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Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Titel: Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)
Autoren: Rupert Sheldrake
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wird. Er macht kein Hehl aus seinem Abscheu vor dem, was er orthodoxe Wissenschaft nennt, die allzu oft gleichgesetzt wird mit einem engstirnigen Dogmatismus, der all das zu leugnen oder zu entlarven sucht, was nicht mit der mechanistischen Weltanschauung übereinstimmt. Er ist wie gewohnt höflich und gut gelaunt, aber Holisten seiner Art würden nicht im Traum zulassen, dass sich Kontrollen der offenbarten Wahrheit in den Weg stellen.«
    Ich schrieb an Maddox, indem ich die wissenschaftlichen Argumente aufgriff, die er vorgebracht hatte, und begann mit seiner Behauptung, Jaytee hätte anhand seines Gefühls für das Vergehen von Zeit signalisiert, wann Pam nach Hause käme. Ich erklärte: »Je länger die Abwesenheit war, desto mehr Zeit verbrachte der Hund wartend an der Tür, wenn Pam auf dem Heimweg war. Eine statistische Analyse, die die langen, mittellangen und kurzen Experimente miteinander verglich, hat das Argument vom Vergehen der Zeit ausgeschlossen. Das folgt auch aus den Kontrollexperimenten, die durchgeführt wurden, wenn Pam nicht heimkam. Ich meine also, dass diese Frage bereits durch die Daten beantwortet ist.«
    Maddox’ zweite Frage galt Menschen, die im selben Zimmer wie der Hund waren. Ich schrieb: »Wie aus meinem Bericht klar hervorgeht, waren bei den Experimenten in der Wohnung von Pams Eltern diese im selben Zimmer, doch da sie nicht wussten, wann Pam heimkommen würde, insbesondere bei den Experimenten mit willkürlich gewählten Heimkehrzeiten, hätten sie nur eine Möglichkeit gehabt, diese Informationen an Jaytee zu übermitteln, nämlich wenn sie selbst telepathisch mitbekommen hätten, wann sich Pam auf den Heimweg machte. Bei den Experimenten im Haus von Pams Schwester war auch diese anwesend, aber erneut würde nur das Argument einer Mensch-zu-Mensch-Telepathie eine echte Alternative darstellen. Und schließlich führten wir fünfzig Exeperimente durch, bei denen der Hund allein in Pams Wohnung war. Er wies noch immer Reaktionen in einem statistisch gesehen signifikanten Ausmaß auf, wenn er völlig allein war.«
    Die dritte Frage hinsichtlich der Schwankungsbreite in der Fähigkeit von Hunden zur Antizipation generell war obskur oder zumindest nur vage zu beantworten, obwohl ich viele Daten über das antizipatorische Verhalten von Hunden generell hatte. Ich schloss meinen Brief an Maddox mit folgenden Bemerkungen:
»Abschließend bemerken Sie: ›Holisten seiner Art würden nicht im Traum zulassen, dass sich Kontrollen der offenbarten Wahrheit in den Weg stellen.‹ Wenn Sie damit irgendwelche anderen Personen meinen, dann ist das bedeutungslos und irrelevant. Wenn Sie mich meinen, dann ist das, was Sie sagen, ungerecht und unwahr. Ich habe im Laufe der Zeit Tausende von Experimenten durchgeführt, bei denen es Kontrollen gab, wie Sie meinen vielen veröffentlichten Aufsätzen entnehmen können. Und natürlich wende ich auch Kontrollen bei meinen Forschungen mit Tieren an – wie zum Beispiel aus Abb. 2.6 in diesem Buch hervorgeht … Ich habe niemals Telepathie bei Tieren als offenbarte Wahrheit betrachtet – sie ist mit Sicherheit kein Glaubensartikel für irgendeine Religion, noch wird sie in den meisten Büchern über Parapsychologie überhaupt erwähnt. Ich habe dieses Forschungsgebiet mit einer Aufgeschlossenheit für das, was Tiere können und was sie nicht können, betreten und hätte andernfalls nicht Jahre mit empirischen Untersuchungen ihrer Fähigkeiten verbracht.«
    Maddox reagierte nicht auf diesen Brief, doch als ich ihn mehrere Monate später in einem Seminar der Royal Society traf, sagte er: »Ich hätte Ihren Brief beantworten müssen, aber ich hab es einfach nicht geschafft.« Er starb 2009 und hat es nie geschafft.

Der Europäische Skeptikerkongress
    Ich wurde eingeladen, auf dem 12. Europäischen Skeptikerkongress in Brüssel im Oktober 2005 zu sprechen. Dort nahm ich an einer Plenarsitzung teil, in der es eine Debatte über Telepathie zwischen mir und Jan Willem Nienhuys gab, dem Sekretär der holländischen Skeptikerorganisation Stichting Skepsis. Ich präsentierte Beweise für Telepathie und berichtete über Forschungen anderer wie von mir selbst. Nienhuys erwiderte dann, Telepathie sei unmöglich, und daher müssten alle Beweise dafür fehlerhaft sein. Er bemerkte, je signifikanter meine experimentell gewonnenen Ergebnisse in statistischer Hinsicht seien, desto größer müssten die Fehler sein. Ich bat ihn, diese Fehler zu benennen, doch er sagte nur,
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