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Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Titel: Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Sheldrake
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betreffenden Person folgen. Wenn sich Menschen nur an die Zeiten erinnern, in denen sie recht hatten, und die Zeiten vergessen, in denen sie sich geirrt hatten, entstünde die Illusion von Telepathie durch eine Kombination aus Zufall und selektiver Erinnerung.
    Zum andern könnte ein Mensch zu einer bestimmten Zeit einen Anruf einer bestimmten Person erwarten, sich dieser Erwartung aber nicht bewusst sein. Wenn dann der Anruf erfolgt, muss man sich also gar nicht auf Telepathie berufen, weil sich das vielmehr durch eine unbewusste Erwartung erklären lässt. Das Problem ist freilich, dass unbewusste Erwartungen nur schwer zu fassen sind. Im Grunde kann dies eine unüberprüfbare Hypothese sein, denn wenn die Erwartungen von Telefonanrufen unbewusst sind, wie kann dann jemand beweisen, dass es sie wirklich gibt? Und wenn es sie wirklich gibt, könnten sie dann nicht vielleicht eine Folge von Telepathie sein statt eine Alternative zu ihr?
    Diese Fragen lassen sich am besten mit experimentellen Tests beanworten.
    Forschungen zur Telepathie in Bezug auf das Telefon
    Ich habe ein einfaches experimentelles Verfahren entwickelt, bei dem die Teilnehmer einen Anruf von einem von vier verschiedenen Anrufern erhalten. Sie wissen zwar, wer die potentiellen Anrufer sind, aber nicht, wer genau in einem Test anrufen wird, weil der Anrufer zufällig vom Experimentator ausgewählt wird. Sie müssen raten, wer der Anrufer ist, bevor der Anrufer irgendetwas sagt. Durch Zufall hätten sie einmal von vier Malen recht (25 Prozent). Haben sie nun signifikant häufiger recht, als man es auf der Basis eines zufälligen Ratens erwarten würde?
    Meine Kollegen und ich haben über tausend derartige Versuche durchgeführt. Die durchschnittliche Erfolgsrate betrug 42 Prozent, und das liegt sehr signifikant über dem Zufallslevel von 25 Prozent, so dass die statistische Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen Zufall handelt, eins zu mehrere Milliarden beträgt. [131] Wir haben auch Versuche durchgeführt, bei denen die Teilnehmer ständig gefilmt wurden, um die Möglichkeit auszuschließen, dass jemand schwindelte, indem er per E-Mail benachrichtigt wurde oder zeitlich nicht festgelegte Anrufe erhielt, und bei den gefilmten Versuchen war die Trefferrate noch höher, nämlich 45 Prozent, und damit statistisch gesehen sehr signifikant. Ich führte auch ein Experiment für eine britische Fernsehsendung durch, bei der eine Mädchenband auftrat, die Nolan Sisters, deren Trefferrate 50 Prozent betrug, also das Doppelte des Zufallslevels. [132]
    Bei einer weiteren Versuchsserie waren zwei der vier Anrufer bekannt, die anderen beiden Fremde, deren Namen die Teilnehmer zwar kannten, die sie aber nie kennengelernt hatten. Bei den bekannten Anrufern betrug die Erfolgsrate über 50 Prozent, was statistisch gesehen hochsignifikant ist. Bei Fremden lag sie nahe dem Zufallslevel, was mit der Beobachtung übereinstimmt, dass Telepathie gewöhnlich zwischen Menschen auftritt, die emotional oder sozial verbunden sind. [133]
    Zusätzlich fanden wir heraus, dass diese Effekte nicht mit zunehmender Entfernung nachlassen. Wir rekrutierten Teilnehmer in England, die erst in jüngster Zeit aus Austrralien oder Neuseeland gekommen waren, und machten Tests mit ihnen, bei denen einige der Anrufer in England lebten und andere in ihren Heimatländern, also buchstäblich am anderen Ende der Welt. Die Probanden benannten im Voraus ihre Freunde und Verwandten in weiter Ferne erfolgreicher als neue Bekannte in England – ein Beweis dafür, dass emotionale Nähe wichtiger ist als physische Nähe. Die Details dieser Experimente wurden in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht und lassen sich auf meiner Internetseite (www.sheldrake.org) nachlesen. Unsere positiven Befunde bei Telefontelepathie-Tests wurden inzwischen an den Universitäten von Amsterdam [134] und Freiburg [135] bestätigt.
    Die Telepathie entwickelt sich weiter. Eine ihrer neuesten Manifestationen ist die telepathische E-Mail. Menschen denken an jemanden, der ihnen kurz darauf eine E-Mail sendet. Wir haben über 700 Tests zur E-Mail-Telepathie gemacht, und zwar nach einem ähnlichen Verfahren wie bei den Telefontests, und dabei eine durchschnittliche Trefferrate von 43 Prozent erzielt, was ebenfalls sehr signifikant über dem Zufallslevel von 25 Prozent liegt. [136] Ein ähnliches Phänomen tritt auch bei SMS-Nachrichten auf. [137] Wieder wurden die Ergebnisse in Fachzeitschriften veröffentlicht und

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