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Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Titel: Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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offenbar alles andere als recht war. »Schließ die verdammte Dose!«, brüllte er den Gardisten an. Doch es war zu spät. Die Flamme rollte sich zu einer Feuerkugel zusammen, die sich laut zischend zu einer zweibeinigen Gestalt mit Flammenhörnern und Zweizack aufblähte.
    »Ein Feuerteufel!«, ächzte Eulertin angestrengt. »Lasst mich frei, solange ich ihn noch bändigen kann. Sonst wird er uns alle verbrennen, ausnahmslos!«
    »Nein, erstecht die Kreatur!«, schrie Schinnerkroog den Gardisten zu, während er selbst zurückwich. Die Wachen senkten die Hellebarden und sahen erschrocken dabei zu, wie die Flammengestalt immer größer wurde. Inzwischen reichte ihnen die prasselnde Kreatur bis zu den Knien. »Erstecht sie endlich!«, brüllte Schinnerkroog.
    Kreischend sprang der Flammendämon einen der Gardisten an. Der Mann schaffte es im letzten Augenblick, die Hellebarde hochzureißen. Die Waffe ging in Flammen auf und der Teufel schleuderte sie beiseite. »Jetzt bist du dran!«, geiferte er.
    Der Gardist, der Eulertin gefangen hielt, befreite ihn panisch von dem Gewitteregel. Der Zauberer schlug schwer auf dem Fliesenboden auf, torkelte zu seinem Zauberstab, der wie ein Zahnstocher auf dem Boden lag, und rief laut eine Bannformel. Flirrende Luftgestalten schossen auf den Feuerteufel zu. Fauchend setzte er sich mit seinem lodernden Zweizack zur Wehr. Immer mehr Luftwesen bestürmten den Teufel und drängten ihn zurück. Endlich explodierte die Flammenkreatur mit donnerndem Hall und heiße Asche wirbelte durch die Luft. Hansen, Asmus und die Ratsfrau wurden mitsamt den Gardisten, die sie gepackt hielten, zurückgeworfen. Dort, wo der Dämon eben noch gewütet hatte, war nur noch schwarzer Rauch zu sehen. Eulertin sackte benommen zusammen.
    Fi spürte, dass sich der Griff des Wachmanns hinter ihr gelockert hatte. Gedankenschnell riss sie den Ellenbogen nach oben und traf den Mann unterm Kinn. Mit einem hässlichen Gurgeln kippte er gegen eine Säule. Der Erste Ratsherr wirbelte herum, doch die Elfe hielt längst ihren Bogen in der Hand und legte einen Gorgonenpfeil auf. Sie zielte direkt auf Schinnerkroogs Gesicht. »Eine dumme Bewegung, Ratsherr, und es war Eure letzte!«
    »Das wagst du nicht, Elf!«
    Fi schoss den Gorgonenpfeil ab. Um Fingerbreite rauschte er an Schinnerkroogs Gesicht vorbei und schlug schmauchend in der Tür zum Speisezimmer ein. Sie flog aus den Angeln, als wäre sie nicht von einem Pfeil, sondern von der Faust eines Riesen getroffen worden. Die Gardisten starrten Fi ungläubig an.
    Fi hatte längst einen neuen Pfeil aufgelegt. »Der nächste Pfeil reißt Euch den Kopf ab!«, rief sie. Schinnerkroog wurde blass. »Und jetzt befehlt Euren Leuten, dass sie zurücktreten sollen!«
    Wütend winkte der Erste Ratsherr den Gardisten zu und die Männer wichen mit Hansen, Asmus und der Ratsfrau als Geiseln zurück. Fi wandte sich an die völlig verängstigten Schreiber oben auf der Treppe. »Los, drei von euch runter zu uns!«
    Da die Männer ihrer Aufforderung nicht rasch genug nachkamen, zielte sie kurz nach oben. Sofort rannten drei von ihnen die Treppe hinunter. »Ihr stützt meinen elfischen Begleiter und hebt den Däumling auf. Seid ja vorsichtig und vergesst nicht seinen Stab.«
    Eilig kamen die Schreiber ihrem Befehl nach. Fi überlegte fieberhaft, was sie als Nächstes tun sollte. Hansen, Asmus und die Ratsfrau musste sie sich selbst überlassen. Um die drei konnten sie sich später kümmern. Doch Nikk und Eulertin musste sie so schnell wie möglich aus dem Rathaus bringen.
    »Wohin du auch fliehst, Spitzohr, ich werde dich finden!«, drohte Schinnerkroog mit vor Wut erstickter Stimme. Fi wusste, dass er sie bei der nächsten Begegnung sofort töten würde. Doch sie beachtete ihn nicht weiter. Stattdessen bemerkte sie, dass Stadtkämmerer Hansen sie eindringlich ansah und fast unmerklich zum Brunnen wies. Das Wasser im Nixenbecken leuchtete immer noch. Nikk und der Däumling waren bewusstlos, also musste sie die Magie des Brunnens nutzen. Zu Schinnerkroogs offensichtlichem Ärger trat sie an den Brunnenrand heran und spähte hinein. Zunächst sah sie nur den marmornen Beckengrund, doch allmählich zeichneten sich verschwommene Bilder im Wasser ab. Der geheimnisvolle Meervolkzauber schien tatsächlich zu funktionieren!
    Zu ihrer Verblüffung erschien das Bild eines Dorfplatzes im Wasser, auf dem ein hoher Ahornbaum stand. An den Ästen baumelten unzählige Kupferlaternen, die silberhell

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