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Der silberne Buddha

Der silberne Buddha

Titel: Der silberne Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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mich, in einem Haus zu wohnen, das so aussieht wie dieses. Fast glaube ich, daß die Geschichte vom Abreißen eine Mär ist. Die Halunken wollen nur die Kosten für einen neuen Außenputz sparen.“
    Er öffnete die Tür. „Ich klingle unten, es dauert nicht lange!“
    „Ich habe Zeit, Perry!“ nickte Julie und räkelte sich, als sei sie auf einige Stunden Wartezeit eingerichtet.
    Perry Clifton stieg aus, doch bevor er dazu kam, die Wagentür zu schließen, drang eine Stimme an sein Ohr. Sie schien geradewegs aus dem Himmel zu kommen.
    „Ich bin schon unterwegs!“ schrie diese Stimme, und sie sagte die Wahrheit, denn als der Detektiv zum 5. Stock hinaufsah, war von Dicki nichts mehr zu sehen. Dafür hing Mrs. Miller im Fenster und winkte ihm zu. Er winkte zurück, stieg ins Auto und sagte: „Dicki hat schon auf der Lauer gelegen. Hast du ihn schreien gehört?“
    Julie Young schüttelte den Kopf.
    „Neuer Rekord!“ keuchte Dicki, als er die Autotür aufriß, hineinsprang und sie wieder zuknallte. „Zweiundvierzig Sekunden! Guten Tag, Miß Julie!“ Er beugte sich vor, packte ihren Kopf und schmatzte ihr einen schallenden Kuß auf die Backe. Und er sagte: „Ich freue mich, daß Sie wieder in London sind!“
    „Nanu, Dicki“, staunte Julie, „solche zärtlichen und überschwenglichen Begrüßungen sind ja was ganz Neues.“
    Auch Perry Clifton staunte. „Das war ein sogenannter An-derthalb-Pfund-Kuß!“ sagte er. „Den kriegt sonst nur seine Mam, wenn er entweder was ausgefressen oder einen besonders ausgewachsenen Wunsch hat!“ Während Perry Clifton den Motor anspringen ließ, kicherte Julie belustigt: „Da kann ich mir also was drauf einbilden. Danke, Dicki!“ Doch Dicki bremste ihre Rührung: „Das war ja nicht nur Begrüßung!“
    „Was denn noch, Dicki?“
    „Dankeschön!“
    „Dankeschön für was?“ fragte Julie.
    „Für das, was Sie mir aus Newport mitgebracht haben und was mit Luft zusammenhängt.“
    „Er hat keinerlei Hemmungen!“ rief Perry Clifton und bog in die Sainsbury Road ein.
    „Vielleicht ist mein Geschmack gar keinen Anderthalb-Pfund-Kuß wert. Was dann, Dicki?“ wollte Julie wissen, und aus ihren Augen blitzte der Schalk.
    „Dann nehme ich ihn eben wieder zurück“, erwiderte Dicki trocken. Und nun lachte auch Julie. „Du bist fast so geschäftstüchtig wie dein großer Freund.“
    „Aber, aber“, protestierte Perry Clifton. „Ich habe noch nie zurückverlangt, was ich einmal gegeben habe.“
    „Protest abgelehnt“, rief Dicki. „Großvater sagt: Wer nie sagt, hat schon gelogen, denn nie ist so gut wie selten, und selten ist mehr als nie!“
    Perry Clifton seufzte: „Wo nimmst du nur deine Sprüche her, wenn der gute Großvater erst in Wilkesham wohnt?“
    „Sie haben gesagt, daß ich mir nichts draus machen soll, es gäbe ja genügend Ferien. Und in den Ferien kann ich so viele Sprüche sammeln, daß es wieder bis zu den nächsten Ferien reicht.“
    Perry Clifton zog es vor zu schweigen und dem Thema „Großvater in Wilkesham“ aus dem Wege zu gehen. Julie Young kam ihm (ohne zu wissen, daß es eine Hilfe war) zu Hilfe: „Dein Mitbringsel liegt bei mir zu Hause auf dem Tisch und wartet darauf, von dir mitgenommen zu werden. Auf der Rückfahrt vom Hartford-Haus nehmen wir die Kurve über Brompton und holen das Päckchen. Wie war das eigentlich mit den zehn Riesenportionen Eiscreme. Hast du schon was dazu getan?“
    „Ja, aber mir ist nichts Gescheites eingefallen!“
    „Das lag, glaube ich, mehr an mir. Ich hätte nicht Luft, sondern Wind sagen sollen.“
    „Ach soooo...“ Dicki tat, als sei damit das Rätsel gelöst.
    „Tu nicht so, als wüßtest du jetzt mehr als zuvor“, stichelte Perry Clifton.
    „Mit Wind fallen mir hundert Sachen ein“, sagte Dicki und machte eine großspurige Handbewegung.
    „Na, dann schieß mal los!“ rief Perry, und Julie klatschte fröhlich in die Hände und lockte: „Mein Angebot gilt für die ersten zehn Begriffe!“
    Dicki wollte auf Nummer Sicher gehen: „Wenn ich das Mitbringsel unter den ersten zehn Begriffen rate, kriege ich auch die zehn Riesenportionen Eiscreme?“
    „Versprochen, Dicki!“
    „Mit Sahne?“
    „Mit Sahne!“
    „Okay, ich fange an: Windrad?“
    „Kalt!“
    „Windmühle?“
    „Noch kälter!“
    „Segelflugzeug?“
    „Eiskalt!“
    „Fesselballon?“
    „Nordpolkalt!“ Julie hing mit dem Kinn auf der Lehne ihres Sitzes und beobachtete Dicki mit glänzenden Augen. Das Spiel schien ihr

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