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Der siebte Schrein

Der siebte Schrein

Titel: Der siebte Schrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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finden, aber dazu muß er aus seinem Gefängnis im Palast der Propheten entkommen. Und bevor er fliehen kann, muß er lernen, seine Gabe zu meistern, ehe die Schwestern der Dunkelheit, die ihn vernichten wollen, ihn für ihre Zwecke einspannen können.
    In den Folgebänden, Die Günstlinge der Unterwelt und Die Dämonen des Gestern, gelüstet es den Kaiser der Imperialen Ordnung danach, die Midlands zu erobern. Zu diesem Zweck versucht er, eine Armee von gegen die Magie eingestellten Eiferern einzusetzen, um die Midlands von allen zu befreien, die von Geburt an magische Kräfte besitzen. Der Kaiser, ein Traumwandler, der selbst über magische Fähigkeiten verfügt, bringt die Schwestern der Dunkelheit in seine Gewalt und setzt sie gegen Richard und Kahlan ein, während das Volk, das sich das Blut der Falte nennt, selbst die Eroberung der Midlands plant. Wenn Richard nicht die Macht ergreifen und die zersplitterten Midlands vereinigen kann, wird die Imperiale Ordnung über das Land kommen, ein Zeitalter der Sklaverei über die Midlands bringen, und die letzten Flammen der Freiheit werden für immer verlöschen.
    In Der Tempel der vier Winde schickt Kaiser Jagang einen Attentäter aus, um Richard zu töten, und entfesselt dabei eine tödliche Seuche. Die Ausbreitung der Krankheit fordert jeden Tag mehr Menschenleben, während Richard und Kahlan verzweifelt nach einem Heilmittel suchen. Vertrauen und Liebe werden auf einem verschlungenen Pfad von Hingabe und Verrat auf die Probe gestellt. Während tagtäglich Hunderte und danach Tausende ihres Volkes sterben, müssen Richard und Kahlan den Tempel der Winde finden und entscheiden, ob sie bereit sind, den schrecklichen Preis zu zahlen, damit sie ihn betreten dürfen.
    Die nachfolgende Geschichte spielt einige Jahre vor den Ereignissen in Das erste Gesetz der Magie.

TERRY GOODKIND
Die Knochenschuld
    »Was hast du da in dem Sack, Herzchen?«
    Abby betrachtete einen fernen Schwarm pfeifender Schwäne, anmutige weiße Fleckchen vor den dunklen, gewaltigen Mauern der Feste, deren endlose Reise vorbei an Brustwehren, Bastionen, Türmen und Brücken im Licht der tiefstehenden Sonne führte. Das bedrohliche Gespenst der Feste schien schon den ganzen Tag herüberzustarren, während Abby gewartet hatte. Sie wandte sich der gebückten alten Frau vor ihr zu.
    »Entschuldige, hast du mich etwas gefragt?«
    »Ich habe gefragt, was du in dem Sack da hast.« Als die Frau aufschaute, fuhr sie mit der Zungenspitze durch ihre Zahnlücke. »Etwas Kostbares?«
    Abby drückte den Bärlappsack fest an sich und wich ein wenig vor der grinsenden Frau zurück. »Nur ein paar von meinen Sachen, das ist alles.«
    Ein Offizier, gefolgt von einer ganzen Schar Adjutanten und Wachen, marschierte unter einem massiven Fallgatter hindurch, das in der Nähe aufragte. Abby und die anderen Bittsteller, die am Ende der steinernen Brücke warteten, drängten sich dichter zur Seite, obwohl die Soldaten genügend Raum hatten, um zu passieren. Der Offizier, dessen grimmiger Blick nichts um sich herum sah, erwiderte den Salut nicht, als die Brückenwachen mit der Faust auf ihre Rüstung über dem Herzen schlugen.
    Den ganzen Tag herrschte vor der Feste ein unablässiges Kommen und Gehen von Soldaten aus verschiedenen Ländern und der Bürgerwehr aus der großen Stadt Aydindril in der Niederung. Manchen sah man die Strapazen langer Reisen an. Manche trugen Uniformen, an denen noch Schmutz, Erde und Blut jüngster Schlachten klebten. Abby hatte sogar zwei Offiziere aus ihrer Heimat gesehen, dem Pendisanischen Reich. Für sie hatten die beiden wie Knaben ausgesehen, welche die dünne Glasur ihrer Jugend allzu früh abgestreift hatten, wie eine Schlange, die sich vor ihrer Zeit häutet, so daß die zutage getretene Reife vernarbt erscheint.
    Darüber hinaus hatte Abby eine derartige Vielzahl bedeutender Leute gesehen, daß sie es kaum glauben konnte: Hexenmeisterinnen, Ratgeber und sogar eine Konfessorin vom Palast der Konfessorinnen unten in der Stadt. Auf ihrem Weg zur Feste herauf hatte es kaum eine Wegbiegung gegeben, von der aus Abby keinen Ausblick auf den prunkvollen Palast aus weißem Stein der Konfessorinnen gehabt hätte. Die Allianz der Midlands, die von der Mutter Konfessorin persönlich angeführt wurde, hielt ihren Rat in dem Palast ab, und dort lebten auch die Konfessorinnen.
    In ihrem ganzen Leben hatte Abby vorher nur einmal eine Konfessorin gesehen. Die Frau war Abbys Mutter besuchen gekommen, und

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