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Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Titel: Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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in Triocks Ton reizte Troy, aber er überließ die Antwort Mhoram. »Der Hoch-Lord befindet sich wohlauf«, gab der Lord Auskunft. »Er hat neue Kunde über einen der noch verborgenen Kreise des Wissens von Kevins Lehre erhalten und ist auf die Suche nach besagtem Kreis gegangen.« Sein Ton klang nach Zurückhaltung, als sähe er einen Anlaß zum Argwohn gegen Triock.
    »Und Thomas Covenant der Zweifler? Der Bluthüter berichtete, er sei ins Land zurückgekehrt.«
    »Er ist wiedergekehrt, ja.«
    »Aha, so«, meinte Triock. Anscheinend war er sich Mhorams Vorsicht bewußt. »Und wie steht's um Trell, Atiarans Gemahl? Viele Jahre lang war er im Steinhausen Mithil Glutsteinmeister. Wie begegnet er den Anforderungen des Krieges?«
    »Er weilt in Schwelgenstein, wo seine Fähigkeiten dem Schutz der Herrenhöh dienen.«
    Sofort änderte sich Triocks Benehmen. »Trell befindet sich nicht beim Hoch-Lord?« wollte er in scharfem Tonfall wissen. »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Einen Moment lang forschte Lord Mhoram in Triocks Miene. »Ur-Lord Covenant, Zweifler und Ring-Than«, sagte er dann, als gehe er bewußt ein Risiko ein, »ist mit dem Hoch-Lord geritten.«
    »Mit Elena?« schrie Triock und sprang auf. »Das hat Trell geduldet?« Erbittert starrte er Mhoram an, dann wirbelte er herum und lief aus dem Haus.
    Seine Heftigkeit hinterließ in der Räumlichkeit verlegenes Schweigen. »Ich bitte dich, Lord«, sagte Terass ruhig, um die Peinlichkeit zu überwinden, »sei wegen seines Betragens nicht beleidigt. Sein Leben ist voller Kummer. Es mag sein, daß dir seine Geschichte zum Teil bekannt ist.«
    Mhoram nickte und versicherte Terass, er fühle sich nicht beleidigt. Doch Triocks Verhalten beunruhigte Streitmark Troy; es erinnerte ihn an Trell. »Mir ist sie unbekannt«, sagte er rundheraus. »Was geht ihn der Hoch-Lord an?«
    »Ach, Streitmark«, erwiderte Terass traurig, »er wäre nicht froh, spräche ich davon. Ich ...«
    Ein strenger Blick Mhorams brachte sie zum Schweigen. Troy wandte sich Mhoram zu, aber der Lord mied seinen Blick. »Vor Ur-Lord Covenants erstem Aufenthalt im Lande«, sagte Mhoram bedächtig, »hat Triock die Tochter Trells und Atiarans geliebt.« Troy konnte sich nur mit äußerster Mühe beherrschen. Am liebsten hätte er Covenant lauthals verflucht; anscheinend kannte das Unheil, das Covenant schon im Land angerichtet hatte, kein Ende. Doch aus Rücksicht auf die Gastgeber nahm er sich zusammen. Die Fragen, die Mhoram anschließend stellte, hörte er kaum. »Wie geht es Trells Tochter? Vermöchte ich ihr auf irgendeine Weise zu helfen?«
    »Nein, Lord«, seufzte Terass. »Ihres Leibes Gesundheit ist stark, aber ihr Geist ruhelos. Sie hat immer geglaubt, der Zweifler werde zu ihr zurückkehren. Den Kreis der Ältesten hat sie um Erlaubnis ersucht, ihn ... zum Gemahl nehmen zu dürfen. Wir vermögen keinen Heiler zu finden, der dies Übel beseitigen kann. Ich fürchte, du könntest ihre Gedanken nur noch stärker auf ihn richten.«
    Trübsinnig fand sich Mhoram mit ihrer Einschätzung ab. »Ich verspüre Bedauern. Diese Hilflosigkeit bereitet mir Kummer. Aber die Lords kennen nur einen Heiler, eine Freischülerin, mit der Macht zur Heilung solcher Nöte – und diese Freischülerin verließ schon vor vierzig Jahren ihren Wohnsitz mit unbekanntem Verbleib, noch vor der Schlacht von Holzheim Hocherhaben. Es erniedrigt uns, solchen Bedürfnissen so wenig abhelfen zu können.« Seine Worte erzeugten eine dumpfe Stille. Für eine Zeitlang, die einem unterdrückten Seufzen glich, betrachtete er seine gefalteten Hände. Dann löste er sich mit einem Ruck aus seiner Niedergeschlagenheit. »Älteste«, fragte er nach, »wie werdet ihr den möglichen Gefahren des Krieges entgegentreten? Habt ihr Vorbereitungen getroffen?«
    »Ja, Lord«, antwortete eine der anderen Frauen. »Wir sehen kaum einen Grund, die Zerstörung unserer Häuser zu befürchten, deshalb werden wir uns in den Bergen verstecken, sollte der Krieg zu uns vordringen. Von den Bergen aus werden wir jeden, der Steinhausen Mithil überfällt, in seinem Treiben stören.«
    Mhoram nickte. »Lord, Streitmark«, meinte einen Moment später Terass, »wollt ihr bei uns nächtigen? Es soll uns eine Ehre sein, euch Nachtlager zur Verfügung zu stellen. Und werdet ihr vielleicht zur Dorfversammlung sprechen können?«
    »Nein«, sagte Troy schroff. Dann bemerkte er seine Unhöflichkeit und mäßigte seinen Ton. »Wir sind euch dankbar, aber nein. Ich muß auf

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