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Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Titel: Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Sheldrake
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Familienverhältnisse verbessern können. So konnte eine Studie über die Auswirkungen von Haustieren in 60 Familien in Baltimore im US-Staat Maryland zeigen, dass viele dieser Familien mehr Nähe füreinander empfanden, mehr Zeit mit gemeinsamen Spielen verbrachten und weniger miteinander stritten, nachdem sie sich Haustiere angeschafft hatten. [88] Eine von der NIH geförderte Untersuchung von 2009 konnte eine Vielzahl positiver psychischer und physischer Auswirkungen bei Familien mit Haustieren nachweisen. [89]
    Die meisten Untersuchungen bestätigen zwar die Aussage, dass Haustiere einem guttun, doch ist das nicht immer der Fall. [90] Haustiere sind keine Zauberwesen, sondern so gut, böse oder gleichgültig wie Menschen. Und manche Menschen schaffen sich genau deshalb ein Haustier an, weil sie von ihm profitieren wollen, und ein derartiger Erwartungsdruck kann dazu führen, dass das Tier kurzerhand abgeschafft oder getötet wird, weil es sich problematisch verhält oder weil es ihm nicht gelingt, dafür zu sorgen, dass sich der Besitzer wohler fühlt. Außer den Hunden, die einfach als Haustiere gehalten werden, gibt es viele Hunde, die Menschen auf ganz praktische Weise helfen, wie Schäferhunde und andere Arbeitshunde sowie die Diensthunde, die eine ganz wichtige Rolle im Leben vieler Menschen spielen. Am bekanntesten sind Führhunde für Blinde, aber es gibt auch Führhunde für taube Menschen, Hunde, die behinderten Menschen helfen, und Hunde, die Epileptiker vor bevorstehenden Anfällen warnen.
    Es gibt auch viele Programme – allein in den USA sind es über 2000 –, die Tiere für Besuche von Menschen in Krankenhäusern, Pflege- und Altenheimen vermitteln. Diese Tiere gehören normalerweise ehrenamtlichen Helfern und werden in England oft PAT-Tiere genannt (von PAT = »pet as therapy« – »Haustier als Therapie«). Sie sind eine große Hilfe für Kinder, besonders für die chronisch kranken, von denen viele ihre Tierbesucher sehnsüchtig erwarten. [91] Aber sie sind auch bei älteren Leuten und bei Menschen in Pflegeheimen sehr beliebt, wo sie auf die Patienten wie auf das Personal eine entspannende Wirkung ausüben, die Stimmung aufhellen, Zuneigung und körperlichen Kontakt bieten und soziale Kontakte erleichtern. [92]
    In manchen Gefängnissen ist es gestattet, dass Tiere Gefangene besuchen oder von ihnen gehalten werden, was dazu geführt hat, dass die Bereitschaft zu Gewalt, Selbstmord und Drogenkonsum zurückgegangen ist und sich die Beziehungen zwischen den Gefangenen und dem Wachpersonal verbessert haben. [93]
    Wieso können Tiere den Menschen so guttun? Man versucht diesen günstigen Einfluss mit Begriffen wie »Empathie«, »Anerkennung«, »Gemeinschaft«, »emotionale Sicherheit« und »Zuneigung« zu erklären. Das sind die gleichen Begriffe, die oft für die heilende Wirkung anderer Menschen verwendet werden. Das Geheimnis dieser Heilkraft, ob sie nun von Menschen oder von Tieren ausgeht, beruht anscheinend immer auf einem Phänomen: uneingeschränkte Liebe. Uneingeschränkte Liebe wird in vielen Fällen offenbar eher Hunden und Katzen als Menschen entgegengebracht. Das liebevolle Verhalten von Haustieren ist Ursache wie Wirkung der Bande, die sie mit Menschen eingehen. Es wird vor allem dann zum Ausdruck gebracht, wenn ihre Besitzer seiner bedürfen.
    Trostreiche Katzen
    Fast in allen Berichten über das tröstende und heilende Verhalten von tierischen Gefährten ist davon die Rede, dass die Tiere auf die Bedürfnisse von Menschen reagieren. Sie verhalten sich eben nicht einfach bloß allgemein liebevoll, wie das folgende Beispiel zeigt:
»Meine Kitty weiß anscheinend immer, wann ich Trost brauche. Als ich eines Nachts nach einem sehr anstrengenden Tag zu Bett ging und mir die Probleme dieser Welt schwer aufs Gemüt drückten, sprang Kitty zu mir hoch, kroch auf meine Brust, miaute und legte mir die Pfote sanft aufs Gesicht, als wollte sie sagen: ›Schon gut, Mom, ich liebe dich.‹ Dann schmiegte sie sich unter mein Kinn. Das war die allerbeste Medizin für mich.« (Jahala Johnson, Antioch, Tennessee)
    Diese Empfänglichkeit von Katzen ist besonders erstaunlich bei Tieren, die normalerweise großen Wert auf ihre Unabhängigkeit legen. Gertrude Bositschnick aus Leoben in Österreich schrieb:
»Fünfzehn Jahre lang war Bärli, ein flachsfarbener Kater, mein guter Kamerad, die Freude meines Lebens. Er war ein prächtiger Kater, der seine Freiheit über alles liebte. Doch wenn ich mich

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