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Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Titel: Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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abgedrängt worden«, gab sie durch zusammengebissene Zähne zur Antwort. »Nach Norden in den Rand der Sarangrave-Senke.«
    »Mein Gott«, flüsterte Troy mit schwacher Stimme. Er spürte den Blick Reumuts, fühlte alle Augenpaare in der Klause auf sich gerichtet. Aber er vermochte nicht zu denken; sein Hirn war völlig abgeschlafft. Lord Foul war nur noch drei Tagesmärsche weit von Morinmoss entfernt.
    Der Mähnenhüter schnob geringschätzig und wandte sich an den Hoch-Lord. »Ist das der Mann, der eure Krieger anführt?« fragte Reumut in bissigem Ton.
    »Vergib ihm, ich bitte dich«, antwortete Elena. »Er ist noch neu im Land und sieht in einigen Sachverhalten nur unklar. Aber er ist von einem Ranyhyn auserwählt worden. Zur rechten Zeit wird er seinen Wert beweisen.«
    Reumut zuckte die Achseln. »Habt ihr weitere Fragen?« wollte sie auf entkräftete Weise wissen. »Es verlangt mich nach Ruhe.«
    »Du hast uns vieles kundgetan. Wir sind nicht länger im Zweifel über Lord Fouls Vorgehen und vermögen die Schnelligkeit seines Anmarschs zu ermessen. Nur eine Frage bleibt noch. Sie betrifft die Zusammensetzung von Fangzahns Heerscharen. Welche Arten von Wesen ziehen darin mit?«
    Erbitterung verkrampfte Reumuts Haltung. »Vom üblen Wind und den Ungeheuern, die aus der Luft über meine Seilträger herfielen, habe ich schon gesprochen. Im Heer sah ich Urböse, Höhlenschrate, eine Vielzahl von Kresch , große löwenhafte Geschöpfe mit Schwingen, die sowohl laufen wie fliegen konnten, sowie zahlreiche andere, arg mißratene Lebewesen mitziehen, welche die Gestalten von Hunden, Rössern oder Menschen hatten, aber keineswegs waren, wonach sie aussahen. Sie leuchteten von äußerster Übelkeit. Mein Herz erblickte in ihnen Menschen und Tiere des Landes, durch Fangzahn verderbt.«
    »Das ist das Werk des Weltübel-Steins«, bemerkte der Hoch-Lord gedämpft.
    Doch der Mähnenhüter Reumut war noch nicht fertig. »Eines muß ich noch berichten. Eine Täuschung war unmöglich, denn dies Wesen zog in den vordersten Reihen der Horden daher und übte den Befehl aus. Es gebot mit trostlosem grünem Licht über das Geschmeiß und nannte sich selbst Markschänder. Es war ein Riese.«
    Im ersten Moment herrschte in der Klause ein unheilvolles Schweigen wie nach einem Donnerschlag. Troy widmete den Vorgängen sofort wieder seine ungeteilte Aufmerksamkeit, und in seiner Brust begann eine Flamme von Furcht zu lohen. Die Riesen! Hatte Lord Foul sie bereits überwunden? Schon? Da stand Blutmark Morin auf. »Ausgeschlossen«, sagte er mit vor Überzeugung tonloser Stimme. »Steinbruder ist ein anderer Name für Treu und Glauben. Wütest du?« Unverzüglich brachen alle Anwesenden in der Klause in lautstarken Protest gegen den bloßen Gedanken aus, ein Riese könne auf der Seite des Verächters stehen. Diese Vorstellung war zu gräßlich, um ihr nur den geringsten Raum zu gewähren; sie veranlaßte den festen Glauben an gewisse Grundwerte zum hysterischen Aufstand. Die Scharwarte verfielen in wildes, wirres Geschrei, und mehrere brüllten durch den allgemeinen Tumult, daß Reumut lüge. Zwei Lehrwarte griffen Morins Frage auf und erhoben entsprechende Anschuldigungen: Reumut befände sich im Griff eines Wütrichs. Selbst die Lords gerieten in Verwirrung. Trevor und Loerja erbleichten vor Furcht; Verement schnauzte Mhoram an; Elena und Callindrill waren entgeistert; Amatin begann unverhohlen zu weinen. In der einwandfreien Akustik der Klause steigerte das Getöse sich rasch, verstärkte sich selbst durch seinen Widerhall, zwang jede Stimme zu noch lauterem, wüsterem Geschrei. Ein Ansatz zur Panik stak in diesem Tohuwabohu. Wenn man Riesen dazu bringen konnte, dem Verächter zu dienen, war nichts mehr sicher; Verrat mußte überall lauern. Selbst in den platten Gesichtern der Bluthüter war eine Neigung zum Entsetzen zu sehen. Doch Mähnenhüter Reumut hielt den Protestrufen und Beschimpfungen unerschütterlich stand, den Kopf hocherhoben, in den Augen ein Funkeln von Stolz und Zorn. Im nächsten Moment erreichte Covenant ihre Seite. Er schüttelte seine Fäuste gegen die Versammlung. »Hölle und Verdammung!« brüllte er. »Seht ihr denn nicht, daß sie die Wahrheit sagt?!«
    Seine Stimme hatte keinerlei Wirkung. Aber irgend etwas von seinem Aufheulen drang zu Schwertmark Quaan vor. Der alte Veteran kannte die Ramen gut; er hatte Reumut während ihrer Mädchenjahre kennengelernt. »Achtung!« donnerte seine Stimme, während er

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