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Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt

Titel: Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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ihre Stiefel ebenfalls aus Norrwurm-Haut bestanden.
    Milla kannte auch sie, denn ihre Legende war mit der über Jarek verbunden. Sie war Kirr, eine Schildjungfrau, die man entlassen hatte, um mit dem Schwert-Thanen umherzuziehen. Sie war Jareks Begleiterin und die einzige, die seine Wilder-Ausbrüche wenigstens etwas zügeln konnte. Ihr tat er niemals etwas an und sie konnte ihn aus seiner Wut befreien. Die Cronen sahen dies als eine wichtige Aufgabe, daher wiesen sie Kirr auch keiner Hand zu.
    Jarek und Kirr sahen Milla, schlugen ihre Fäuste zusammen und gingen weiter, um den nächsten Eintritt zu verfolgen. Milla war überrascht, starrte die beiden an und schlug deshalb nicht sofort ihre Fäuste zusammen. Sie hatte schon ein paar andere, weniger berühmte Schwert-Thanen bei der Truppe gesehen, doch sie hatte nicht erwartet, dass Jarek und Kirr zu ihnen stoßen würden.
    Immer mehr Schildjungfrauen kamen herein und dann die zwei Freivölkler Gill und Ferek. Sie wollten schon auf Milla zugehen, blieben dann aber zögernd stehen, weil die Schildmütter es nicht getan hatten.
    Milla winkte sie heran.
    „Keine Sorge“, sagte sie. „Die Schildmütter ordnen im Augenblick nur noch alle einander zu. Wo sind Clovil und Inkie?“
    „Sie zeigen ein paar deiner Leute den See mit dem Lufttang“, berichtete Gill. Sie starrte dabei all die ankommenden Eiscarls an, offensichtlich aufgeregt angesichts der Betriebsamkeit. „Dann werden sie versuchen, einige der Fatalisten davon zu überzeugen, dass endlich die Zeit gekommen ist, sich zu befreien!“
    „Gut“, sagte Milla. „Ich bin froh, dass ihr zurückgekommen seid, denn ich wollte euch bitten, uns zu fuhren. Wir werden euch brauchen – und so viele andere Freivölkler wie ihr zusammentrommeln könnt – um uns die verschiedenen Teile des Schlosses zu zeigen. Vor allem die Ebenen der Erwählten.“
    „Natürlich!“, rief Gill. „Meine Eltern waren Tischwäscher bei den Roten, Orangefarbenen und Gelben. Ich kenne diese Ebenen ziemlich gut.“
    Ferek schwieg. Milla sah, dass er schluckte und nervös zuckte.
    „Obwohl wir auch hier jemanden brauchen“, fügte sie schnell hinzu. „Dies wird unser Heimatschiff für die Cronen und die Verwundeten werden. Wir werden auch hier einen Freivölkler brauchen. Einen, der diese unteren Ebenen kennt. Das ist eine wichtige Aufgabe. Vielleicht kannst du hier bleiben und das übernehmen, Ferek?“
    Milla hatte Mut einst über alles gewürdigt. Doch in der Zwischenzeit war sie einmal im Saal der Albträume gewesen und wusste, was dieser Ort einem Kind antun konnte, das die Cronen nicht rufen konnte, um es vor bösen Träumen zu retten. Ferek war ein solches Kind.
    „Ja, ja, das werde ich“, sagte Ferek. Er schien erleichtert zu sein.
    „Gut“, gab Milla zurück. Sie sah, wie die Schildmütter sich umdrehten und näher kamen. Es waren jetzt zwanzig von ihnen da, was bedeutete, dass sich zwanzig Hände Schildjungfrauen in dem Saal befanden, zweihundertundvierzig insgesamt. Zuzüglich vielleicht hundert Jäger sowie Jarek und Kirr. „Wollt ihr mal nachsehen, wie es Crow geht?“
    Sie ging von ihnen weg und auf die Schildmütter zu. Dies würde die erste richtige Prüfung ihrer Führungsqualitäten sein. Sie befanden sich auf feindlichem Territorium und ihre Hauptstreitmacht war noch unterwegs. Würden die Schildmütter ihren Befehlen folgen?
    Aus dem Augenwinkel sah Milla, wie sich Malen von Crow entfernte und eilig zu ihr kam. Die Crone wollte Milla nicht allein mit den Schildmüttern reden lassen.
    „Ich grüße euch, Schildmütter“, sagte Milla und stellte sich schnell in den Kreis. Sie würde wenigstens ein paar Worte sprechen, bevor Malen kam.
    „Kriegsführerin!“, erschallte die Antwort im Chor. Milla fiel auf, dass ein paar der Schildmütter der Titel leichter über die Lippen kam als anderen.
    „Kommt“, sagte sie. „Wir werden uns beraten. Ah, da ist auch Crone Malen. Ich werde sie bitten, zu uns zu stoßen.“
    Da Malen nur noch ein paar Spannen entfernt war und offensichtlich nicht ausgelassen werden sollte, wussten die Schildmütter, dass Milla nicht darauf warten wollte, was die Cronen ihr befohlen. Ein paar der Schildmütter nickten zustimmend, aber mindestens genau so viele stellten unverhohlen düstere Mienen zur Schau.
    Sie würden es Milla nicht leicht machen.

 
KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG
     
     
     
    Die Schildmütter sammelten sich im Halbkreis um Milla. Malen stand bei ihnen – und nicht neben Milla.

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