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Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit

Titel: Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Brust und hinunter zu seinem Bauch.
    Tal spürte, wie sich das Licht ausbreitete, doch er fuhr mit seiner stillen Rezitation fort. Das rote Licht floss über sein Gesicht und über seine Beine. Dann drang plötzlich orangefarbenes Licht aus seinem Sonnenstein und bedeckte ihn langsam, vermischte sich mit dem Rot.
    Mehr und mehr Farben folgten, bis sich alle sieben Farben vermischt hatten. Milla sah fasziniert zu, wie Tal von einem irisierenden, leuchtenden Regenbogen umhüllt wurde. Sein Gesicht war durch das farbige Licht nur noch zu erahnen, doch sie bemerkte, dass er sich überhaupt nicht bewegte. Sogar seine Brust hatte aufgehört, sich zu heben und zu senken.
    „Er ist nach Aenir eingetreten“, sagte Ebbitt zufrieden. Er zog an der Statue und der Deckel des Sarges schloss sich. Eine Sekunde später war es wieder das normale Grab eines Erwählten und der Stätte merkte man nichts von ihrem Inhalt an.
    „Jetzt gehe ich“, sagte Milla. „Aber ich weiß nicht wie.“
    Sie suchten einen zweiten Sarg aus. Einen mit der Statue eines Geistschattens, der Milla vage an ein Merwin erinnerte. Er hatte ein einzelnes Horn auf der Stirn, war ansonsten aber eher ein breitschultriges, langarmiges, humanes Wesen. Seine Beine ähnelten denen eines Wreska: Sie hatten Füße mit Hufen.
    Milla legte sich in den Sarg und hielt ihren Sonnenstein, wie Tal es getan hatte, fest. Ihr Schwert legte sie unter ihren Ellbogen. Sie hoffte, dass es mit ihr in die Geistwelt gehen würde. Außerdem hoffte sie, dass auch die Cronen dort zu finden waren, falls sie träumen würde. Doch das erschien ihr eher unwahrscheinlich. Sie hatte die Cronen noch nie über Aenir reden hören.
    „Ich werde dir ,Den Weg nach Aenir’ vorsagen und du musst ihn still in deinem Kopf wiederholen“, sagte Ebbitt. „Und du musst dich zum richtigen Zeitpunkt auf die sieben Farben konzentrieren. Ich werde jeweils einen Strahl aus meinem eigenen Stein projizieren, um es dir zu zeigen. Verstanden?“
    „Ja“, sagte Milla. Dies war ein weiteres Abenteuer, das einer Ulla Stark-Arm würdig war. Die Erwählten – vor allem diejenigen, die sich gegen Tal verbündet hatten – waren sehr gefährlich und mächtig. Je mehr sie über ihre Geheimnisse erfuhr, desto besser. Sie würde nicht nur mit einem Sonnenstein zum Ruinenschiff zurückkehren, sondern auch mit neuem Wissen, das für alle Clans von Nutzen sein konnte.
    Ebbitt begann zu sprechen und Milla konzentrierte sich auf seine Worte.
    Farben breiteten sich über ihr aus, doch sie hielt ihre Augen offen, um auf Ebbitts Farbwechsel zu achten. Sie spürte, wie die Farben ihres Sonnensteins wechselten und wie jede Farbe ein anderes Gefühl auf ihrer Haut verursachte.
    Es war überhaupt nicht so, als würde man einschlafen und zu träumen beginnen, wie sie angenommen hatte. Jedes Mal, wenn vor ihren Augen eine neue Farbe erschien, veränderte sich die Welt ein wenig. Ebbitts Gesicht verschwand. Und sein Geistschatten. Sie wurden zu undeutlichen Mustern und schließlich zu strahlenden Lichterscheinungen. Alles verwandelte sich in einen Regenbogen von solcher Helligkeit, dass Milla nur noch blinzeln konnte.
    Dann teilten sich die Farben und sie sah neue Formen. Ihre Haut fühlte sich an verschiedenen Stellen heiß und kalt zugleich an. Ihre Zehen kribbelten und sie hatte ein Gefühl, als würde sie fallen. Ihr wurde schwindlig.
    Ebbitts Stimme hörte sie nicht mehr. Einen Moment überkam sie die Angst, sie könnte ohne seine Worte zwischen beiden Welten gefangen bleiben.
    Dann wurden die farbigen Muster immer schärfer und verbanden sich zu einem blauen Band, das den oberen Teil ihres Gesichtsfelds einnahm. Das Licht wurde etwas schwächer, war aber noch immer sehr hell.
    Milla schloss die Augen. Ein Geräusch drang plötzlich an ihre Ohren – es war wie eine fröhliche Musik, die trillernd auf einer Knochenflöte gespielt wurde.
    Wind blies über ihr Gesicht. Milla öffnete die Augen. Sie stand aufrecht auf etwas Weichem und Federndem, das ein wenig wie Eisflechten anmutete. In ihrer Nähe gab es hohe Pflanzen, höher als alle, die sie jemals gesehen hatte. Kleine farbige Tiere mit Flügeln flogen zwischen den Pflanzen umher und machten zwitschernde Geräusche.
    Es war hell. Am Himmel stand ein gewaltiges Licht. Ein heißes, wildes Licht. Milla wollte gerade genauer hinsehen, als Tal zu ihr rannte und ihre Augen abdeckte.
    „Sieh nicht hin“, sagte er. „Das ist die Sonne.“
    Milla sah stattdessen Tal an. Sie

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