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Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Titel: Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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ihnen widerfuhr: sobald sie eine gewisse Höhe überschritten, hatten ihre Wurzeln sich tief genug ins Erdreich gebohrt, um in vom Fluß feuchte Erde zu gelangen, und dadurch waren sie abgestorben. Unter Verwendung von Clingor -Strängen und Beilen fällten die Bluthüter diese drei Bäume. Jeden der Stämme zerteilten sie in vier Balken von ungefähr gleicher Länge. Sobald sie die Balken zum öden Ufer des Unflatflusses hinuntergerollt hatten, machten sie sich daran, sie mit Clingor -Strängen zusammenzufügen. Aufgrund der Maße und des Gewichts der eisenhölzernen Stämme machte die Arbeit nur langsame Fortschritte, zumal die Bluthüter sorgsam arbeiteten, um dem Floß die größtmögliche Sicherheit zu geben. Aber sie waren fünfzehn an der Zahl und kamen stetig voran. Kurz nach der Mittagsstunde war das Floß fertig. Nachdem sie zum Zwecke des Steuerns mehrere Staken angefertigt hatten, waren sie dazu bereit, den Weg wieder anzutreten. Die Lords bereiteten sich ebenfalls vor. Nach einem Moment nochmaliger geistiger Verschmelzung entboten sie den Ranyhyn einen zeremoniellen Abschiedsgruß. Dann kamen sie herunter zum Ufer des Unflatflusses und baten Korik, das Floß zu Wasser zu bringen. Zwei Bluthüter befestigten Seile am Floß, während die anderen sich an den Seiten aufstellten. Gemeinsam hoben sie das schwere eisenhölzerne Floß an und wasserten es. In der starken Strömung hüpfte es, aber die zwei Seile hielten es fest. Cerrin und Sill sprangen auf das Floß, um zu prüfen, ob es stabil genug sei. Als sie es für gut befunden hatten, winkte Korik den Lords, ihm zu folgen. Lord Shetra sprang aufs Floß und machte sich sofort daran, ihren Stab zwischen die mittleren Balken zu zwängen, um ihn dank seiner immanenten Kraft als Steuerruder zu benutzen. Lord Hyrim folgte ihr, ebenso die anderen Bluthüter, bis auf jene zwei, die am Ufer die Leinen hielten. Lord Shetra begann mit ruhiger Stimme zu singen, rief durch ihren Stab die Erdkraft an. Als sie soweit war, nickte sie Korik zu. Auf seinen Befehl setzten die beiden zurückgebliebenen Bluthüter in weiten Sprüngen auf das Floß über, als die Strömung es hinaus in den Fluß riß. Das Floß trieb ab, drehte sich um seine Achse; das brodelnde Wasser zerrte es in die Flußmitte. Dann jedoch bekam Lord Shetra es in die Gewalt. Die Kraft ihres Stabs wirkte wie ein Güldenfahrtruder in der Hand eines Riesen. Das Floß schien sich zu widersetzen, aber allmählich nahm es gleichmäßige Fahrt auf. Sie lenkte es zur Mitte der Flußströmung, und binnen kurzem schwamm die Truppe aus der Schlucht zurück in die Gefilde der Sarangrave-Senke. Von der Enge des Tals frei, verbreiterte sich der Unflatfluß mit der Zeit, floß langsamer. Dann begann er sich zu winden und in die Wasserwege der Sarangrave-Senke zu verzweigen, und die schlimmste Wildheit der Strömung war vorbei. Für den restlichen Nachmittag blieb Lord Shetra am Steuer und lenkte das Floß durch das schwarze Wasser. Das Flußbett schlängelte und bog sich, je mehr der Unflatfluß sich den Gegebenheiten der Sarangrave-Senke anglich. Nebenflüsse führten vom Hauptstrom fort oder hinein, und felsige Flußinselchen, gekrönt mit Urwaldhainen, begannen ihn zu durchsetzen.
    Sobald der Fluß träger strömte, trieb Shetra das Floß mit ihrem Stab an, sie brauchte einen gewissen Schwung, um in der Fahrrinne zu bleiben. Gegen Abend war sie infolgedessen stark ermüdet. Daraufhin ergriffen vier Bluthüter die angefertigten Staken und begannen das Floß aus dem abendlichen Dämmerlicht in die Nacht hineinzuschieben, in deren Düsternis nur ihre mit der Dunkelheit wohlvertrauten Augen sehen konnten, um das Gefährt weiter sicher voranzubewegen. Lord Shetra verzehrte die Mahlzeit, die Hyrim auf einem kleinen Lillianrill -Feuer zubereitete, und sank dann trotz des Gestanks und der greulichen Dünste überm Fluß in festen Schlaf. In der Morgendämmerung begab sich Shetra von neuem an die Arbeit, steuerte das Floß mit ihrem Stab weiter den Unflatfluß entlang. Lord Hyrim unterstützte sie nunmehr jedoch, indem er sie ablöste. Im Lauf des Tages lenkten sie das Floß abwechselnd, und in der Nacht schliefen sie beide, während die Bluthüter mit ihren Staken weitermachten. Auf diese Weise fuhr die Truppe bis zum Abend des zwölften Tages nach ihrem Aufbruch den Unflatfluß hinab. An den Tagen war der Himmel klar, die Luft voller Schmetterlinge. Das Floß schwamm zügig dahin. Aber in der folgenden Nacht verdunkelten

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