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Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt

Titel: Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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die meisten Kenntnisse über das Heilen. Er hat Lichtmagie an Crows Kopf angewendet und stoppte damit die Blutungen. Aber Crow ist noch nicht aufgewacht.“
    Malen nickte nachdenklich. Sie begann, den Verband abzuwickeln, hörte aber auf, als Bennem Anstalten machte, von seinem Stuhl aufzustehen. Er war offensichtlich aufgeregt darüber, was sie mit seinem Bruder anstellte.
    „Ich muss mir das ansehen“, sagte Malen zu ihm. Sie sah ihm in die Augen und wiederholte ihre Worte noch einmal. Ob er sie verstand oder nicht, Bennem war danach beruhigt und setzte sich wieder hin.
    Malen entfernte die letzte Lage der Bandagen und es kam eine hässliche, schrumpelige und sehr frische Narbe an Crows Stirn zum Vorschein. Sie war teilweise verheilt, sah aber rot und entzündet aus. Milla hatte schon zuvor solche Wunden gesehen. Normalerweise starben Leute daran, wenn die Cronen nicht rechtzeitig kamen.
    Malen sah sich den Schnitt sorgfältig an. Auch Milla sah hin. Sie kannte sich ein wenig in heilender Lichtmagie aus, erwähnte es aber nicht. Eine Kopfwunde war die Angelegenheit einer Crone und nicht die von jemandem, der gerade einmal ein wenig über Sonnenstein-Heilung wusste.
    „Ich muss die Wunde reinigen und neu behandeln“, sagte Malen. „Ich habe ein paar der Medikamente, die ich benötige, bei mir, brauche aber abgekochtes Wasser und Kriggi.“
    „Abgekochtes Wasser ist einfach“, gab Clovil zurück. „Aber was sind Kriggi?“
    „Ah. Kleine, weiße, Fleisch fressende Larven“, erklärte Malen. „Kennt ihr die?“
    „Maden“, sagte eine Stimme vom Bett nebenan. „Ausgefuchste kleine Bettler. Versucht es mal in den Kompostier-Tunnels am südlichen Ende von Untervolk-Ebene Fünf.“
    Alle sahen hinüber. Es war Ebbitt, der gesprochen hatte. Alle außer Malen kannten seine Stimme. Doch er lag noch immer reglos da, so als würde er schlafen.
    „Ebbitt“, sagte Milla.
    Eines von Ebbitts Augen öffnete sich einen Spalt. Die Pupille bewegte sich, bis sie Milla genau ansah.
    „Nette Krone“, sagte Ebbitt. „Interessanter Fingernagel. Wo hast du den her?“
    „Aus den Heiztunnels“, sagte Milla. „Vom gleichen Skelett, dessen Sonnenstein du für Tal und mich geteilt hast. Geht es dir gut?“
    „Schwach“, sagte Ebbitt. Er schloss das Auge und öffnete das andere. „Geschlagen. Ausgelaugt. Zu alt für Notfall-Lichtmagie.“
    „Aber Ihr habt uns gerettet“, sagte Clovil. „Dafür sind wir dankbar.“
    Ebbitt zuckte leicht mit den Schultern.
    „Ich hätte den Gedanken an die Sauerei nicht ertragen“, sagte er. „Abgesehen davon: Tal wollte es gar nicht. Unfall.“
    „Inkie erzählte mir, dass Crow sein Messer auf Tal geworfen hat“, sagte Milla. „Weißt du, was mit ihm geschehen ist?“
    „Messer hat ihn verfehlt“, sagte Ebbitt. „Hätte auch eine Gabel haben sollen. Vielleicht auch einen Löffel. Das ganze Besteck.“
    Milla kannte Ebbitt und seine eigenartigen Reden. Sie wollte ihm noch weitere Fragen stellen.
    „Weißt du, wo Tal jetzt ist? Odris sagt, dass Adras nach Aenir zurückgekehrt ist. Könnte Tal auch gegangen sein?“
    „Vielleicht“, sagte Ebbitt. „Er hatte den Roten Schlüsselstein. Hätte ihn zu mir bringen sollen. Andererseits denkt er sicher, dass ich zerquetscht wurde. Wer weiß schon, wo die Höhlenschabe hingeht? Frag Crow, wenn deine charmante Begleitung seinen Kopf geöffnet hat. Ich sollte heilende Magie anwenden, aber ich bin zu müde. Lokar soll es dieses Mal richtig machen. Hat irgendjemand den Kodex gesehen?“
    Alle schüttelten den Kopf. Malen sah Milla an. Sie nahm offensichtlich an, dass der alte Mann verrückt war und fantasierte. Milla flüsterte ihr zu, dass Ebbitt immer so war.
    „Ich habe ihn gesehen“, erklärte Ebbitt. Dann drehte er sich zur Seite, schloss beide Augen fest und weigerte sich, irgendwelche weiteren Antworten zu geben.
    Gill ging, um heißes Wasser zu besorgen, während Malen einen kleinen Beutel aus Wreska-Haut unter ihrem Fellmantel hervorholte. Sie faltete den Beutel auf. Es kamen zahlreiche kleine Innentaschen und Fächer zum Vorschein, die voller Medikamente aus Seetang und den vielen Kreaturen unter dem Eis waren. Milla kannte nur ein paar davon, wie zum Beispiel das pulverisierte Merwin-Horn, das noch immer leicht leuchtete, oder ein Röhrchen mit sehr seltenen Ursek-Tränen.
    Während die Vorbereitungen zur Heilung liefen, erklärte Milla Clovil ihren Plan, der beinhaltete, dass das Freivolk den Lufttang bis auf halbem Weg in

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