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Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit

Titel: Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Selski. Es war ihm nicht aufgefallen, dass es sich nicht bewegte.
    Er glaubte nicht, dass sie es schaffen würden.

 
KAPITEL EINUNDZWANZIG
     
     
     
    Der Fels, der durch das Eis ragte, war nur so groß wie die Selski und vielleicht so breit wie drei von ihnen. Bei den Eiscarls bekannt unter dem Namen Siebzig-Sekunden-Splitter, war er gerade groß genug, um die Selski dazu zu veranlassen, rechts und links vorbeizuziehen anstatt darüberzuspringen.
    Der Schlitten hatte gerade den schützenden Felsen erreicht, als das führende Selski hinter ihnen aufschlug und die Lücke schloss. Tal sah erschrocken zurück. Er konnte kaum fassen, dass sie es tatsächlich geschafft hatten. Eisstücke, die bei der Landung des Selski abgebrochen waren, regneten über ihn und in seinen offenen Mund.
    Tal sah weiter den Selski zu, als der Schnee in seinem Mund schmolz. Die gewaltigen Körper sprangen hoch, fielen wieder hinunter und trafen doch nie aufeinander.
    Außerhalb der Reichweite der Schlittenlampen sah Tal die leuchtenden Muster der Kalakoi auf den großen Tieren. Es war ein wogender Teppich aus Licht, das sprang und sich bewegte.
    Die Kreaturen selbst machten keine Geräusche. Und wenn doch, dann gingen sie im Krachen der tausende auf dem Eis landenden Tiere unter.
    „Was machen wir jetzt?“, fragte Tal schließlich. Er musste Milla ins Ohr schreien.
    „Auf den Fels klettern und nach einer anderen Lücke Ausschau halten!“, rief Milla zurück. Sie sprang vom Schlitten und untersuchte die Beine und dreizehigen Hufe der Wreska nach Verletzungen.
    Tal setzte sich im Schlitten hin und zog die Kapuze so dicht wie möglich um seinen Kopf. Das Fell drückte er gegen die Ohren. Doch es half nicht viel. Das Geräusch der seltsamen Selski-Wanderung vibrierte durch den Schlitten und jeden Knochen in seinem Körper.
    Nachdem er zehn Minuten versucht hatte, sich auszuruhen, stellte Tal fest, dass das Fell auf seinen Ohren nicht half. Also tat er, was jeder Erwählte in einer solchen Situation getan hätte. Er sah hinunter zu seinem Schattenwächter und sagte: „Schattenwächter, Schattenwächter, schütze mich vor dem Lärm.“
    Der Schattenwächter, im schwachen Licht der Laternen kaum zu sehen, bewegte nur seine Kopie von Tals Kopf ein wenig zur Seite. Tal dachte, er hätte ihn wegen des Lärms der Selski nicht gehört. Also wiederholte er seine Instruktion noch einmal lauter. Wieder geschah nichts.
    Er wollte seinen Schattenwächter gerade anschreien, als Milla zurück in den Schlitten sprang. Als sie Tal sah, wie er auf dem Boden kauernd zu seinem Schattenwächter hinunterblickte, brummte sie und griff nach ihrem Messer.
    „Keine Schattenmagie!“, rief sie. „Man hat es dir befohlen!“
    Der Schattenwächter bewegte sich nicht. Er hätte genauso gut auch ein natürlicher Schatten sein können. Tal stand auf und zog die Fellkapuze von seinen Ohren. Er sagte nichts, doch Milla entspannte sich langsam und nahm die Hand von ihrem Messer.
    „Es kommt eine Lücke!“, rief sie. „Wir müssen uns bereithalten!“
    Tal verstand nicht alles, doch das Wort Lücke drang bis zu ihm durch. Er drehte sich in Fahrtrichtung und hielt sich am Schlitten fest. Milla stellte sich neben ihn, wobei sie vorsichtig seinem Schatten auswich. Sie zog die Peitsche und ließ sie neben die Wreska knallen.
    Noch immer sprangen die Selski vor ihnen und es sah nicht so aus, als würde ihre Zahl abnehmen. Das Leuchten ihrer Kalakoi war nicht schwächer als zuvor und das Geräusch war noch immer gleich laut.
    Tal wartete. Er dachte, Milla würde die Wreska anpeitschen, sobald keine Selski mehr vor ihnen waren. Und dann wären sie wieder auf dem Weg zum Schloss.
    Milla jedoch knallte schon mit der Peitsche und schrie die Wreska an, als noch jede Menge Selski vor ihnen waren. Der Schlitten fuhr los, offensichtlich geradewegs in den Weg der Tiere. Tal hielt sich fester und schrie. „Nein!“ Er konnte nicht einmal seine eigene Stimme hören.
    Dann hatten sie den schützenden Felsen verlassen. Sie durchquerten eine Wolke aus aufgewirbelten Eissplittern ein paar Spannen hinter dem Kalakoi-besetzten Schwanz eines Selski. Tal sah sofort nach rechts. Er erwartete eines der riesigen Monster, wie es aus der Luft geradewegs auf sie niederschlug.
    Aber es waren keine Selski in Sicht – zumindest nicht nahe bei.
    Milla hatte von dem Felsblock die nächste Lücke und das leuchtende Kalakoi-Muster auf dem Schwanz des letzten Selski gesehen.
    Die Lücke war nur sehr

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