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Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit

Titel: Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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liegenden Hügel.
    „Weshalb?“, fragte Milla.
    Tal schluckte. „Weil ich glaube, dass der Sturm diesen Ort in einen See verwandeln wird.“
    „Worin?“
    „Sieh dir mal an, wie dunkel es unter diesen Wolken ist!“, sagte Tal drängend. „Sieh dich um! Wir stehen in einem Becken und die Wolken bringen Regen. Diese Gegend wird sich mit Wasser füllen. Sie wird überschwemmt werden und sich in einen See verwandeln. Ein kleines Meer!“
    Milla brauchte keine weitere Erklärung. Sie warf einen Blick auf die näher kommenden Wolken und begann dann, in Richtung des nächsten Hügels zu laufen. Tal folgte ihr auf den Fersen.

 
KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG
     
     
     
    Sie hatten noch nicht einmal die halbe Strecke zu den Hügeln zurückgelegt, als Tal stehen bleiben musste, um Luft zu schnappen. Auch Milla blieb einen Moment stehen. Sie atmete zwar nicht so schwer wie Tal, drückte sich aber zwei Finger in die Seite an der Stelle, an der das Merwin sie verletzt hatte. Sie hatte offensichtlich Schmerzen.
    Tal sah wieder zur Sturmfront. Sie war nicht nur näher gekommen, sondern hatte schon so viel Regen abgelassen, dass eine kleine Flutwelle vor der Wolkenfront herrollte. Schlammiges Wasser schob sich über den Boden, wo die Bäume gerade noch gestanden hatten. Die Löcher der Wurzeln füllten sich und wurden überflutet.
    Das Donnern und die Blitze wurden zu Tals Erleichterung weniger. Doch das lag nur daran, dass die Wolken so voller Regen waren. Also hatte sich die Gefahr verringert, von einem Blitz erschlagen zu werden. Dafür waren sie in unmittelbarer Gefahr, zu ertrinken.
    „Wir schaffen es“, sagte Milla, als sie weiterliefen. Unter ihren Füßen war es jetzt bereits nass und die ersten Regentropfen fielen. Doch der Hügel war nah.
    Sie schafften es mit nur wenigen Minuten Vorsprung. Keuchend sahen sie, wie die Wasserfront gegen das ansteigende Gelände lief und in einem Wirbel von Wellen zurückgeworfen wurde. Der Hügel war nicht sonderlich hoch – vielleicht hundert Spannen – doch Tal hoffte, dass das Wasser nicht so hoch stieg.
    „Das ist schon eigenartig“, meinte Milla und hielt die Hand in den Regen, um ein paar Tropfen aufzufangen. „Wie Schnee, nur wärmer und… freier.“
    „Nicht sehr viel wärmer“, brummte Tal. „Wir sollten irgendwo einen Unterschlupf finden.“
    Der Hügel verwandelte sich schnell in Matsch, doch es gelang ihnen, bis zum höchsten Punkt zu steigen. Tal blieb stehen, um noch einmal zurückzuschauen, als Milla bereits auf der anderen Seite hinunterlief.
    Tal konnte wegen des Regens nicht weit sehen, doch dort, wo der Wald gestanden hatte, war jetzt nichts als eine wogende Masse braunen Wassers. Hätte er die Baume nicht noch kurz zuvor gesehen, so hätte er geglaubt, dass das schon immer ein See gewesen war.
    „Tal!“
    Er drehte sich um und folgte Milla. Es hatte so geklungen, als hätte sie einen Unterschlupf gefunden.
    Tatsächlich. Sie stand mit erhobenem Merwin-Schwert in der Hand vor einer Höhle. Das Schwert beleuchtete den Eingang.
    Etwas warf das Licht zurück. Etwas Rotes, Schimmerndes weiter hinten in der Höhle. Tal sah es und ein Bild schoss ihm durch den Kopf. Eine Beastmaker-Karte mit zwei roten Augen, die keine waren und aus dem Eingang einer Höhle leuchteten.
    Die Höhlenmaul-Karte.
    „Milla! Eine Falle!“ Er streckte seine Hand mit dem Sonnenstein-Ring aus und konzentrierte sich auf dessen Kräfte.
    Milla reagierte sofort auf Tals Warnung und warf sich zur Seite. Sie spürte nur noch einen Luftzug, sah aber nicht die beiden gewaltigen Kiefer, die aus der Höhle schossen – lange Kiefer aus dunklem Knochen und mit noch dunkleren Zähnen. Hunderte schräger und sich wiegender Zähne, wie Reihen von Dornen.
    Die Kiefer schlugen schnalzend genau dort zusammen, wo Milla noch eine Sekunde zuvor gestanden hatte. Als sie sich für einen zweiten Hieb wieder öffneten, schickte Tal einen breiten Strahl aus weißglühenden Funken in den offenen Schlund der Bestie.
    Ein grauenhaftes Bellen hallte aus der Höhle zurück und die Kiefer schnappten wieder zu. Dann zog sich das Höhlenmaul tiefer in seinen Bau zurück. Hinter sich schaufelte es wie zur letzten Verteidigung noch Erde und Steine auf.
    Tal senkte die Hand. Sie zitterte. Der Sonnenstein an seiner Hand leuchtete hell und sprühte noch immer ein paar kleine Funken, die seine Knöchel versengten. Tal sah den Stein an und brachte ihn unter Kontrolle.
    Milla war davongekrochen und kam, bereit zum

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