einen Schritt nach vorne und zögerte. Bastian nutzte diesen kurzen Moment, um ihm von hinten seine kräftige Arme um die Kehle zu legen. Mit aller Kraft drückte er so fest zu, wie er konnte. In seinem Inneren sah er den sterbenden Heinrich vor sich und spannte seine Muskeln noch fester an. Der Widerstand des Mannes wurde schwächer. Ein ersticktes Röcheln ertönte und verzweifelt schnappte sein Gegner nach Luft. Mit kräftigen Hieben boxte er Bastian seine Ellenbogen in die Seite, doch dieser spürte den Schmerz anscheinend nicht. Unnachgiebig schnürte er ihm weiter die Luft ab. Du Teufel! In der Hölle sollst du schmoren!, dachte Bastian wütend und ließ den ohnmächtig gewordenen Körper unsanft

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