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Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Titel: Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Eile befleißigen.«
    So kam es zum großen Galopp der Ranyhyn, durch den die Rösser aus den Ebenen von Ra ihre Schmach tilgten. Als alle Reiter wieder aufgestiegen waren, kehrten sie umsichtig zurück auf den tatsächlichen Verlauf der Riesen-Straße. Von dort ab jedoch schlugen die Ranyhyn alles außer der simpelsten Vorsicht in den Wind. Sie liefen westwärts, erst im Handgalopp, dann im Galopp, verließen die gefährlichen Gefilde der Sarangrave-Senke. Sie hielten sich nicht an eine Geschwindigkeit, die sich über längere Strecken beibehalten ließ, schonten ihre Kräfte nicht im mindesten. Sie liefen in einem Galopp, der die Schnelligkeit gewöhnlicher Pferde weit in den Schatten stellte. Und sie verlangsamten nicht, erschlafften kein einziges Mal. Noch vor Mondaufgang verließen die Ranyhyn unterhalb des Landbruchs mit unverminderter Schnelligkeit die Sarangrave-Senke. Dann wandten sie sich entlang der steilen Klippe des Landbruchs nach Südosten. Im offenen Gelände fiel ihnen das Laufen schwerer. Das wilde Hügelland am Fuß des Landbruchs hinderte sie wie ein wirrer Faltenwurf der Erde, zwang sie dazu, je Länge zwanzigmal unsichere Hänge hinaufzustürmen und wieder hinabzuschlittern. Und je weiter sie in den Süden gelangten, um so ungünstiger war die Landschaft. Nach und nach verschwand das Gras, und die Ranyhyn mußten über nackten Fels, Schieferplatten und Geröllhalden dahinsprengen. Der Mond war fast voll, und in seinem Schein hob sich der Donnerberg, einst Gravin Threndor genannt, gegen den Himmel ab. Schon beherrschte er den südlichen Horizont, und während die Reiter weiterpreschten, hob er seine Krone immer höher himmelwärts. In seinem Schatten überwanden die Ranyhyn sowohl die Nacht wie auch die Hügellandschaft. Sie schnauften mühevoll, Dunst stob ihnen aus den Nüstern, sie schwitzten so extrem, wie sie sich anstrengten, aber sie ließen nicht locker, und so trennten sie im ersten Morgenlicht bloß noch fünf Längen vom Unflatfluß. Nun fingen sie an zu straucheln, an den Abhängen auszurutschen, verspritzten von ihren Mäulern Schaum, rissen sich an den Knien das Fell auf. Aber sie verweigerten sich jeder Schwäche.
    Am zehnten Tag schleppten sie sich ungefähr in der Mitte des Vormittags über den Kamm eines Ausläufers des Donnerbergs und stiegen in das enge Tal zwischen seinen Wurzeln hinab – die Schlucht, durch die der Unflatfluß strömte. Der Fluß entsprang zur Rechten aus dem Sockel des Bergs. Unter einer steilen, kahlen Klippe schoß das ekelhafte schwarze Wasser mit Donnergetöse ins Freie. Es kam in veränderter Form vom Seelentrostfluß Andelains. Dieser saubere Strom floß durch die Verräterschlucht in die Tiefen des Donnerbergs, gluckerte hinab in die Abgründe der Erde, wo er durch verlassene Schrathöhlen und Brutstätten der Dämondim dahinschäumte, durch Schlacken- und Abfallgruben der Höhlenschrate, Grabgewölbe und Schindanger, Seen von Säure, die Ausscheidungen begrabener Übel. Wenn er zu Füßen des Gravin Threndor wieder zum Vorschein kam, war er ölig zähflüssig und trübe vom Schmutz, trug mit sich die Abwässer der Katakomben, den Dreck langer Zeitalter schmieriger Umtriebe. Vom Donnerberg bis zum Lebensverschlinger, dem Großen Sumpf, gedieh beiderseits der Ufer des Unflatflusses nichts außer der Sarangrave-Senke, die unmittelbar an den beiden Seiten seines Verlaufs am üppigsten wucherte, sich vom schwarzen Wasser nährte. Doch flossen hoch in den steilen Hängen der Schlucht zwei oder drei Bächlein mit sauberem Wasser, die Gras, Sträuchern und ein paar Bäumen das Dasein ermöglichten, so daß sich nur der Grund der Schlucht mit den Flußufern durch völlige Trostlosigkeit auszeichnete. Dort durften die Ranyhyn endlich rasten. Sie schnoben und zitterten, senkten ihre Mäuler in einen Bach, um zu trinken. Die Lords mißachteten die eigene Müdigkeit und gingen unverzüglich Amanibhavam suchen. Kurz darauf brachte Shetra zwei Handvoll von diesem für Pferde heilsamen Gras an. Sie bot den Ranyhyn davon an, während Hyrim von der Fundstelle mehr holte. Erst als alle Rösser vom Amanibhavam gegessen hatten, gönnten auch die Lords sich Ruhe. Danach richteten die Bluthüter ihre Aufmerksamkeit auf die Aufgabe, ein Floß zu bauen. Die einzigen Bäume, die genug Widerstandsfähigkeit besaßen, um an den Hängen zu wachsen, waren Teakholzbäume, in einem nahen Gehölz waren drei der größten Bäume tot. Ihre eisenharten Stämme verwiesen darauf, was

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