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Der siebte Schrein

Der siebte Schrein

Titel: Der siebte Schrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Gottesurteil«, sagte Raymun niedergeschlagen. »Ihr Götter, Duncan, das bedeutet Kriegslanzen, Morgensterne, Streitäxte . . . Die Schwerter werden nicht stumpf sein, ist Euch das klar?«
    »Raymun der Zauderer«, spottete sein Vetter Ser Steffon. Ein Apfel aus Gold und Granat hielt seinen Mantel aus gelber Wolle zusammen. »Du mußt keine Angst haben, Vetter, dies ist ein Kampf der Ritter. Da du kein Ritter bist, ist deine Haut gerettet. Ser Duncan, Ihr habt immerhin einen Fossoway. Den reifen. Ich habe gesehen, was Aerion mit diesen Puppenspielern gemacht hat. Ich bin für Euch.«
    »Ich auch«, fuhr Raymun ihn wütend an. »Ich meinte nur . . .«
    Sein Vetter schnitt ihm das Wort ab. »Wer wird noch mit uns kämpfen, Ser Duncan?«
    Dunk hob resigniert die Hände. »Ich kenne sonst niemanden. Nun, abgesehen von Ser Manfred Dondarrion. Aber er wollte sich nicht einmal dafür verbürgen, daß ich ein Ritter bin, er würde niemals sein Leben für mich aufs Spiel setzen.«
    Ser Steffon schien wenig bekümmert zu sein. »Dann brauchen wir noch fünf gute Männer. Glücklicherweise habe ich mehr als fünf Freunde. Leo Longthorn, den Lachenden Sturm, Lord Caron, die Lannisters, Ser Otho Bracken . . . aye, und auch die Blackwoods, aber man wird niemals Blackwood und Bracken auf derselben Seite kämpfen sehen. Ich werde mit einigen von ihnen reden.«
    »Sie werden nicht froh sein, wenn sie geweckt werden«, wandte sein Vetter ein.
    »Ausgezeichnet«, erklärte Ser Steffon. »Wenn sie wütend sind, werden sie um so erbitterter kämpfen. Ihr könnt Euch auf mich verlassen, Ser Duncan. Vetter, wenn ich bis zum Morgengrauen nicht zurück bin, bring mir meine Rüstung, und sieh zu, daß Wrath für mich gesattelt und gepanzert wird. Wir treffen uns dann in der Koppel der Herausforderer.« Er lachte. »Ich glaube, dies wird ein Tag, an den man sich noch lange erinnern wird.« Als er das Zelt verließ, schien er fast glücklich zu sein.
    Raymun keineswegs. »Fünf Ritter«, sagte er düster, als sein Vetter gegangen war. »Duncan, ich mache Eure Hoffnungen nur ungern zunichte, aber . . .«
    »Wenn Euer Vetter die Männer mitbringt, von denen er gesprochen hat . . .«
    »Leo Longthorn? Den Rohen Bracken? Den Lachenden Sturm?« Raymun stand auf. »Er kennt sie alle, daran zweifle ich nicht, aber ich wage zu bezweifeln, daß einer von denen ihn kennt. Steffon sieht dies als eine Chance, Ruhm zu erlangen, aber es geht um Euer Leben. Ihr solltet eigene Männer finden. Ich helfe Euch. Besser, Ihr habt zu viele Kämpen als zuwenig.« Raymun drehte sich um, als draußen ein Geräusch ertönte. »Wer da?« wollte er wissen, als ein Junge sich zur Zeltklappe hereinduckte, gefolgt von einem dünnen Mann in einem regennassen schwarzen Mantel.
    »Ei?« Dunk sprang auf. »Was machst du hier?«
    »Ich bin Euer Knappe«, sagte der Junge. »Ihr werdet jemanden brauchen, der Euch bewaffnet, Ser.«
    »Weiß dein Herr Vater, daß du das Schloß verlassen hast?«
    »Ihr Götter, das hoffe ich nicht.« Daeron Targaryen öffnete die Spange seines Mantels und ließ ihn von den schmalen Schultern rutschen.
    » Ihr? Habt Ihr den Verstand verloren, Euch hier blicken zu lassen?« Dunk zog das Messer aus der Scheide. »Ich sollte Euch das hier in den Bauch rammen.«
    »Wahrscheinlich«, gab Prinz Daeron zu. »Aber lieber wäre mir, Ihr würdet mir einen Kelch Wein einschenken. Seht Euch meine Hände an.« Er streckte eine aus und ließ alle sehen, wie sie zitterte.
    Dunk ging mit finsterer Miene auf ihn zu. »Mir sind Eure Hände einerlei. Ihr habt über mich die Unwahrheit gesagt.«
    »Ich mußte etwas sagen, als mein Vater wissen wollte, wohin mein kleiner Bruder verschwunden war«, antwortete der Prinz. Er setzte sich, ohne Dunk und seinem Messer Beachtung zu schenken. »Um die Wahrheit zu sagen, ich hatte nicht einmal bemerkt, daß Ei nicht mehr da war. Auf dem Grund meines Weinkelchs war er nicht, und anderswo hatte ich nicht gesucht, daher . . .« Er seufzte.
    »Ser, mein Vater wird unter den Sieben Anklägern sein«, warf Ei ein. »Ich habe ihn angefleht, es nicht zu tun, aber er hört nicht auf mich. Er sagt, es sei die einzige Möglichkeit, Aerions Ehre wiederherzustellen, und die Daerons.«
    »Nicht, daß ich je verlangt hätte, daß meine Ehre wiederhergestellt wird«, sagte Prinz Daeron gallenbitter. »Wer immer sie hat, kann sie behalten, was mich angeht. Aber so ist die Lage. Was immer es nützen mag, von mir habt Ihr wenig zu befürchten, Ser

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