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Der siebte Turm 04 - Jenseits der Grenze

Titel: Der siebte Turm 04 - Jenseits der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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daraus atmen, wenn die Luft vergiftet ist oder die Tunnels voller Rauch sind. So haben wir euch damals gerettet.“
    „Gut“, sagte Milla. „Also lass und gehen.“
    „Nein!“, rief Tal. „Warte! Vielleicht hast du Recht, was die Aenirer betrifft und den alten Krieg und all das Zeug, aber sollten wir nicht wenigstens herausfinden, ob Ebbitt, Jarnil und Bennem etwas wissen, was die Cronen wissen müssen?“
    Bennem grunzte, als sein Name wieder fiel. Tal sah ihn überrascht an. Die Überraschung verwandelte sich in Mitleid, als ihm klar wurde, dass Bennems Augen leer und auf niemanden gerichtet waren.
    Ebbitt fiel auf, dass Tal Bennem ansah.
    „Er wurde unter Schreien und Heulen in den Saal gebracht“, erklärte Ebbitt. „Zweimal musste er hinein und zweimal kam er wieder heraus. Doch was hinein ging, war mehr als das, was wieder herauskam. Und was nicht wieder herauskam, vermissen wir sehr.“
    „Das heißt, dass mein Bruder zweimal in den Saal der Albträume gebracht wurde. Sein Körper kam zurück, doch er träumt nur noch. Er kennt seinen Namen und einfache Dinge. Manchmal wacht er auf, doch nur für ein oder zwei Minuten.“
    Es war Crow, der gesprochen hatte. Er stand auf der Hälfte der Treppe, die anderen in seinem Rücken. Tal hatte sie nicht hereinkommen hören.
    „Unsere Eltern kamen nicht aus dem Saal zurück“, fügte er hinzu und sah Tal direkt an. „Du siehst, wir haben nicht viel, wofür wir den Erwählten danken müssen.“
    Tal musste seinem Blick ausweichen. Und Bennem konnte er auch nicht ansehen. Ein seltsames Gefühl überkam ihn – eine unbestimmte Kälte in der Magengegend. Es war Schuld, so viel war ihm klar.
    „Tal ist kein Erwählter mehr“, sagte Milla. „Er ist ein Ausgestoßener. Ihr könnt ihm nicht die Schuld für das Böse geben, das sein ehemaliger Clan verbrochen hat.“
    Tal sah sie an. Weshalb verteidigte sie ihn?
    Crow ignorierte Milla und wandte sich an Gill, die sofort einen kleinen Schritt zurück tat.
    „Los, Gill. Wir müssen die Fässer holen.“
    Gill schüttelte den Kopf. „Ich zeige Milla, wie sie zu den Heizungstunnels kommt.“
    Crow zog eine Grimasse. „Wir brauchen deine Hilfe mit dem Lufttang. Sie hat einen Geistschatten. Lass ihn doch den Weg suchen. Lass sie doch verloren gehen, wenn es sein muss.“
    „Ich bin kein er“, brummte Odris. Sie kam heruntergeschwebt und Milla nahm eine Kampfhaltung ein. Plötzlich schien ein Streit nur Sekunden entfernt.
    „Nein, nein!“, rief Jarnil. „Jetzt geht alles schief] Crow, wir müssen mit diesen Leuten reden, nicht gegen sie kämpfen! Weshalb holst du nicht Korvim, damit er dir mit dem Tang hilf?“
    „Korvim und seine Leute sind zurückgegangen“, gab Crow zurück. „Sie treten wieder den Fatalisten bei. Genau wie Linel und Drenn und all die anderen. Und zwar weil wir die ganze Zeit dasitzen und reden, anstatt die Erwählten umzubringen!“
    „Wie viele Freivölkler gibt es?“, fragte Tal.
    Alle Freivölkler begannen gleichzeitig zu antworten.
    „Nun, die Zahlen ändern sich…“, setzte Jarnil an.
    „Sagt dem Spion nicht…“, begann Crow.
    „Im Augenblick sind es sieben“, erklärte Ferek. „Einschließlich Jarnil.“
    „Schnauze!“, brüllte Crow. Ferek zuckte zusammen, doch der ältere Junge unternahm nichts weiter, um seine Anweisung zu unterstreichen.
    „Schnauze“, wiederholte Crow, dieses Mal leiser. Einen Moment glaubte Tal, einen Hauch von Freundlichkeit in Crows Stimme gehört zu haben. So als täte es im Leid, Ferek angeschrien zu haben.
    „Sieben Freivölkler?“, fragte Tal. „Das ist alles? Einschließlich Jarnil? Was ist mit den Gleichgestellten des Lichts? Wie viele gibt es?“
    Jarnil sah zu Boden und murmelte etwas.
    „Keine mehr?“, wiederholte Milla, die Jarnil als Einzige verstanden hatte. „Überhaupt keine?“
    „Es gab nur zwölf von uns“, sagte Jarnil. „Dreizehn, wenn man Ebbitt dazuzählt, doch er war niemals offizielles Mitglied der Gruppe, und ich habe mich schon gefragt… wie auch immer, dein Vater Rerem war einer von uns, Tal. Nachdem ich… mein neues Leben hier unten begonnen hatte, nahm ich wieder Kontakt mit ihnen auf. Aber im Laufe der Jahre verschwanden sie, einer nach dem anderen. Rerem war der Letzte. Es tut mir Leid, aber ich bin mir sicher, dass er wie die anderen… tot sein muss.“
    „Nein, ist er nicht“, sagte Tal kopfschüttelnd. „Ich habe den Kodex gefragt. Er sagte: Er ist der Wächter des Orangefarbenen

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