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Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Titel: Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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zusammenschauern ließ. Als inmitten der Dunkelheit die Mitternacht verstrich, begann er unzusammenhängend zu reden, als wolle er die nächtliche Wache mit dem Klang seiner Stimme aufwärmen. Sein gegenwärtiges Empfinden eines Schwebezustands und von leerem Raum erinnerten ihn an seine letzten Augenblicke in jener Welt, bei der Covenant darauf bestand, sie ›real‹ zu nennen – an Momente, in denen er, während aus seinem Apartment Flammen schlugen, an Fingern, die einfach irgendwann loslassen mußten, am Fenstersims hing, mit keiner anderen Aussicht als einem langen Fall und dem nachfolgenden Aufprall auf Beton. Er erzählte sprunghaft aus jener Welt, bis die Lebhaftigkeit des Vergangenen nachließ. »Freund Mhoram«, meinte er danach, »erinnere mich daran ... erinnere mich gelegentlich daran, einmal mit aller Deutlichkeit auszusprechen, wie dankbar ich ... für alles bin.« Es bereitete ihm Verlegenheit, derartige Dinge laut zu äußern, aber diese Gefühle waren zu wichtig, um unausgesprochen zu bleiben. »Du und Elena, Quaan und Amorine ... ihr alle seid für mich unglaublich kostbare Menschen. Und das Kriegsheer ... ich glaube, ich wäre bereit, von hier aus in die Tiefe zu springen, müßte es fürs Kriegsheer sein.« Er verstummte, und weiter verstrich die Zeit. Obwohl ihn im kühlen Wind fröstelte, hatte das Reden ihm neuen inneren Halt gegeben. Er versuchte, seine Gedanken mit der bevorstehenden Schlacht zu beschäftigen, aber der noch unbekannte Ausblick der sich ihm in der Morgenfrühe bieten sollte, beherrschte sein Gehirn vollkommen, verwirrte all seine Erwartungen und Pläne. Und ringsum blieb die inhaltslose Nacht unverändert, undurchdringlich wie ein Chaos. Er mußte wissen, wo er stand. Aus der Ferne glaubte er einmal leisen Hufschlag zu hören, aber keiner seiner Begleiter zeigte irgendeine diesbezügliche Reaktion; er konnte nicht sicher sein, wirklich etwas gehört zu haben. Er brauchte Ablenkung. »Die Dämmerung ist mir verhaßt«, brummte er, halb an Mhoram gewandt. »Mit den Nächten finde ich mich zurecht. Sie halten mich in ... Ich meine, mit so etwas hatte ich ja wenigstens schon Erfahrung. Aber die Dämmerung ...! Ich kann's nicht ertragen, auf das zu warten, was ich sehen werde.« Unvermittelt stellte er eine Frage. »Ist der Himmel klar?«
    »Er ist klar«, antwortete Mhoram gedämpft.
    Erleichtert seufzte Troy. Für eine Weile vermochte er sich zu entkrampfen. Auf dem Kevinsblick herrschte wieder Schweigen. Das Warten zog sich hin. Mit der Zeit verschlimmerte sich Troys Frösteln. Der Stein, an dem er lehnte, blieb kalt, als wäre er seiner Körperwärme verschlossen. Gerne wäre er aufgestanden, um hin- und herzugehen, aber er wagte es nicht. Mhoram, Ruel und Terrel umgaben ihn so reglos wie Statuen. Nach einiger Zeit konnte er es sich nicht länger verkneifen, den Lord zu fragen, ob er Neues von Elena wisse. »Hat sie versucht, mit dir Verbindung aufzunehmen? Wie klappt's bei ihr?«
    »Nein, Streitmark«, antwortete Mhoram. »Der Hoch-Lord führt kein Lomillialor -Holz mit.«
    »Nicht?« Diese Neuigkeit bestürzte Troy. Bis zu diesem Moment hatte er nicht begriffen, wie uneingeschränkt sein Vertrauen auf Mhorams Fähigkeit gewesen war, mit Elena in Kontakt zu treten. Er wollte wissen, ob sie sich in Sicherheit befand. Und als letzte Möglichkeit hatte er in Betracht gezogen, sie zu rufen. Aber nun war sie für ihn so vollständig dahin, als sei sie schon tot. »Nicht?« Er fühlte sich plötzlich so blind, daß er Mhorams Gesicht nicht länger erkennen konnte, als habe er Mhorams Gesicht noch nie richtig gesehen. »Warum nicht?«
    »Der Hehren Hölzer waren's nur drei. Eines verbrachte man nach Schwelgenstein und eines verblieb in Schwelgenholz, auf daß die Schule der Lehre und die Herrenhöh sich zum Zwecke ihrer Verteidigung zu verständigen vermöchten. Eines war folglich übrig. Man gab's zur Verwendung in diesem Krieg in meine Hände.«
    In Troys Stimme knisterte Protest. »Wozu soll das gut sein?«
    »Bei Bedarf kann ich mit Schwelgenholz und der Herrenhöh sprechen.«
    »Oh, du Esel ...« Troy wußte nicht, ob er Mhoram oder sich selbst meinte. So vieles war ihm verschwiegen worden. Doch er hatte nie daran gedacht, von sich aus zu fragen, in wessen Besitz sich die Holzstäbe befanden. Er hatte das ganze Thema auf den Zeitpunkt verschoben, an dem er Lord Fouls Heer sah und feststellen konnte, welcher Maßnahmen es bedurfte. »Warum hast du mir nichts gesagt?« Zur

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