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Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt

Titel: Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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ihnen hoch. Sie waren alle zu sehr damit beschäftigt, so schnell wie möglich zum Schloss zurückzukommen.
    Tal beobachtete, wie die Übertritte noch chaotischer wurden. Die Leute schienen jetzt einfach zurückzukehren, sobald sie bereit waren. Viele Kinder und Kranke wurden sogar zurückgeschickt, obwohl sie noch nicht bereit waren. Tal sah, wie ein kleiner Junge von seiner Mutter weglief, als er von einem kaleidoskopartigen Wirbel getroffen wurde, der den Übergang signalisierte.
    Es dauerte noch ein paar Minuten, bis Tal klar wurde, dass er eine Massenpanik beobachtete. Die Erwählten wollten unbedingt zum Schloss und in die Dunkelwelt zurückkehren. Aber weshalb? Hatten die Geistschatten revoltiert? Aber das wäre doch auch hier in Aenir in Form eines Kampfes zu bemerken gewesen.
    Was auch immer vor sich ging, Tal erkannte, dass es für ihn eine gute Gelegenheit bot. Er sah zu den immer dünner werdenden Rängen der Erwählten hinab. Wenn hier schon beim Übertritt Chaos herrschte, dann würde es im Schloss noch schlimmer sein.
    Jetzt war der richtige Zeitpunkt gekommen, um seiner Mutter das Wasserspinnen-Gegengift zu geben… wenn er es nicht verloren hatte. Tal spürte den anderen Knoten in seinem Hemd. Den, den er noch nie geöffnet hatte. Zwei Röhrchen des kostbaren Gegengiftes befanden sich darin. Wenn es nicht durch den Transport nach Aenir und zurück beschädigt war, würde es Graile aus ihrem Koma aufwecken und wieder gesund werden lassen.
    „Bring uns zur Kraterwand“, sagte Tal. „Wir gehen nach Hause.“
    „Das hier ist Zuhause“, sagte Adras.
    „Die Dunkelwelt“, erwiderte Tal. „Du wirst wieder ein Geistschatten sein.“
    „Hmmpfffff“, schnaubte Adras. Doch er flog auf die Kraterwand zu.
    Zuhause, dachte Tal. Wo war sein Zuhause jetzt? Beinahe alles, was er für die Wahrheit über die Erwählten und das Schloss gehalten hatte, war eine Lüge. Die Imperatorin hatte sich als Usurpatorin und Feigling herausgestellt und ihr Heller Vizier ebenso. Der Dunkle Vizier war die Marionette eines Schattens.
    Und daheim im Schloss erwarteten Tal die dunklen Erinnerungen an sein Versagen, das sich wie eine Schmutzspur durch sein Leben zog. Erinnerungen an das Unglück, das er verursacht hatte, und an die Toten, für die er verantwortlich war.
    Gerechter Ausgleich war die Antwort, dachte Tal düster. Er musste wieder gutmachen, was er angestellt hatte. Er musste Lokar befreien und seinen Vater und die anderen Wächter, die in den Schlüsselsteinen gefangen waren. Er musste Sushin und Sharrakor besiegen und den Schleier retten. Nicht nur für sein Volk, sondern auch für die Eiscarls. Das schuldete er Milla. Und noch viel mehr.
    Jetzt hing alles von ihm ab.
    „Flieg zu diesem Vorsprung“, sagte er und zeigte auf das Ziel, das er meinte. „Wir werden von dort übertreten.“

 
KAPITEL EINUNDZWANZIG
     
     
     
    Der Versammlungssaal der Bergarbeiter, eine riesige natürliche Höhle, war vor langer Zeit in ein großes Auditorium verwandelt worden. Der ansteigende Boden war mit breiten Terrassen versehen und in den vorstehenden Felsen auf der Südseite war eine imposante Kanzel gehauen.
    In besseren Zeiten, beim Bau des Schlosses, hatten im Saal regelmäßig Versammlungen mit zwanzig- oder dreißigtausend Leuten stattgefunden. Doch das war lange her, der größte Teil des riesigen Saales war jetzt dunkel und die Sonnensteine an der hohen Decke waren erloschen.
    Das Untervolk benutzte einen kleinen Teil der Terrassen, um Steinflaschen mit Öl zu lagern. Ansonsten war der Saal leer.
    Der Versammlungssaal war der ideale Treffpunkt für Milla und ihre Eiscarls. Er hatte viele Ein- und Ausgänge und – was noch viel wichtiger war – einen sehr breiten Korridor, der zum Weißen Aszendor führte, eine der Haupttreppen des Schlosses. Sie reichte von den untersten Untervolk-Ebenen bis hinauf zum Beginn der Violetten.
    Millas eigenartige Gruppe aus einer Crone, Geistschatten, dem verletzten Bennem, dem geistig abwesenden Jarnil, dem dösenden Ebbitt und dem verwundeten Crow war ohne Schwierigkeiten bis zum Versammlungssaal gekommen. Sie hatten unterwegs Untervölkler gesehen, die aber schnell verschwunden waren, als sie die Geistschatten bemerkt hatten.
    Abgesehen davon waren die unteren Ebenen des Schlosses vollkommen ruhig. Sie hatten keine anderen Geistschatten gesehen und es gab keinerlei Anzeichen für einen Generalalarm. Es hatte keinerlei Versuche gegeben, die vielen Tore und Türen zu schließen, die

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