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Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt

Titel: Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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der Hauptstreitmacht halten.“
    Noch ein Schnitt durch die Luft.
    „Ja?“
    „Vielleicht sollten wir nicht mehr reden, Kriegsführerin, sondern uns lieber beeilen, alle Treppen und Rampen zu finden, um bereit zu sein, bevor der Feind zuschlägt.“
    Milla nickte. „Dieser Ort wird unser Clan-Schiff sein. Schickt alle Boten hier her. Hütet euch vor den Schatten, denn sie sind noch gefährlicher als die Erwählten mit ihrer Lichtmagie. Wer wird nun wohin gehen? Sprecht frei.“
    Die Schildmütter kamen noch enger zusammen und sprachen schnell miteinander, zum Teil durcheinander. Doch bald war entschieden, welche Hand wohin gehen würde jedes Mal, wenn eine solche Entscheidung gefallen war, drehte sich die betreffende Schildmutter weg und ging fort, um ihre Schildjungfrauen und Jäger zu sammeln.
    Irgendwann war nur noch eine Schildmutter übrig. Es war eine der alten und auch sie hatte viele Narben. Milla erinnerte sich daran, dass ihr Name Saylsen war.
    „Ich werde mit meiner Hand hier bleiben, um den Schiffsplatz und die Kriegsführerin zu bewachen“, sagte Saylsen. Sie sah Malen an und Milla nahm ein leichtes Nicken der Crone wahr. Offensichtlich war die Sache bereits entschieden.
    „Was sagen die Cronen zu unseren Plänen?“, fragte Milla. Sie hatte gesehen, wie sich Malens Blick beinahe während der gesamten Besprechung mit den Schildmüttern vernebelt hatte.
    „Du bist die Kriegsführerin“, gab Malen zurück. Damit wich sie geschickt einer Antwort aus. Dann sagte sie: „Der Freivölkler-Junge Crow. Er ist bei Bewusstsein. Du wolltest ihn sprechen.“
    „Ja!“, Milla sah zur Kanzel hinüber. Crow saß jetzt aufrecht da. Ferek gab ihm zu trinken. Gill war schon gegangen und führte jetzt stolz eine Hand Schildjungfrauen.
    Milla sah auch Jarek und Kirr. Sie saßen auf einem Steinsims neben der Kanzel und spielten das Messer-Haut-Stein-Spiel.
    Saylsen bemerkte, wie Milla die Szene beobachtete. „Jarek und Kirr gehören zu meiner Hand. Die Cronen hatten sie darum gebeten.“
    Wächter, dachte Milla. Sie fragte sich, ob sie für ihren Schutz da waren oder um Malen vor ihr zu schützen. Immerhin war es so, dass Milla völlig frei in ihren Entscheidungen war, sollte Malen etwas zustoßen. Zumindest so lange, bis die Cronen einen Ersatz schickten.
    Das brachte Milla auf eine Idee.
    „Kommen noch mehr Cronen?“, fragte sie.
    „Nicht bevor der Kampf gewonnen ist“, gab Malen zurück. „Eine Schlacht ist kein Ort für Cronen.“
    „Und was ist mit dir?“, fragte Milla. Malen befeuchtete ihre Lippen und schien plötzlich unangenehm berührt.
    „Du weißt, dass Cronen niemals an einem Kampf teilnehmen dürfen. Es gab viele Diskussionen darüber, ob man mich hierher schicken sollte, wo ständig und überall die Schlachtbeginnen kann. Aber für die Verwundeten…“
    „Die Verwundeten überleben, wenn es so sein soll“, unterbrach Saylsen Malens Erklärung mit einem Schulterzucken. „Wenn keine Cronen da sind, sind eben keine da. Krieger kämpfen und Krieger sterben.“
    „Ich sprach gerade, Schildmutter“, sagte Malen.
    Saylsen schien keine Reue zu spüren. Sie sah Milla mit einem Blick an, der wohl sagen sollte: Das ist unsere Sache und nicht die der Cronen.
    „Komm und lass uns gemeinsam mit Crow sprechen“, sagte Milla zu Saylsen. „Er kennt das Schloss gut und ist ein erklärter Feind der Erwählten.“

 
KAPITEL DREIUNDZWANZIG
     
     
     
    Die Regenbogenfarben verblassten und hinterließen ein stetiges, violettes Licht. Tal blinzelte und spürte über sich den Steindeckel des Sarkophags.
    „Adras?“, flüsterte er unsicher. Er fühlte das kühle Schattenfleisch an seinem Arm, als Adras neben ihm hochschlüpfte.
    „Ja?“
    „Wollte mich nur vergewissern“, sagte Tal. „Alles in Ordnung?“
    „Aenir ist besser als das hier“, gab Adras zurück. „Ich bin nicht gern ein Schatten.“
    „Ich werde dich wieder dorthin zurückbringen“, sagte Tal. Er sagte es automatisch, doch es blieb ihm im Sinn und er dachte einen Augenblick darüber nach, was er gesagt hatte. Was würde er mit Adras machen? Er war jetzt absolut sicher, dass Milla Recht gehabt hatte, als sie meinte, dass die Erwählten keine Geistschatten haben sollten. Tal musste nicht nur den Schleier retten, sondern auch dafür sorgen, dass alle Geistschatten der Erwählten jetzt nach Aenir zurückgeschickt wurden und dort blieben. Einschließlich Adras.
    Aber was sollte aus den Erwählten werden, wenn all ihre Geistschatten

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