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Der siebte Schrein

Der siebte Schrein

Titel: Der siebte Schrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Lord Ashfords Söhnen Androw und Robert sein, Brüder der schönen Maid. Dunk hatte noch keine anderen Ritter von ihren Ruhmestaten reden hören, was bedeutete, daß sie wahrscheinlich als erste fallen würden.
    Neben den orangeroten Zelten stand ein dunkelgrünes und sehr viel größeres. Die goldene Rose von Highgarden flatterte darüber, und dasselbe Symbol prangte auf dem großen grünen Schild vor der Tür. »Das ist Leo Tyrell, Lord von Highgarden«, sagte Ei.
    »Das weiß ich«, gab Dunk verärgert zurück. »Der alte Mann und ich haben in Highgarden gedient, bevor du überhaupt auf der Welt warst.« Er konnte sich selbst kaum an dieses Jahr erinnern, aber Ser Arien hatte oft von Leo Longthorn gesprochen, wie er manchmal genannt wurde; trotz seines silbernen Haars ein unvergleichlicher Turnierkämpfer. »Das neben dem Zelt muß Lord Leo sein, der schlanke Graubart in Grün und Gold.«
    »Ja«, sagte Ei. »Ich habe ihn einmal in King´s Landing gesehen. Mit ihm solltet Ihr Euch besser nicht messen, Ser.«
    »Junge, ich kann auf deinen Rat, mit wem ich mich messen soll und mit wem nicht, gut verzichten.«
    Das vierte Zelt war aus rautenförmigen Stoffstücken zusammengenäht, abwechselnd rot und weiß, Dunk kannte die Farben nicht, aber Ei sagte, sie gehörten einem Ritter aus dem Tal von Arryn namens Ser Humfrey Hardyng. »Er hat letztes Jahr bei einen großen Handgemenge in Maidenpool gewonnen, Ser, und Ser Donnel von Duskendale und die Lords Arryn und Royce vom Pferd gestoßen.«
    Das letzte Zelt gehörte Prinz Valarr. Es war aus schwarzer Seide, und scharlachrote Wimpel hingen wie lange rote Flammen von seinem Dach. Der Schild auf dem Ständer davor war glänzend schwarz und mit dem dreiköpfigen Drachen des Hauses Targaryen geschmückt. Ein Ritter der Königsgarde stand daneben, und seine glänzend weiße Rüstung hob sich deutlich von dem schwarzen Zeltstoff ab. Als er ihn dort sah, fragte sich Dunk, ob einer der Teilnehmer es wagen würde, den Drachenschild zu berühren. Immerhin war Valarr der Enkel des Königs und Sohn von Baelor Breakspear.
    Er hätte sich keine Gedanken machen müssen. Als die Fanfaren erschallten, um die Herausforderer zu rufen, wurden alle fünf Kämpen der Maid herausgebeten, um sie zu verteidigen. Dunk konnte das aufgeregte Murmeln der Menge hören, als die Herausforderer einer nach dem anderen am südlichen Ende des Geländes erschienen. Herolde verkündeten nacheinander die Namen eines jeden Ritters. Sie blieben vor der Zuschauertribüne stehen, um ihre Lanzen als Salut für Lord Ashford, Prinz Baelor und die schöne Maid zu neigen, dann schritten sie zum nördlichen Ende des Felds, um ihre Gegner zu wählen. Der Graue Löwe von Casterly Rock schlug gegen den Schild von Lord Tyrell, während sein hellblonder Erbe Ser Tybolt Lannister Lord Ashfords ältesten Sohn herausforderte. Lord Tully von Riverrun klopfte gegen den Schild von Ser Humfrey Hardyng mit seinem Diamantmuster, Ser Abelar Hightower klopfte auf den von Valarr, und der jüngere Ashford wurde von Ser Lyonel Baratheon herausgefordert, dem Ritter, den sie den Lachenden Sturm nannten.
    Die Herausforderer stapften zum südlichen Ende des Geländes zurück, um auf ihre Gegner zu warten: Ser Abelar in den Farben von Silber und Rauch, ein Wachtturm aus Stein auf seinem Schild, von Feuer gekrönt; die beiden Lannisters ganz in Scharlachrot mit dem goldenen Löwen von Casterly Rock; der Lachende Sturm erstrahlte in goldenem Tuch mit einem schwarzen Hirsch auf Brust und Schild und einem Helm mit Geweih aus Eisen auf dem Kopf; Lord Tully trug einen rot-blau gestreiften Mantel mit silbernen Spangen in Form von Forellen auf den Schultern. Sie hielten ihre dreieinhalb Meter langen Lanzen himmelwärts, und der böige Wind zerrte und riß an ihren Bannern.
    Am nördlichen Ende des Felds hielten die Knappen bunt geschmückte Streitrösser fest, damit die Kämpen aufsteigen konnten. Sie setzten die Helme auf und nahmen Lanzen und Schilde zur Hand, deren Pracht denen der Gegner in nichts nachstand: gebauschte orangerote Seide der Ashfords, Ser Humfreys rotweiße Rauten, Lord Leo auf seinem weißen Streitroß mit grünen Seidendecken, die ein Muster goldener Rosen zierte, und natürlich Valarr Targaryen. Das Pferd des jungen Prinzen war schwarz wie die Nacht, passend zur Farbe von Rüstung, Lanze, Schild und Zaumzeug. Auf seinem Helm hatte er einen glänzenden dreiköpfigen Drachen mit ausgebreiteten Schwingen, leuchtend rot emailliert;

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