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Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Titel: Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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zur Zeit der Alt-Lords nicht der Fall. Mag sein, daß der Stein und die Wütriche gemeinsam ...«
    »Hyrim, wir sprechen von den Riesen! Wäre ein solches Übel über sie gekommen, sie hätten nach uns um Hilfe geschickt.«
    »Ja«, sagte Lord Hyrim. »Wie ist's nur geschehen?«
    »Geschehen?«
    »Wie hat man sie daran gehindert? Was ist ihnen widerfahren?«
    »Ihnen?« meinte Shetra. »Stell eine vordringlichere Frage. Was hat man Hoerkin angetan? Was ist mit uns gemacht worden?«
    »So ist des Verächters Art. Aus Anlaß des Kampfs um Holzheim Hocherhaben – so ist's uns berichtet worden – fügte er Heer Llaura und dem Kind Pietten Schaden zu, dessen Natur sie zwang, an der Vernichtung dessen mitzuwirken, was sie liebten.«
    »Sie waren der Köder in einer Falle. Hyrim, wir sind drauf und dran, in eine Falle zu geraten!« Shetra wartete keine Entgegnung ab. Sie sprang ans heckwärtige Floßende und rammte ihren Stab zwischen die Balken, stimmte ihr Lied an. Kraft durchströmte das Eisenholz; das Floß bewegte sich durch den Regen vorwärts. »Komm!« rief sie Lord Hyrim zu. »Steh mir bei, auf daß wir schnellere Fahrt machen! Wir müssen diesen Ort fliehen.«
    Matt richtete Lord Hyrim sich auf. »Am Holzheim Hocherhaben war die Falle auch ohne Llaura und Pietten vollständig. Sie waren nur ein Ausdruck überheblichen Spotts ... überflüssig.« Während er sprach, atmete seine Brust auf einmal wieder mühseliger. Seine Halsmuskeln traten durch die Anstrengung des Einatmens hervor. Auch die Bluthüter konnten nicht länger mühelos atmen. Nach wenigen Augenblicken sackte Lord Hyrim auf die Knie nieder, hielt sich den Brustkorb. Lord Shetra keuchte unter der Mühsal jedes einzelnen Atemzugs. Der Regen, der auf den Fluß herabfiel, schien kein Geräusch zu erzeugen. Da sprang Streitwart Hoerkin auf die Füße. Zwischen seinen Lippen zwängte sich ein gedämpftes Stöhnen der Qual hervor. Der Laut war gräßlich. Hoerkin warf den Kopf in den Nacken, und sein Wimmern steigerte sich zu einem Schrei. Zu jenem gleichen Schrei, der die Ranyhyn in Panik versetzt hatte. Als erster der Bluthüter raffte Korik wieder alle Kräfte zusammen. Sofort stieß er den Streitwart vom Floß. Hoerkin sank wie ein Stein. Unverzüglich verstummte das Geheul. Aber die Dichte der Luft nahm trotzdem noch zu. Das Element schloß sich um die Truppe wie eine Faust.
    Lord Hyrim kämpfte sich hoch, bis er wieder auf den Beinen stand. »Habt ihr sein Feuer gelöscht?« röchelte er Doar zu. »Hoerkins Feuer?«
    »Nein«, antwortete Doar. »Es erlosch von selbst, als wir Hand an ihn legten.«
    »Bei der Sieben«, ächzte Hyrim. »Ihr seid's! Die Bluthüter! Nicht die Ranyhyn. Diese Übelgewalt lauscht nach euch ... sie lauert auf die Kraft eures Schwurs.« Die Bluthüter wußten darauf keine Antwort zu geben. Ihr Eid ließ sich nun einmal nicht verheimlichen oder verleugnen. Lord Shetra jedoch war vollkommen fassungslos. Ihre Kräfte verließen das Floß. Auf Koriks Anweisung ergriffen die vier Steuermänner wieder ihre Staken und brachten das Floß zum Nordufer des Unflatflusses. Er wollte einem Überfall möglichst am Land entgegentreten. Er machte die Steuerleute für das Floß verantwortlich und rief die übrigen Bluthüter zum Schutz der Lords zusammen. In diesem Moment schien sich der Fluß emporzuwölben. Lautlos bäumte sich das Wasser auf, warf das Floß in die Höhe, kippte es um. Hinter den emporgeschwappten Wassermassen fuhr ein schwarzer Tentakel aus der Tiefe. Er zuckte hin und her, wand sich, umklammerte Lord Shetra. Die Mehrzahl der Bluthüter fiel ins Wasser, ohne durch das Floß gefährdet zu werden. Aber Sill und Lord Hyrim gerieten mitten darunter. Als Pren, Tull und Korik zu der Stelle schwammen, wo der Fangarm Lord Shetra gepackt hatte, konnten sie dort nichts mehr entdecken. Die Dunkelheit des Wassers behinderte die Sicht; sie sahen nichts, fanden nichts. Der Fluß schien keinen Grund zu besitzen. Korik fällte seine Entscheidung. Ihm war der Auftrag erteilt worden, auf jeden Fall die Wasserkante zu erreichen. In einem Ton, der keinen Widerspruch duldete, befahl er den Bluthütern, aus dem Unflatfluß zu steigen. Bald stand er auf dem Nordufer am Rand des Dschungels. Die meisten Bluthüter waren bei ihm. Sill und Lord Hyrim waren schon vor ihnen an Land gekrochen. Der Lord war unverletzt; Sill hatte ihn unterm Floß gerettet. Flußabwärts vertäuten zwei der Steuermänner gerade das Floß, während die beiden anderen nach

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