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Der siebte Turm 03 - Aenir - Reich der Schatten

Titel: Der siebte Turm 03 - Aenir - Reich der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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folgten ihnen noch immer am Boden.
    „Flieg weiter!“, spornte Milla die Sturmhirtin an. Sie sah, wie einer der roten Riesenvögel sich umdrehte, offensichtlich um nach dem Schwarm der kleineren Vögel zu sehen. Wahrscheinlich waren es ihre Jungen, dachte Milla. Oder vielleicht ihre Eltern? Wer konnte das in dieser seltsamen Welt schon wissen?
    „Ich schaffe es nicht mehr“, keuchte Odris. „Ich brauche Wasser.“
    „Nur noch ein kleines Stück“, drängte Milla sie. Der Schwarm der Vögel lichtete sich. „Kannst du nicht ein paar von ihnen mit Blitzen abschießen?“
    „Nicht, wenn ich dich verschonen soll“, japste Odris. Sie sank um eine Spanne ab und sofort sprangen ein paar der Vögel hoch. Ihre Schnäbel blitzten in der Sonne auf. Sie verfehlten Milla nur, weil die sich mit aller Gewalt nach oben zog. Ihre Füße trafen Odris in die Achselhöhle.
    „Au!“, stieß die Sturmhirtin hervor. Sie schoss ein paar Spannen nach oben und gelangte außer Reichweite der Vögel.
    Milla sagte nichts dazu, obwohl ihr auffiel, dass Odris offenbar mehr Kraft hatte, als sie zugab. Das war ein Trick, den Milla von einem Feind erwartet hätte, aber nicht von einem Verbündeten.
    „Ah, sieh mal da!“, rief Odris. Sie zeigte mit einer Hand nach vorn und vergaß dabei völlig, dass Milla noch an ihr hing. Sie beide wirbelten herum und sanken gefährlich tief zu den Vögeln hinab.
    Einen Moment sah Milla nichts als blaue Vögel und rote Schnäbel, bis Odris sich wieder gefangen hatte. Dann konnte sie erkennen, worauf Odris gezeigt hatte.
    Vor ihnen lag ein Gebäude. Ein seltsames Gebäude.
    Es war ein Turm, der aus dem Stamm eines wahrhaft mächtigen Baumes geschnitzt war; ein gewaltiger graugrüner Klotz, dessen Äste in der Nähe des Stammes gestutzt worden waren. Der Stamm war mindestens so hoch wie der Mast des Schiffes der Far-Raider und hatte einen Durchmesser von vierzig Spannen. Er hatte viele schmale Fenster, doch es schien keine Tür oder ein Tor zu geben, so weit Milla erkennen konnte.
    Dafür gab es etwas viel Besseres: Der Baum hatte einen Steg, der ganz oben um den Stamm lief, wo früher vielleicht die Krone gewesen war. Wenn Odris nur hoch genug aufsteigen konnte, könnte sie Milla dort absetzen.
    „Dort oben!“, rief sie. „Setz mich dort oben ab!“
    „Das schaffe ich nicht“, keuchte Odris. „Ich stürze ab!“
    Unter ihnen sprangen die Nanuchs in die Höhe und schlugen ihre Schnäbel noch lauter zusammen, da es so aussah, als würde ihr Feind entkommen.

 
KAPITEL VIERZEHN
     
     
     
    Es stellte sich heraus, dass Adras eigentlich nicht viel über Hazror wusste, außer dass es sich um eine Kreatur und nicht um einen Ort handelte. Eine sehr böse und wahrhaft furchtbare Kreatur.
    Wie schon das Gras zuvor endete auch die Wüste aus blauen Kristallbäumen schlagartig. Die Grenze war auch hier eine vollkommen gerade Linie. Auf der anderen Seite bildete weicher, gelber Sand endlose Dünen bis zum Horizont.
    Tal ging über die Grenze und sank sofort bis zu den Knöcheln ein. Der Sand war noch immer sehr heiß, obwohl die Sonne bereits untergegangen und die größte Hitze des Tages vorüber war.
    Müde suchte sich Tal eine Düne aus, die genau gegenüber vom Sonnenuntergang und damit östlich lag. Dann marschierte er los.
    Als er zwei der Dünen hoch und wieder heruntergestiegen war und sich auf der dritten ausruhte, überlegte er, ob er hier übernachten sollte. Dann sah er auf dem Kamm der Düne in einiger Entfernung etwas aufblitzen.
    Es blitzte noch einmal und er bemerkte, dass dieses Etwas auf ihn zukam.
    „Adras!“, rief Tal. „Pass auf.“
    „Ich passe auf“, polterte Adras. Er hatte mittlerweile einen Teil des Wassers verloren, das er zusätzlich aufgenommen hatte. Es war verdunstet, als sie durch die Wüste der blauen Kristalle und über den heißen Sand gewandert waren. Doch Adras war noch immer recht fett und bewegte sich eher langsam.
    Tal hob seinen Sonnenstein. Dieses Mal würde ihn nichts und niemand im Schlaf überraschen.
    Als die Kreatur näher kam, erkannte Tal, was es war. Es war ein schlankes Tier, vielleicht so lang wie sein Unterarm. Es hatte lange, dünne Beine und kurze Vorderläufe. Der Schwanz war kurz und seine Schnauze lang und dünn. Doch das auffälligste Merkmal war der silberne Schimmer seiner Haut. Die Haut bestand aus vielen winzigen Panzerschuppen, jedoch nicht wie bei einem Reptil. Unter der Panzerung war die Kreatur ein Säugetier. Die Weibchen hatten sogar

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