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Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Titel: Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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dauern. Ihr seid zu gute Jäger – auf eurem eigenen Grund und Boden kann er euch nicht schlagen. Ihr und die Ranyhyn würdet seine Truppen umkreisen, und jedesmal, wenn sie euch den Rücken zudrehen, murkst ihr ein paar Dutzend Feinde ab. Selbst wenn sie euch im Verhältnis fünfzig zu eins überlegen sind, ihr könnt die Ranyhyn einfach in die Berge schicken und sie weiterhin dezimieren, weiß Gott für wie lange. Er bräuchte Jahre, um die Ebenen zu besetzen, selbst wenn wir ihn nicht unterdessen von hinten angreifen würden. Nein, er kann's sich nicht erlauben, sich mit euch zu befassen, bevor er die Lords geschlagen hat. Deshalb rechne ich seit jeher damit, daß er diesmal möglicherweise im Norden angreift.«
    Er verstummte, nachdem er Reumut offen mit seinen Argumenten konfrontiert hatte. Ihre Aufzählung beruhigte ihn, er wußte, seine Logik war hieb- und stichfest. Und tatsächlich sah sich der Mähnenhüter zu ihrer Anerkennung genötigt. Reumut dachte für ein Weilchen nach und seufzte zu guter Letzt. »Ach, nun wohl. Ich sehe deine Beweggründe ein. Aber derlei Erwägungen bereiten mir Mißbehagen. Du bist im Umgang mit der Gefahr für die Ranyhyn zu freimütig.« Matt wandte sie sich wieder zu Elena. »Hör mich an, Hoch-Lord«, bat sie mit trostloser, hohler Stimme. »Ich möchte meine Nachricht vortragen, denn ich bin ermüdet und muß ruhen, komme da, was mag. Von den Zerspellten Hügeln, die Fouls Hort umgeben und dessen Wehr sie sind, bin ich nach Schwelgenstein geeilt. Ich verließ jenen verunstalteten Landstrich, als ich die Hügel ein gewaltiges Heer ausspeien sah. So geradewegs, wie das Auge nach vorn schaut, zog es in die Richtung des Landbruchs und der Fälle des Landwanderers. Ein Heer von Schaurigkeit und ohne Zahl war's – ich vermochte seine Größe nicht zu schätzen und wartete nicht, um zu zählen. Mit meinen vier Seilträgern ergriff ich die Flucht, um mein den Lords gegebenes Wort zu halten und sie zu warnen.«
    Die südliche Richtung , stellte Troy fest. Sofort bemächtigte sich sein Hirn der Information; konkrete Abbilder der Verwüsteten Ebenen und des Landbruchs erfüllten seinen Verstand. Er begann Lord Fouls Marschrichtung und -geschwindigkeit ins Verhältnis zu setzen.
    »Doch einige Gegner erkannten meine Absicht. Man verfolgte uns. Ein schwarzer Wind suchte uns heim, und aus ihm fielen furchtbare, entartete Geschöpfe herab, Raubvögeln gleich. Meine Seilträger starben den Opfertod, so daß ich fliehen könne ... doch kam ich weit vom Weg ab, mußte nach Norden durch den Rand der Sarangrave-Senke. Ich ersah die Größe der Gefahr. Doch wußte ich auch, daß jenseits des Landbruchs im Oberland kein Heer von Freunden oder Lords in Bereitschaft lag, um den Ranyhyn zu helfen. Ein Schatten kam über mein Herz. Fast verwarf ich meine Absicht, um die Lords einem Schicksal nach eigenem Verdienst zu überlassen. Doch weil meine Seilträger ihr Leben nicht vergeblich hingegeben haben sollten, maß ich meine Kräfte mit der Sarangrave-Senke. Übers uralte Schlachtfeld, durch die reiche Freude Andelains und sodann durch eine herbe Ebene südlich eines großen Waldes, Morinmoss ähnlich, doch düsterer und schläfriger – so führte mich mein Weg zu euch, auf daß von euch erwogenes Handeln Wirklichkeit werde. Das ist meine Kunde. Fragt nun, so ihr Fragen zu stellen wünscht, dann entlaßt mich, denn ich bedarf dringlich der Ruhe.«
    Mit gefaßter Würde erhob sich der Hoch-Lord, hielt vor sich den Stab des Gesetzes. »Mähnenhüter Reumut, das Land steht unermeßlich tief in deiner Schuld. Du hast einen bitteren Preis entrichtet, um uns deine Kunde zu überbringen, und wir werden unser Äußerstes tun, um diesem Preis die Ehre zu geben. Ich bitte dich, hör mich an. Niemals könnten wir uns von den Ranyhyn und den Ramen abwenden. Um das zu vermögen, müßten wir zuvor das zu sein aufhören, was wir sind. Nur ein Glaube hat uns diesmal gehindert, schon im ersten Augenblick der Gefahr an eurer Seite zu stehen. Wir ahnen in unseren Herzen, daß dies der letzte Krieg wider den Verächter ist. Wenn wir untergehen, wird niemand bleiben, um ein weiteres Mal zu kämpfen. Und wir besitzen nicht die Macht der Alt-Lords. Was wir an Kräften haben, müssen wir in kluger Überlegung einsetzen. Ich ersuche euch, nicht eure Herzen gegen uns zu verhärten. Wir werden so manchen schlimmen Preis entrichten, um eurer würdig zu sein.« Sie hob den Stab in Augenhöhe und verneigte sich in einer

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