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Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Titel: Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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gleich sagen können.«
    »Wo ist sie überhaupt?« Fi sah sich fröstelnd um.
    »Ihre schnäbelige Majestät ist bereits vorgeflogen.« Koggs rieb sich nachdenklich die Knollennase, bevor er sich wieder Nikk zuwandte. »Warum begleitet Ihr uns nicht bis zum Ziel unserer Reise? Ich verwette meinen Beinstumpf darauf, dass Euch dort geholfen werden kann.«
    »Das kommt ganz darauf an, wohin eure Reise geht«, erwiderte Nikk.
    »Ihr solltet es wissen: in das legendäre Jada’Maar!«
    »Jada’Maar? Du sprichst von der alten Stadt meiner Vorfahren?« Fi sah den Klabauter erstaunt an. Das verträumte Jada’Maar war ebenso wie ihre Heimat Lunamon ein Ort der Legenden und Mythen und fest im Liedgut ihres Volkes verankert. »Das ist unmöglich.«
    »Pah! Besser du gewöhnst dich daran, dass an der Seite von Koggs Windjammer nichts unmöglich ist.«
    »Es ist eintausend Jahre her, dass meine Vorfahren von Jada’Maar aus Sigur Drachenherz nach Albion gefolgt sind«, entgegnete Fi. »Und es heißt, dass sie die alte Küstenstadt bei ihrem Auszug mit mächtigen Zaubern belegt und damit vor der Außenwelt abgeschirmt hätten. Selbst einem Angehörigen meines Volkes soll es nahezu unmöglich sein, Jada’Maar aufzuspüren.«
    »Das mag schon sein«, mischte sich Nikk zögernd ein. »Aber die Geschichte Jada’Maars ist älter, als du vermutlich ahnst. Die alte Stadt unterliegt Gesetzen, die machtvoller sind als die Magie eurer Zaubersänger.«
    »Eben.« Koggs boxte Nikk gut gelaunt gegen den Oberkörper. »Und jetzt sind wieder sieben Jahre vergangen. Andernfalls würden wir uns wohl kaum Eurer Gesellschaft erfreuen, habe ich Recht?«
    Hatte nicht auch Nikk vorhin irgendetwas von sieben Jahren erzählt? Bevor Fi nachhaken konnte, fuhr der kleine Kapitän auch schon fort. »Dass sich ein Klabauter wie ich eine solche Gelegenheit nicht entgehen lässt, ist ja wohl klar.«
    »Welche Gelegenheit?«, fragte Fi.
    »Na, die Gelegenheit, Handel mit dem Meervolk zu treiben!«, rief Koggs. »Habt Ihr Fi nicht eingeweiht, Königliche Hoheit? Er ist immerhin ein Elf.« Koggs warf Nikk einen auffordernden Blick zu.
    Der Meermann seufzte. »Mein Volk vermag nur alle sieben Jahre im siebenten Monat für sieben Tage und Nächte dem Meer zu entsteigen. Vom zunehmenden Halbmond bis zum abnehmenden Halbmond. Das ist der Grund, warum ich überhaupt in dieser Gestalt vor euch stehen kann.« Er deutete auf seine Beine. »Die heutige Nacht stellt den Beginn dieses magischen Zyklus dar. Danach sind wir für weitere sieben Jahre an das Reich unter den Wogen gebunden. Da die meisten Landbewohner weder über die Mittel noch über das Wissen verfügen, unser Reich zu betreten, nutzen wir diese Zeitspanne, um unsere Angelegenheiten mit den Völkern an Land zu erledigen. Dazu gehört es, mit jenen Handel zu treiben, denen wir vertrauen.«
    »Und das sind in erster Linie natürlich wir Klabauter.« Koggs zwinkerte Fi zu. »Wir treffen uns in dieser Zeit mit Nikks Händlerinnen in Jada’Maar, tauschen Waren, feiern gemeinsam und lassen es so richtig krachen.«
    Fi deutete auf das Mundstück des Muschelhorns vor Nikks Brust. »Und zu den Handelsgütern, die ihr Meerleute von den Klabautern eintauscht, gehören geschmiedete Metalle?«
    »Ja.« Nikk lächelte. »Vorrangig all das, was im Schmiedefeuer hergestellt wird. Kostbare Gegenstände aus Mondeisen. Geschmeide aus Gold. Eisenwaren. Ihr Landbewohner verfügt natürlich noch über vieles andere mehr. Denk nur an das kostbare Feenkristall. Aber auch wir haben einiges zu bieten: Perlen, seltene Meeresfrüchte und nicht zuletzt all jene Waren, die mit ihren Schiffen untergegangen sind und die nur wir bergen können. Der Handel ist für beide Seiten ein großer Gewinn.«
    »Beim Prasseln der Elmsfeuer!« Koggs feixte. »Wenn Bilger mitkriegt, dass Aqualonius’ Sohn Jada’Maar an Bord meines Schiffes die Aufwartung macht, dann wird sich dieser Angeber vor Wut in den Hintern beißen.« Fi warf dem Klabauter einen fragenden Blick zu, doch Koggs hielt es nicht für nötig, sie darüber aufzuklären, von wem er sprach. Stattdessen wies er in Fahrtrichtung. »Seht, wir nähern uns bereits der Küste Friesingens.«
    Fi folgte dem Fingerzeig und entdeckte eine eigentümliche Lichterkette dicht über dem Horizont, die wie eine Reihe aus funkelnden Sternen das Meer erhellte. Die Lichter pulsierten schwach, als müssten sie in den dunkleren Phasen Atem schöpfen, nur um anschließend noch heller zu erstrahlen. Der

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