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Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit

Titel: Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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schmal. Wieder feuerte Milla die Wreska an und ließ ihre Peitsche über den Köpfen der Tiere knallen. Eines davon stolperte und einen furchtbaren Moment lang dachte Tal, es würde stürzen und der Schlitten würde umfallen. Doch das Tier fing sich wieder und sie rasten weiter über das Eis.
    Dieses Mal war sich Tal sicher, dass die Selski sie einholen und zermalmen würden. Der Schlitten würde auf dem Eis zerschellen… und er gleich mit. Er holte den Sonnenstein hervor, obwohl er wusste, dass er zu klein war, um etwas auszurichten. Und doch konnte der Lichtstrahl einen der Selski seitlich abdrehen lassen. Doch da waren hunderte, wenn nicht tausende hinter ihnen.
    Der Schlitten fuhr über Eisstücke und kippte leicht zur Seite. Tal ließ seinen Sonnenstein los, damit er sich mit beiden Händen am Schlitten festhalten konnte. Milla rief etwas und packte ihn am Arm. Ihr Griff war so fest, dass er sich wie Stiche von Eisnadeln anfühlte.
    Der Schlitten wankte wieder und eine der Kufen hing in der Luft. Milla lehnte sich in die Gegenrichtung, wobei sie Tal mitzog. Einen Augenblick sah es so aus, als würde das ausreichen. Doch der Schlitten glitt über eine weitere Unebenheit im Eis, wurde vollends hochgerissen und kippte auf die Seite.
    Irgendwie schaffte Milla es, Tal bei sich zu halten, als der Schlitten kreischend und führerlos auf dem Eis entlangschlitterte. Wreska brüllten auf und überall flogen Eissplitter umher. Tal war sich nicht einmal mehr sicher, in welche Richtung sie sich überhaupt davonmachen mussten. Alles, woran er denken konnte, waren die Selski, die auf sie zukamen.
    Schließlich merkte er, dass der Schlitten angehalten hatte. Milla zog ihn mit dem Messer in der Hand heraus. Tal folgte ihr stolpernd, als sie mit dem Messer die Zügel durchschnitt, die die Wreska mit dem zerschellten Schlitten verbanden. Sobald die Tiere frei waren, galoppierten sie davon. Auch sie kannten die Gefahr, die von den Selski ausging.
    „Lauf!“, rief Milla und Tal erwachte aus einem Schrecken, den er nicht einmal wahrgenommen hatte. Jetzt kam er wieder zu sich. Milla griff schnell nach einer heil gebliebenen Laterne und einem Beutel aus dem zerstörten Schlitten. Die Selski waren jetzt so nahe, dass das Eis spürbar wankte.
    Tal lief los, doch es war die falsche Richtung. Milla riss ihn herum und schob ihn auf die näher kommenden Selski zu. Zunächst wehrte Tal sich, bis er bemerkte, dass Milla nicht einfach auf die Selski zugehen wollte, sondern zu einem Punkt, an dem die Masse der Tiere ein Ende hatte.
    Es war das andere Ende des Lebenden Meeres. Es war so nah – doch das waren die Selski auch.
    Milla war bereits vor ihm, sie sah sich jetzt nicht mehr um. Tal atmete die kalte Luft ein und spürte ein Brennen tief in seinen Lungen, doch er musste irgendwie auf den Beinen bleiben. Er musste so schnell laufen wie noch nie zuvor in seinem Leben.
    Milla stolperte vor ihm und fiel auf das Eis. Ohne einen Moment zu zögern, verlangsamte Tal seinen Lauf und bückte sich, um sie hochzuziehen. Sie war viel schwerer, als er erwartet hatte, doch irgendwie schafften sie es, zusammen aufzustehen. Jetzt liefen sie gemeinsam weiter, ruderten mit den Armen, um die Balance auf dem glatten Eis zu halten.
    Sie konnten nun das äußerste Selski deutlich sehen. Dies war die Schwelle in die Sicherheit. Die Kalakoi waren darauf zu einem Muster gewachsen, das viele rote, gelbe und orangefarbene Augen zu haben schien; Augen, die alle auf die beiden winzigen Gestalten vor dem Leviathan gerichtet waren.
    Das Selski fiel aufs Eis und durch den Aufschlag liefen Risse in alle Richtungen über das Eis. Einige davon verliefen genau unter Tals und Millas Füßen und die beiden mussten nun auch noch Acht geben, nicht auf einen der Risse zu treten – das wäre ihr sicherer Tod gewesen.
    Die gewaltigen Flossen des Leviathans schlugen wieder aufs Eis und sein gewaltiger Körper begann sich zu heben. Als er nach vorne schoss, nutzten Tal und Milla ihre letzte Kraft und setzten zu einem verzweifelten Sprint an, der sie genau vor die Bestie brachte. Sie sahen, wie sich seine kleinen, dunklen Augen erstaunt auf sie richteten. Sein großes Maul stand offen. Es hatte kleine Zähne, mit denen es Motten und Slepenish aus dem Wasser filtern konnte.
    Es stieg höher und höher vor ihnen auf, bis es beinahe den ganzen Himmel einnahm. Tal und Milla schrien. Sie stürzten und rutschten auf Bauch und Rücken über das Eis.
    Das Selski sprang noch einmal und sein

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