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Der siebte Turm 06 - Der violette Sonnenstein

Titel: Der siebte Turm 06 - Der violette Sonnenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Violetten Schlüsselstein gerade jetzt einsetzen, wo sie wertvolle Zeit mit Gerede vergeudeten. Sie mussten zum Violetten Turm gehen und Sushin davon abhalten, den Schleier zu zerstören.
    „Ich gehe nicht“, verkündete Adras und verschränkte die Arme. „Du kannst mich nicht zwingen.“
    Tal wollte gerade seinem Ärger mit Worten Luft machen, als die beiden hörten, wie jemand die Tür öffnete. Tal duckte sich sofort hinter einen der Arbeitstische, während Adras zur Decke schoss und sich dort im Schatten verteilte.
    Der Eindringling versuchte, sehr leise zu sein. Die Tür öffnete sich einen Spalt weit und Tal sah, wie sich jemand hineinschlich. Im Zwielicht des Saales konnte er nicht ausmachen, ob es ein Geistschatten war oder jemand in schwarzer Kleidung.
    Adras schwebte zur Tür und machte sich bereit, auf den Eindringling niederzugehen. Tal hob seinen Sonnenstein, der in Vorbereitung auf einen Roten Strahl der Zerstörung zu flimmern begann.
    Jetzt sah Tal, dass es eine Person war und kein Geistschatten. Ganz in Schwarz gekleidet mit einer dicht um das Gesicht geschlossenen Kapuze. Tal sah einen Dolch in der Hand des Eindringlings. Er bewegte sich von Schatten zu Schatten, bis er die offene Kugel und Fashneks Leichnam sehen konnte. Die Gestalt blieb plötzlich stehen und sah sich um.
    „Tal?“
    Es war eine Stimme aus der Vergangenheit. Die Stimme eines Toten.
    Crows Stimme.
    Doch das war vollkommen unmöglich. Einen Augenblick nahm Tal an, dass er noch immer unter der Wirkung der Albtraum-Maschine stand. Doch die Sonnensteine auf ihren silbernen Ständern waren dunkel und die Kugel war noch immer offen.
    „Tal?“
    Tal stand langsam auf. Crow sah ihn und ließ langsam seine Kapuze sinken. Er war sehr bleich und hatte auf der Stirn eine teilweise verheilte Narbe.
    „Ich dachte, ich hätte dich umgebracht“, flüsterte Tal.
    „Ebbitt hat uns gerettet“, gab Crow zurück.
    „Auch Ebbitt lebt noch?“, stieß Tal hervor. Er spürte, wie Erleichterung seinen Körper durchströmte und seine Beine zu zittern begannen. Er musste sich setzen.
    „Wir alle haben überlebt“, sagte Crow. „Ich dachte, ich hätte dich umgebracht. Und ich habe dich auf den Kopf geschlagen. Es… es tut mir Leid. Ich glaube, ich war einfach durchgedreht… Die Erwählten haben meiner Familie so viel angetan…“
    „Ich war in der Albtraum-Maschine“, sagte Tal. Mehr musste er nicht sagen.
    Crow nickte und ging noch einmal zu Fashneks Leichnam.
    „Es hat zu lange gedauert, bis es so weit kam“, sagte er.
    „Es tut mir auch Leid“, sagte Tal nach einem kurzen Moment des Schweigens. „Dass ich die Decke zum Einsturz gebracht habe. Alles, was mein Volk deinem Volk angetan hat.“
    „Jetzt wird alles anders“, sagte Crow. „Die Eiscarls werden siegen. Sie haben zugesichert, dass wir dann befreit werden.“
    „Ich hoffe, dass das geschieht“, sagte Tal. Überrascht stellte er fest, dass er es tatsächlich meinte. Er hatte begriffen, dass es so etwas wie natürliche Überlegenheit der Erwählten über irgendjemanden nicht gab. Er musste sogar überrascht zur Kenntnis nehmen, dass es sehr viele Eiscarls und Untervölkler gab, zu denen er aufsah.
    „Ich bin gekommen, um dich zu retten“, sagte Crow. „Der Kodex hat Ebbitt verraten, wo du bist. Zumindest sagte er das. Du scheinst dich ja selbst gerettet zu haben.“
    Eine bedrückende Stille kehrte nun zwischen ihnen ein. Tal war sich noch immer nicht sicher, ob er Crow vertrauen konnte. Zu vieles war in der Vergangenheit zwischen ihnen geschehen. Konnte sich der Freivölkler-Junge so sehr verändert haben?
    „Ahm, ich muss gehen“, sagte Tal nach ein paar Sekunden ungemütlichen Schweigens.
    „Wohin?“, wollte Crow wissen.
    „Zum Violetten Turm“, gab Tal langsam zurück. „Sushin hat einen Teil des Violetten Schlüsselsteins. Vielleicht reicht das, damit er den Schleier zerstören kann. Die Sonne wird wiederkommen und das Eis wird schmelzen. Es wird eine Invasion der Schatten geben. Tausende und abertausende von Schatten werden kommen. Ich muss… ich muss ihn aufhalten.“
    „Du wirst Hilfe brauchen“, sagte Crow.
    „So wie du mir auf dem Roten Turm geholfen hast?“, fragte Tal.
    Crow schüttelte den Kopf.
    „Nein. Ich schwöre es beim Namen meiner Eltern. Wir kämpfen jetzt gemeinsam für dieselbe Sache.“
    Er schlug seine Fäuste auf die Art der Eiscarls zusammen und zog einen Sonnenstein hervor. Einen Augenblick war Tal versucht, einen Roten Strahl der

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