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Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt

Titel: Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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wahrscheinlich seit Jahrhunderten nicht mehr bewegt worden waren – oder zumindest seit Jahrzehnten.
    Malen hatte es ihren Patienten neben der Kanzel so bequem wie möglich gemacht, während Milla und Odris die Terrassen des Saales inspizierten. Zufrieden darüber, nicht in einen Hinterhalt geraten zu sein und darüber, dass es einfach sein würde, von hier aus anzugreifen oder sich wieder zurückzuziehen, kehrte Milla zu den anderen zurück und wartete darauf, dass ihre ersten Krieger ankamen und die Cronen durch Malen zu ihr sprechen würden.
    Sie musste nicht lange warten – weniger als acht Erwählten-Stunden – doch Milla schien es eine Ewigkeit zu sein. Sie war sich darüber im Klaren, dass die von Jarnil gewarnten Erwählten jederzeit zurückkehren konnten. Oder dass die freien Geistschatten im Schloss beschließen würden, die Erwählten und Millas kleine Truppe an zugreifen. Milla fragte sich, was die gebundenen Geistschatten tun würden, wenn sie ihren Geschwistern gegenüberstanden. Würden ihre Bindungen sie zum Kampf zwingen? Immerhin benutzten die Erwählten eine Abwandlung des Gebetes von Asteyr, das nicht gelöst werden konnte – sofern Milla wusste.
    Die freien Geistschatten würden wahrscheinlich nicht angreifen, bevor der Schleier zerstört war. Sie würden eine gewaltige Truppe aus Aenir mitbringen müssen, um die Erwählten und ihre gebundenen Geistschatten besiegen zu können. Und das konnten sie nicht, bevor der Schleier zerstört war, damit das Licht sie mächtiger machen konnte.
    Die Frage war: Wie beschädigt war der Schleier bereits? Milla wünschte, Crow wäre bei Besinnung, damit er ihr von seinen Erlebnissen im Roten Turm erzählen konnte. Sie wusste, dass er und Tal den Roten Schlüsselstein geholt hatten, mehr aber auch nicht.
    Ein leises Geräusch wies Milla auf eine Bewegung bei einem der näher gelegenen Eingänge hin. Sie kauerte sich mit bereitem Schwert und bereiter Kralle flach auf den Boden. Odris glitt über den Boden an ihre Seite und richtete sich auf.
    Ein Eiscarl schlich um die Ecke. Eine Schildjungfrau. Sie sah Milla und zeigte ihr das Jagdglück-Zeichen: Zwei Finger gerade nach unten und dann zur Seite gestreckt. Milla erwiderte das Zeichen.
    Die Schildjungfrau verschwand wieder hinter der Tür. Einen Augenblick später kehrte sie zurück. Dann kam eine Schildmutter und mit ihr eine Gruppe von Schildjungfrauen und Jägern. Die Schildmutter schlug kurz vor Milla ihre Fäuste zusammen und drehte sich dann, um ihrer Gruppe zu bedeuten, in den Saal auszuschwärmen, indem sie jeden Einzelnen kurz antippte und in verschiedene Richtungen zeigte.
    Alle Eiscarls hatten Stränge von Lufttang über ihren Tornistern für den Fall hängen, dass sie ihren Weg zurück durch die Heiztunnels erkämpfen mussten. Milla war über diese Weitsicht erfreut.
    Immer mehr Eiscarls kamen herein und vier weitere Schildmütter gesellten sich dazu. Alle schlugen vor Milla die Fäuste gegeneinander, bevor sie sich kurz mit der ersten Schildmutter absprachen und dann ihre Schildjungfrauen und Jäger verschiedenen Gruppen zuordneten.
    Milla wartete geduldig. So war es immer auf der Jagd. Erst wenn alle auf Position waren, würden die untergeordneten Anführer zum Eiscarl kommen, der sie alle führte.
    Die nächste Ankunft überraschte Milla. Ein gewaltiger Eiscarl mit nackter Brust und bloßen Armen senkte den Kopf, um durch die Tür zu passen. Seine Haut war bis auf einen kleinen Kreis um Mund, Nase und Augen leuchtend blau gefärbt. Er trug nur eine Hose und war barfuß. Die Hose bestand aus der schuppigen, schimmernden Haut des seltenen und sehr gefährlichen Norrwurms. Um seinen Hüfte hing eine Kette aus goldenem Metall, deren Glieder so groß wie Millas Hände waren.
    Nur ein einziger Eiscarl konnte barfuß über das Eis schreiten, überleben und weitergehen. Dies musste der berühmte Schwert-Thane Jarek Blutschwimmer sein.
    Nicht nur, dass er zwei Norrwürmer getötet hatte, er hatte drei Schlafe in ihrem Blut schwimmen müssen, bis es aus der Eishöhle gelaufen war, in der die Würmer gestorben waren. Das Blut hatte seine Haut dauerhaft verändert und sie resistent gegen Kälte und Feuer gemacht.
    Jarek war ein Wilder. Und die Kette war seine Waffe.
    An seiner Seite stand eine kleine Frau, die auf den ersten Blick wie eine normale Schildjungfrau aussah. Dann bemerkte Milla, dass sie ihre Felle auf eine seltsame Art trug, sechs unterschiedlich geformte Messer an ihrem Gürtel hatte und dass

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